WM sechsjährige Dressurpferde: Sa Coeur wiederholt Vorjahressieg

Von
Eva Möller und der zweifache Dressurpferde-Weltmeister Sa Coeur OLD v. Sir Donnerhall

2013-08-08, Internationales Dressur-und Springfestival Verden 2013-Verden,-Reitstadion,-Germany, FEI World Breeding Dressage Championships for Young Horses. 06 Finale 6-Jaehrige Dressurpferde, Preis der Firma Almased Wellness GmbH, Bienebuettel. (© Eva Möller und der zweifache Dressurpferde-Weltmeister Sa Coeur OLD v. Sir Donnerhall)

Wenig Jubel, verhaltener Applaus – nach der Runde von Eva Möller und dem Oldenburger Sa Coeur v. Sir Donnerhall, herrschte nicht die Stimmung, die sonst nach den Ritten der Champions im Stadion in Verden aufbrandet. Zum Sieg reichte es dennoch. Der ganz große Glanz war einfach nicht da in diesem Jahr.

Sie strahlte nicht, wohl weil sie wusste das können wir besser. Eva Möller und Sa Coeur v. Sir Donnerhall-Don Davidoff (Z. Paul Schockemöhle, Mühlen) gingen als vorletztes Paar in die Prüfung. Einen Ritt jenseits der 9,0-Grenze hatte es da noch nicht gegeben. Die Richter, Isabell Judet (FRA), Annette Fransen-Iacobaeus (SWE), Kurt Christensen (DEN) und Dr. Dietrich Plewa, der die Bewertungen am Mikrofon erläuterte, hatten sich das wohl noch bis zum Schluss aufheben wollen. Der Oldenburger Wallach begann gut. Eva Möller ist eine routinierte Reiterin in Jungpferdeprüfungen, im Hinterbein war der großrahmige Wallach aktiver als in der Vorprüfung: Eng wurde er nur einmal, in der Traversale nach links. Der Schritt war taktsicher im Mittelschritt, zwischen den Kurzkehrtwendungen klappte auch noch alles, aber in der zweiten Kurzkehrtwendung war er eindeutig nicht mehr im Takt. Was die Richter aber nicht so sahen. 100-prozentig sicher sei der Schritt gewesen, weswegen sie eine 9,2 zückten. In den fliegenden Galoppwechseln gab es dann wiederholt Probleme, weder der zweite noch der dritte Wechsel gelangen. Erst der vierte war dann sicher. Da sei der Wallach halt auf die zweite Hilfe gesprungen, gab sich die Jury generös. Den Fehler nahm Eva Möller auf ihre Kappe. Ich wollte alles extra gut machen und habe es ganz anders als beim Abreiten gemacht, mein Fehler, er wusste nicht, was er tun sollte.
Die Richter mochten das Paar: Man wünscht sich das so für einen Sechsjährigen, außerordenlich ausbalanciert, absolut taktsicher, zumal Sa Coeur sehr, sehr sicher an den Hilfen gestanden habe.

Trab: 9,2, Schritt: 9,2, Galopp: 8,9, Durchlässigkeit: 8,7, Gesamteindruck: 9,2
Endresultat: 9,04 Gold

Helen Langehanenberg galoppierte mit Damons Delorange, der westfälischen Stute v. Damon Hill-Rubin Royal (Z.: Christian Becks, Senden) fröhlich außen herum, während der englische Kommentar des Vorreiters noch ertönte. Die Stute guckte keck. Der Beginn war der schwächste Moment der gesamten Prüfung. Das Halten war auslaufend. Alles, was danach kam, war deutlich besser. Nein, das war richtig gut: Rhythmus, aktives Hinterbein, alles im Fluss der Trab sah gut aus, die Richter aber sahen eine Kleinigkeit, die nicht nennenswert sei, im Hinterbein auf der Volte und rechtfertigten damit eine 8,2. In der Tat fußt die Stute hin und wieder him Hinterbein etwas ungleich, aber wirklich selten. Also eine teure, „nicht nennenswerte“ Kleinigkeit. Kommentieren wollte diese Note Helen Langehanenberg nicht. Ich glaube an dieses Pferd, strahlte sie. Diese Note kostete der hocheleganten Stute letztendlich den Titel, der durchaus im Bereich des Erreichbaren gewesen wäre.
Der Schritt ist ein weiteres Highlight der Dunkelfuchsstute, die das Zeug für große Aufgaben hat. Lediglich die zweite Kurzkehrtwendung gelang nur stockend. Im Galopp springt die Stute herrlich bergauf, ist fleißig, gut im Absprung, die fliegenden Wechsel sind sicher. Am Ende stand ein gutes Halten.
Ausgesprochen gelungen fanden die Richter die Prüfung, lobten wunderbare Selbsthaltung, und den sehr, sehr leichtfüßigen Trab, mit besagten minimalen Unebenheiten in der Hinterhand.

