Bei der Weltmeisterschaft der Jungen Dressurpferde in Ermelo (NED) gab es bei den Sechsjährigen drei Hengste, die sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten in der Qualifikation. Acht Hundertstel trennten den Sieger vom Drittplatzierten. Die deutsche Abordnung konnte nicht in Gänze überzeugen.
Die WM Junge Dressurpferde ist häufig ein Schaulaufen der Hengste. Bei der Qualifikation der Sechsjährigen hat sich das heute bewahrheitet. Der Einlauf lautete: Dänisches Warmblut, KWPN, Oldenburg. Oder, geht man nach Besitzern: Helgstrand/Schockemöhle, Witte, Helgstrand/Schockemöhle. Also alles so wie immer bei der WM. Im Sattel der jungen Dressurpferde nehmen zumeist auch dieselben Reiterinnen und Reiter Platz. 2022 waren das in der Qualifikation der sechsjährigen Dressurpferde die Schwedin Jeanna Hogberg, Emmelie Scholtens und Eva Möller.
Weltmeister auf dem Weg zum nächsten Titel?
Jeanna Hogberg führte die Ehrenrunde an. Mit dem Dänen Hesselhoj Down Town stand der Weltmeister von 2021 an der Spitze. Der schwungvolle Braune ging eine Runde, bei der alles im Vorwärts angelegt war. In Lektionen, die versammelnden Charakter haben, hätte man sich teilweise mehr Selbsthaltung gewünscht. Das äußerte sich weniger in zu starkem Handeinsatz der Reiterin als beispielsweise in der Stellung im Schulterherein, bei der die Nase – der Hengst hat eine große Schnippe, die weithin leuchtet – deutlich wackelte.
Seine Noten waren durchgängig hoch. 9,2 für den Galopp war die niedrigste Bewertung, 9,6 in den Kriterien Schritt und Perspektive die höchsten Beurteilungen der Richter. In Ermelo saßen heute bei C Katrina Wüst und Eddy de Wolf van Westerrode (NED) und bei E Kurt Christensen (DEN) mit Hans Voser (SUI). Downtown kam auf eine Summe von 9,48.
Eine 10,0 für Las Vegas bei WM Jungen Dressurpferde
Emmelie Scholtens zeigte den Hengst Las Vegas, der ein Superstar seines Verbandes, des niederländischen KWPN, ist. Der große Braune ist ein Sohn von Ferdeaux v. Bordeaux-Ferro. Emmelie Scholtens ritt den Braunen zu einer 10,0 im Galopp, wenngleich es Pferde gab, die in dieser Gangart geschmeidiger über den Rücken arbeiteten und auch mit elastischerem Hinterbein repetierend galoppierten. Im Schritt gab es eine generöse 8,2. Und der Trab war ebenfalls kurz vorm Optimum (9,8). In der Note der Durchlässigkeit, bei der ein schiefes Rückwärtsrichten bei A, möglicherweise von den Richterpositionen nicht klar erkennbar, wenig Einfluss nahm, landete Las Vegas bei 9,5 und in der Perspektive bei einer 9,6. Totalergebnis somit 9,42.
Einen Tritt wie der andere, so marschierte Global Player OLD v. Grand Galaxy Win unter Eva Möller durchs Viereck. Er kam auf 9,4 im Schnitt, wobei der Galopp mit 9,0 die tiefste Bewertung erzielte. Ausbalanciert und lektionssicher absolvierten die beiden das Programm. Kreuzende Traversalen, gut gestellt und gebogen im Trab, schnurgerade fliegende Galoppwechsel waren Highlights. Allerdings sprang der ehemalige Oldenburger Siegerhengst den zweiten Wechsel vor der Hilfe. Möglicherweise kam er deswegen auf dieselbe Durchlässigkeitsnote wie seine beiden Konkurrenten. Vom Eindruck her war er ihnen in diesem Kriterium ansonsten leicht voraus.
Platz vier ging wieder an einen niederländischen Hengst. Der Spanier Fransisco Benitez Sanchez stellte den aparten Dunkelfuchs Lord Platinum, einen weiteren Ferguson-Sohn vor. Leicht in der Anlehnung mit klarem Höhepunkt in der Schrittarbeit, die die Richter zu einer euphorischen 9,8 greifen ließen. Allerdings waren die auf das Spitzentrio folgenden Pferde heute deutlich von anderer Qualität. Lord Platinum kam auf eine 8,82, also mehr als eine halbe Note niedriger als der drittplatzierte Global Player OLD.
Und die anderen Deutschen?
Die Qualifikation ist noch nicht das Finale. Und die Weltmeisterschaft junger Dressurpferde folgt stets ihren eigenen Gesetzen. Die anderen Pferde, die aus Deutschland in das regnerische und heute phasenweise recht windige Ermelo gereist waren, konnten nicht alle zu 100 Prozent liefern.
Direkt qualifizieren konnten sich Lena Waldmann und der Don Juan de Hus-Sohn Dancing Brave als Neunte mit 8,46 Punkten. Auf Rang 15 landete Waldmann mit Belinda v. Bon Coeur, die bei einem fliegenden Galoppwechsel das Wort „fliegend“ besonders deutlich betonte. Die Fuchsstute drehte um, musste von ihrer Ausbilderin zunächst auf den Pfad der Tugend zurück und dann sicher den Rest der Diagonalen zum Wechselpunkt gebracht werden. Das war nicht gut für die Durchlässigkeitsnote der Hannoveraner Stute (7,0). 8,12 Punkte waren es als Endergebnis, 8,7 gab es für den Schritt der eleganten Fuchsstute.
8,06, Rang 18, waren es für Tessa Frank und Funrise v. Flanell. Hier schienen die fliegenden Wechsel noch nicht ganz sicher zu sitzen. 8,7 für den Trab lassen aber Hoffnung für das Kleine Finale als weitere Qualifikationsoption aufkeimen.
An 21. Position landete mit 8,02 Eike Bewerungen mit Bon Vivaldi NRW v. Benicio. Über Platz 35 kamen Johanna Wadenspanner und Va bene heute nicht hinaus (7,48).
Insgesamt gingen 15 in Deutschland gezogene Pferde unter Reiterinnen und Reitern unterschiedlicher Nationen bei der Qualifikation der Sechsjährigen im Rahmen der Weltmeisterschaft der Jungen Dressurpferde ins Viereck.
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