Westfalen-Körung 2022: 37 gekörte Hengste, fünf aus dem Premierenjahrgang von Viva Gold

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Westfalens Dressur-Siegerhengst 2022 v. Viva Gold-Fidertanz. (© www.westfalenpferde.de)

Die Westfalen waren großzügig mit ihren Körurteilen. 60 Dressurhengste waren zur Hauptkörung angemeldet, 55 traten an, 37 erhielten die rot-weiße Schleife der Gekörten. 13 wurden prämiert. Auffällig: die Söhne des Viva Gold, der seinen Premierenjahrgang zeigte.

Der Oldenburger Weihegold-Enkel Viva Gold v. Vivaldi-For Romance-Don Schufro, einst Sieger seines 14-Tage-Tests mit einer Endnote von 9,09, stellte fünf Söhne in Münster-Handorf, alle wurden gekört, drei prämiert und der Siegerhengst war auch noch dabei.

Das war die Katalognummer 50, ein Westfale v. Viva Gold aus der Verbandsprämienstute Finess v. Fidertanz-Show Star-Funke, ein Halbbruder zu dem gekörten Belmore v. Belissimo M, der mit Alexa Westendarp Prix St. Georges- und Intermédiaire I erfolgreich ist. Aus demselben Stamm kommt beispielsweise auch der jetzt unter Victoria Max-Theurer Grand Prix-erfolgreiche Abegglen v. Ampere, der ja seinerzeit selbst Prämienhengst in Westfalen war. Züchter und Aussteller des neuen Champions ist Bernd Göke in Hamm.

Der vom Verband veröffentlichte Zuschlagspreis lautet 1,2 Millionen Euro und der Braune ging wie schon so manche Preisspitzen zuvor an Helgstrand Dressage.

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1. Reservesieger

Zum 1. Reservesieger wurden zwei Hengste ernannt, einer davon wieder ein westfälischer Viva Gold: die Katalognummer 49 v. Viva Gold-Fidermark-Davignon-Apart aus der Zucht der Schweizerin Rebekka Aicher Koch und ausgestellt durch die BG Ottmann und Dr. Möhlenkamp. Eine Vollschwester der Mutter stellte unter anderem den gekörten Ibiza-Sohn In My Mind. Sein Zuschlagspreis wird mit 200.000 Euro angegeben.

Der „zweite 1. Reservesieger“ war die Katalognummer 32, ein schicker Oldenburger, der vom 2018er Hannoveraner Prämienhengst Lord Europe abstammt in Kombination mit einer Don Frederic-Sir Donnerhall-De Niro-Mutter. Die Wieghaus-Vorwerk GbR zeichnet hier als Züchter verantwortlich. Ausgestellt wurde der Schwarze vom Gestüt Schafhof. Aus diesem Stamm gingen mehrere in der kleinen Tour erfolgreiche Sportpferde und gekörte Hengste hervor, wie z. B. der Foundation-Sohn Freischütz, der seinerzeit Reservesieger der Oldenburger Körung war.

In der anschließenden Auktion wurde der Lord Europe-Sohn für 401.000 Euro via Online-Gebot nach Thailand verkauft.

2. Reservesieger

Drei weitere Hengste wetteiferten auf dem Endring um den Titel des 2. Reservesiegers, auch sie mit prominenter Verwandtschaft. Escamillo war zweimal vertreten, einmal bei dem von den Eheleuten Willers-Moritzer in Rheine geborenen Westfalen aus einer Vollschwester zum gekörten einstigen Vize-Bundeschampion Despacito und einmal bei dem Hannoveraner mit der Nummer acht, den Lars Nieberg aus einer Vitalis-Friedenstraum-Stute gezogen und nach Münster-Handorf geschickt hat. Aus dem Stamm ging zum Beispiel der Grand Prix-erfolgreiche und gekörte Ribery v. Rubels hervor.

Der Despacito-Neffe kam bei offiziell 362.000 Euro unter den Hammer. Für seinen Halbbruder legten Kunden 160.000 Euro an.

Nummer drei im Bunde der 2. Reservesieger war der Halbbruder des einstigen Hannoveraner Prämienhengstes und inzwischen mit Edward Gal Grand Prix-siegreichen Toto Jr., ein Hannoveraner v. Valverde aus der Desperados-Rotspon-Tochter Desperada. Judith und Sönke Schmidt haben den Braunen gezogen, Helgstrand Dressage APS stellte ihn aus und wird ihn nicht verkaufen.

Prämienhengste

Nicht rangiert waren sieben weitere Prämienhengste, von denen zwei bereits einen Namen und ein neues Zuhause haben, nämlich im Landgestüt Warendorf. Der neue Leiter, Dr. Felix Austermann, sicherte sich die Katalognummern 14 und 24 als „Antrittsgeschenke“, wie Zuchtleiter Thomas Münch es formulierte.

Katalognummer 14 wird künftig unter dem Namen Futurio den Züchtern zur Verfügung stehen. Es handelt sich um einen KWPN-Hengst v. For Romance II-Zack-Don Schufro-Weinberg, gezogen von L. van Zandwijk und im Besitz von Andre Koop. Aus dem Mutterstamm ging unter anderem der mit Johannes und Marcus Ehning erfolgreiche Salvador V v. Sable Rose hervor, der bis 1,60 Meter im Parcours erfolgreich war.

Katalognummer 24 war ein Oldenburger mit dem Weltmeister Global Player als Vater. Auf der Mutterseite geht es interessant weiter mit Clintino v. Caretino-Every Time (v. Exorbitant xx)-Freiherr. Gezogen worden war er von Dr. Johann Pfleger in Österreich, Aussteller war Heinrich Ramsbrock. Sein neuer Name: Global Dancer.

Ebenfalls prämiert die Katalognummer 1, Hannoveraner v. Benicio-Likoto xx-Donnerhall (Z.: Dr. Malte E. Klar, A.: Mathieu Beckmann). Er kostete 100.000 Euro.

Auch in Hannover eingetragen war der prämierte Sohn des Grand Galaxy Win T aus einer Samarant-Weltmeyer-Mutter, gezogen der Willem Klausing GbR und ausgestellt von Helgstrand Dressage. Er war unverkäuflich.

Die prämierte Katalognummer 28 ist ein Oldenburger v. Jovian-Diamond Hit-Bretton Woods aus der Zucht und im Besitz von Stefan Holtwiesche, der ihn zusammen mit Helgstrand Dressage ausstellte. Auch dieser Hengst war nicht zu haben.

Nummer drei der prämierten Viva Golds war die Nummer 51, ein Westfale aus einer Rock Forever-Florestan-Mutter, gezogen und ausgestellt von der ZG Walloch/Pearse. Die kann sich über einen Zuschlagspreis von 172.000 Euro für den sportlichen Dunkelfuchs freuen.

Und schließlich ging noch eine weitere Prämie an die Nummer 60, einen westfälischen Sohn des Zoom aus einer Sir Heinrich-Pheres-Mutter. Ernst Behrens-Witteborg war hier als Züchter verantwortlich. Mathieu Beckmann präsentierte den bunten Fuchs, der am Ende für 100.000 Euro online verkauft wurde.

Die weiteren gekörten Hengste stammten ab v. Daily Diamond, Despacito, Felissimo, First Deal, Franklin, Fürst Romancier, Fürst Toto, Glamourdale, Global Player, Jameson RS2, Sir Heinrich, Toto Jr., zweimal Vaderland, Valdiviani, Valverde, Vitalis, zweimal Viva Gold, Vivaldi, Vivino, zweimal Zackerey, Zenon und Zoom.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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