Trab: 8,2, Schritt: 9,4, Galopp: 9,2, Durchlässigkeit: 9,0, Gesamteindruck: 8,8
Endnote: 8,92 Silber

Letztes Jahr schon im Finale, mussten Heiner Schiergen und Discovery v. Dimaggio diesmal den Weg über das kleine Finale nehmen. Im Trab ging der Oldenburger mit gutem Seitenbild, im Schulterherein verwarf er sich zeitweise, auch in den Traversalen. Die Anlehnung war nicht konstant, immer wieder streckte der Fuchs die Oberlippe krampfig nach vorn war da ein Reithalfter etwa zu eng verschnallt? Nein, sagte Chefrichterin Isabell Judet, er spielte ein bisschen mit der Lippe, deswegen haben wir das auch kommentiert.
Die Kurzkehrtwendungen gelangen gut, im Galopp wünscht man sich den schicken Fuchs aktiver im Hinterbein, die fliegenden Wechsel sprang er, sie waren aber flach, was die Richter ganz anders sahen. Für sie sah alles sehr locker, sehr elastisch, aus. Großzügig bewegte sich der Oldenburger durch den Körper im Schritt, aber auch hier war er im Maul nicht immer zufrieden. Das sah auch die Jury, befand aber, das Pferd kaue außerdem hat der Reiter durch Überstreichen gezeigt, dass das Pferd unabhängig von seiner Hand ging. Das Publikum nahm es mit einer gewissen Verwunderung hin.

Trab: 8,7, Schritt: 8,9, Galopp: 9,0, Durchlässigkeit: 8,6, Gesamteindruck: 8,5
Endnote: 8,8 Platz drei, Bronze

Duke of Britain ist ein britischer Hannoveraner v. Dimaggio-Rubinstein, gezogen beim Ehepaar Pidgley, das vor einigen Jahren mit spektakulären Käufen die Pferdewelt begeisterte und nach dem Platz der Immobilienblase sang- und klanglos von der Bühne wieder verschwunden war. Victoria Michalke ritt den Fuchs, der viel Grundfleiß hat, das große Schwingen im Trab aber vermissen lässt: Dafür zeigte er einen sehr guten Schritt, der vorne noch ausgreifender sein könnte. Es war eine sehr flüssige Runde, mit sicheren fliegenden Wechseln, allerdings dürfte der Fuchs während der Prüfung noch konstanter vor den treibenden Hilfen sein, immer wieder gibt es Momente, in denen er etwas abtauchte und hinter die Senkrechte mit der Stirn-Nasenlinie kam. Nicht wirklich eng, sondern eher etwas weggesackt. Aufgrund der höchsten Durchlässigkeitsnote kam der Fuchs auf Platz vier, übrigens, weil britischer Hannoveraner, für Großbritannien am Start.

Trab: 7,5, Schritt: 9,2, Galopp: 8,8, Durchlässigkeit: 9,0, Gesamteindruck: 8,5
Endresultat: 8,6 Platz vier

Carola Koppelmann hat mit dem Mecklenburger Sandiego v. Sancisco-Davignon (Z.: Silvia Dronia) ein grundsolides Pferd. Höhepunkt: die Trabtour mit viel Gummi: Das Pferd ging stets in sicherer Anlehnung, auch der gute Schritt über die Diagonale sowie sehr gute Kurzkehrtwendungen unterstrichen die hohe Qualität der Schrittreprise. Schwächer allerdings der Galopp, vor allem in der Verstärkung wird der Wallach eilig statt großzügig. Die Kruppe wünschte man sich tiefer, auch in den fliegenden Wechseln. Allerdings sind dies alles Ausbildungsprobleme, also zu beheben. Die Juroren lobten die gute Losgelassenheit mit gewünschter Elastizität, hätten sich aber in der Versammlung mehr Kadenz gewünscht.

