Westfalen-Körung 2024: 92 Junghengste zugelassen

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Der Nachfolger des letztjährigen Siegerhengstes, Dark Dynamic v. Dream Boy, wird bei der Westfalen-Körung 2024 gesucht. (© Reckimedia)

Am 1. Advent ist es wieder soweit: Das Pferdezentrum Münster-Handorf ist Gastgeber der Westfalen-Körung 2024. Vom 1. bis zum 3. Dezember bewerben sich 36 springbetont und 56 dressurbetont gezogene Junghengste um das begehrte Körprädikat.

Viel hat sich nicht verändert im Vergleich zum vergangenen Jahr. Bei den Dressurpferden dominiert einmal mehr das V-Blut, Vivaldi und Nachfahren. Bei den Springpferden ist kein Vorbeikommen am Erbe des großen Cor de la Bryère. 224 Junghengste hatten sich für die Zulassung zur Westfalen-Körung 2024 beworben. 92 Youngster erhielten letztlich auf der fünf Tage dauernden Vorauswahl grünes Licht.

Westfalen-Körung 2024: Vivaldi, der Übervater der Dressurhengste

In Sachen Dressur bestimmt die Hengstlinie des Niederländers Vivaldi einmal mehr das Geschehen bei der Westfalen-Körung 2024. Ganze 14 Junghengste stammen direkt aus der Linie des KWPN-Fuchshengstes. In Westfalen erlangte Vivaldi schon vor über zehn Jahren züchterische Bedeutung. So stellte er etwa auf den Körungen die Reservesiegerhengste Vitalis v. Vivaldi-D-Day (2009) oder Van Vivaldi v. Vivaldi-Olivi (2012). In den letzten Jahren wurden Vivaldis Enkel zu Siegerhengsten ausgerufen, etwa 2022 V-Power v. Viva Gold oder 2023 Dark Dynamic, ein Sohn des Dream Boy.

Vivaldi-Stammhalter Vitalis mit acht Nachfahren auf der westfälischen Hauptkörung

Vitalis schickt in diesem Jahr drei direkte Nachkommen nach Münster-Handorf. Über seine Söhne Vaderland (3 Hengste), Valdiviani und Von und Zu (jeweils 1) ist er bei der Körung vertreten. Im letzten Jahr waren es noch sieben Hengste gewesen, die auf Vitalis zurückgehen. Vivaldi ist neben Vitalis auch über Viva Gold (2), Vivaldon (1) und seinen Enkel Dynamic Dream (3) vertreten. Seine züchterische Bedeutung unterstreicht Vivaldi auch, indem er fünfmal auf der mütterlichen Seite auftaucht. Als direkter Muttervater tritt er zweimal selbst und dreimal indirekt über seine Söhne Le Vivaldi und Vitalis in Erscheinung.

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Ferro und Gribaldi stark vertreten

Ähnlich stark wie im letzten Jahr ist bei der Westfalen-Körung 2024 die Linie des Niederländer Ferro vertreten. Über seinen Sohn Zack und dessen Nachkommen reisen neun Junghengste ins westfälische Pferdezentrum. Der Zack-Sohn Zoom ist mit drei Nachkommen direkt vertreten. Debütant auf dem Körparkett ist Zanetti v. Zoom, der zwei Söhne entsendet. Vom Zack-Enkel Zuperman stammt ein Junghengst ab. Außerdem schickt der Zack-Sohn Sezuan einen Sohn und zwei Enkel über Secret sowie So Perfect.

Die Hengstlinie des Gribaldi schickt acht Vertreter ins züchterische Rennen. Fünfmal ist Totilas in den Pedigrees vertreten. Total Diamond und Toto Gold stellen jeweils zwei Söhne, auf Thiago und Total McLaren geht jeweils ein Köraspirant zurück. Der Totilas-Enkel Majestic Taonga und der über Millennium auf Gribaldi zurückgehende Morricone I präsentieren einen Sohn.

Deutsches Blut auch über Florestan I, De Niro und Bolero

Unter den heimischen Hengstlinien dominiert ebenso wie im vergangenen Jahr Florestan I mit sieben Nachfahren. Ingrid Klimkes Dressurpferd Franziskus, der über Fidertanz auf Florestan I zurückgeht, liefert selbst zwei Nachkommen. Über dessen Söhne Franco Nero und Franz Joseph Junior sind jeweils ein Hengst für die Körung zugelassen. For Romance I und For Dance sind mit je einem Kandidaten vertreten. Auch Flashbang – auf Fürst Heinrich zurückgehend – hat einen Sohn gelistet.