Trab: 8,7, Schritt: 8,5, Galopp: 8,4, Durchlässigkeit: 8,5, Gesamteindruck: 8,5
Endresultat: 8,52 Platz fünf

Helen Langehanenberg mag auch ihr zweites Pferd, Diamigo v. Dimaggio. Der braune Oldenburger wurde bei Gabriele Mertens-Gahlen aus der Mutter von Responsible gezogen, also der Stute, mit der Helens internationale Karriere begonnen hatte. Er ist immer noch voll in der Entwicklung, aber der kommt, sagt die Weltranglistenzweite.
In der Trabverstärkung ging der Dunkelbraune geringfügig hinten breit, war stets im Takt und auch sicher. Der Schritt war gut, manchmal hätte etwas mehr Fleiß gut getan, er war aber immer im Takt. Gute Kurzkehrtwendungen. Im Galopp muss die Kruppe noch tiefer kommen, sehr gutes Halten am Ende.
Die Richter lobten eine harmonische Vorstellung, wünschten sich die Hinterbeine weiter unter den Schwerpunkt, mochten auch den energischen Galopp und attestierten Resis kleinem Bruder Höhepunkte in den Lektionen der M-Dressur wie Seitengänge und fliegende Galoppwechsel.

Trab: 8,5, Schritt: 8,8, Galopp: 8,0, Durchlässigkeit: 8,5, Gesamteindruck: 8,5
Endresultat: 8,46 Platz sechs

Als letztes Pferd und Sieger der Einlaufprüfung kam der Hannoveraner Doubleyou W v. Don Romantic-Rohdiamant (Z.: Wilhelm Schwierking, Barver) unter Laura Stigler ins Viereck. Das war noch einmal spannend. Doch der Braune kam nicht an seine Leistung von Freitag heran. Insgesamt hätte man ihn sich selbstverständlicher in der Bergauftendenz gewünscht, wobei das Hinterbein aktiv ist, der Takt nie gefährdet war. Leider ging er in beiden Trabverstärkungen in sich schief. Das war teuer. Auch im Maul wirkte er nicht immer ganz zufrieden, was durch das hannoversche Reithalfter, auf das er gezäumt war, auch noch unterstrichen wurde. Im Schritt gab es zwischen den Pirouetten Taktprobleme, die die Note empfindlich drückten. Der Galopp war gut, einige Wechsel zählten zu den besten, die man im Finale sehen konnte.

Trab: 8,7, Schritt: 7,0, Galopp: 9,2, Durchlässigkeit: 8,7, Gesamteindruck: 8,5
Endresultat: 8,42 Platz sieben

Der in Westfalen gekörte Rausing v. Rock Forever-Dimension (Z.: Friedrich Vekens) ging unter Sandra Sterntorp für Schweden an den Start. Alles, was vorne stattfindet bei diesem Braunen, hat Championqualität. Sein Schritt sucht seinesgleichen. Aber das Hinterbein ist in Trab etwas wenig aktiv, in der Trabverstärkung ging er mit hohem Sprunggelenk. Auch im Galopp: Bergauf, tolles Vorderpferd, hinten leider etwas mau: Er wartete gehorsam auf die Wechselhilfe, seine Reiterin ritt mit recht breiter Zügelführung.
Den Applaus hat sich das Pferd verdient, sagte Richter Dr. Dietrich Plewa, schön losgelassen, taktsicher, viel Schulterfreiheit lobte er, wünschte sich aber etwas mehr Geschlossenheit.