Jeweils fünf Nachkommen stellen auf der Westfalen-Körung 2024 die Linien des Donnerhall (über De Niro) und über Bolero. De Niros Enkel Damaschino und Destacado sind ebenso je einmal in der Kollektion zu finden wie der direkte De Niro-Sohn De Niro Gold. Weitergeführt wird die Linie über den Ur-Ur-Enkel des De Niro, den sechsjährigen Debutant PS v. Deparon-Zonik, der in diesem Jahr mit seinem Premierenjahrgang aufwartet.

Ein Nachkomme von Destello geht über Dimaggio und Don Primero auf Donnerhall zurück. Bolero ist repräsentiert über die auf Belissimo zurückgehenden Benicio (2) und Bon Vivaldi (1) sowie die von Benetton Dream abstammenden Vollbrüder Belantis I und Belantis II (je 1).

Sandro Hit hat drei Nachkommen über Sir Donnerhall I, Sir Heinrich und St. Schufro im Rennen. Die in Westfalen einst so bedeutende E-Linie ist über Ellis und Escolar nur je einmal vertreten– ebenso wie der auf Ramiro Z zurückgehende, hannoversche Millionenhengst Revolution. Niederländisches Blut wurde über einen Bordeaux-Sohn für die Westfalen-Körung 2024 zugelassen.

Springen: Cor de la Bryère-Linie dominiert das Lot der Springhengste, viel Blut europäischer Nachbarländer

„Corde“, wie der legendäre Selle Français-Hengst Cor de la Bryère liebevoll genannt wird, stempelte die internationale Springpferdezucht nach wie vor in besonderem Maße. Das zeigt sich auch wieder in Westfalen bei der diesjährigen Hauptkörung, Zehn Nachfahren sind vertreten. Bei den springbetont gezogenen Hengsten ist mal wieder kein Vorbeikommen am Corde-Urenkel Cornet Obolensky. Diesmal sind fünf direkte Söhne sowie fünf über Nachkommen des Cornet Obolensky gezogene Hengste für die westfälische Hauptkörung 2024 zugelassen. Cornado I und Cornet’s Quaprice stellen jeweils einen Kandidaten, Cashmere zwei. Die Vererber Komme Casall und Pegase van’t Ruytershof gehen über Comme il faut auf Cornet zurück und präsentieren je einen Sohn.

Das Erbe des Corde wird ebenfalls über Chacco Blue (einmal Chaccothage Blue), Conthargos (einmal direkt, einmal Conthalou), Catoki (einmal Ermitage Kalone), Arezzo (zweimal Levi) und den Holsteiner Casall (einmal Casallco) weitergeführt.

Westfalen-Körung Springen 2024: französische und niederländische Einflüsse

Die französische Vererberlegende Diamant de Semilly ist einmal mehr mit fünf Nachfahren auf der Westfalen-Körung 2024 vertreten. Emerald van het Ruytershof stellt drei Junghengste. Über Dourkhan Hero und Elvis ter Putte stellen sich zwei springbetonte Youngster der Körkommission. Ebenfalls französische Einflüsse finden sich über Baloubet du Rouet, Furioso II und Quidam de Revel. Baggio, New Pleasure und Varihoka du Temple sind die zum Teil noch recht jungen Väter der Körkandidaten. Richard Vogels United Touch stellt einen Sohn und repräsentiert das Erbe des Franzosen Jalisco B.

KWPN-Blut ist vor allem über Nimmerdor in den Pedigrees dreier Junghengste vertreten: Der mit seinem ersten Körjahrgang aufwartende Haaland und die beiden Zangersheider Hardrock Z und Kassander van’t Roosakker stellen die Körkandidaten. Außerdem geht ein Hengst über den 2017 geborenen Maximus auf Mr. Blue zurück.

Auffallend wenig ist auf der Westfalen-Körung 2024 belgisches Blut vertreten. Lediglich Aganix du Seigneur v. Ogano Sitte führt das Erbe des Darco weiter. Die Ladykiller xx-Linie ist einmal über Los Angeles vertreten. Cottage Son xx findet sich im Pedigree des Junghengstes von Contact Me. Wie auch beim jungen McAllister v. Inacio.

Zur vollständigen Liste aller zugelassenen Hengste

Nina Gross

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