Trab: 8,0, Schritt: 9,6, Galopp: 7,6, Durchlässigkeit: 8,5, Gesamteindruck: 8,2
Endresultat: 8,38 Platz acht

Bestes nicht deutsch gezogenes Pferd war der KWPN-Hengst Decor Cachet L v. Jazz-Ferro mit Mirelle van Kemenade-Witlox (NED). Viel Takt und Kadenz in der Trabtour zeichneten den braunen, hochbeinigen mit viel Hals ausgestatteten Niederländer aus. Er war nicht immer locker im Genick. Im Schritt zeigte er sich so, wie das sein Blutbild vorgibt, nicht eben ein Kapitalist. Aber dann der Galopp! Bergauf, mit gut repetierendem Hinterbein, der ermöglicht gute fliegende Wechsel. Dass zwei nicht ganz gut funktionierten, schien mehr eine Frage mangelnder Abstimmung zwischen Reiterin und Hengst als ein generelles Durchlässigkeitsproblem zu sein.
Im Richterkommentar wurden hohes Maß an Elastizität, fließend im Trab, gute Kadenz, gute Schwungentfaltung gelobt und mehr Hinterbeinaktivität, mehr Bergauf angemahnt. Im Schritt war er im Vortritt ungleich zu Beginn, das wirkliche Highlight sei der Galopp, den sich die Jury noch etwas versammelter gewünscht hätte.

Trab: 8,1, Schritt: 6,1, Galopp: 9,5, Durchlässigkeit: 8,5, Gesamteindruck: 7,8
Endresultat: 8,16 Platz neun

Auch der zehnte Platz ging an die Niederlande, an die Stute Coco-Chanel v. Sandreo-San Remo. Der Vater der KWPN-Stute ist ein Sandro Hit-Flemingh-Sohn, Muttervater San Remo stammt von Wolkentanz ab. Der Niederländer Patrick van der Meer zeigte die Stute in kadenzietem Trab, gut ausbalanciert im Geradeaus. Im Schulterherein verwarf sie sich, die Trabverstärkung war an der unteren Grenze. Da verlor sie, kam etwas ins Laufen. In der zweiten Traversale ging auch die Selbsthaltung flöten: An ein sicheres Angaloppieren folgte eine tolle Galoppade in der Versammlung sieht das gut aus, aber in der Verstärkung auf der offenen Zirkellinie dasselbe Bild wie im Trab: Schnell und eilig, statt erweitert. Sie war das sechste Pferd in der Prüfung und sprang die bis dahin besten fliegenden Galoppwechsel, zumindest die ersten beiden. Der dritte misslang komplett, vorm vierten wurde die Stute etwas eng, sprang ihn aber wieder gut.
Dass Richter die besseren Diplomaten sind, zeigt der treffliche Kommentar: Leider waren die Mitteltrabreprisen eilig, das Pferd veränderte die Frequenz stimmt, klingt besser als eilig, wieder was dazu gelernt. Dass das Pferd im Genick zu hoch aufgerichtet war, drückte die Note.

Trab: 8,0, Schritt: 8,0, Galopp: 8,1, Durchlässigkeit: 7,7, Gesamteindruck: 8,0
Endresultat: 7,96 Platz zehn

Lord Carnaby, Rheinländer v. Lord Loxley-Rocket Star (Z.: Peter Schweimanns) und Beatrice Buchwald zeigten viel Potenzial, waren aber reiterlich weit weg von dem, was in dieser Prüfung gefordert war: Der Fuchs ging in hohem Tempo mit viel Kadenz, immer eng im Hals, das Genick nie ganz oben, die Kurzkehrtwendungen mit Stocker. Im Galopp dann konstant zu eng, da helfen auch nicht die fliegenden Wechsel, mit viel Ausdruck nach oben gesprungen, die zeigen, was in dem Vorjahrsfinalisten steckt. Auf dem Abreiteplatz hatte Isabell Werth, Arbeitgeberin von Beatrice Buchwald, immer wieder daran gearbeitet, dass das Pferd locker im Genick wurde und die Nase vor bekam. In der Prüfung ging das aber nicht.
Zweifellos ein qualitätsvolles Pferd, verlautbarte Richter Plewa deutlich zögerlich. Man hörte, dass er sich nicht wohl fühlte.Was vermisst wurde: Ein wirklich versammelter Trab. Der fehlte uns. Dazu kamen Taktprobleme im verkürzten Schritt, und der Galopp, der überzäumt und auf der Vorhand war.

Trab: 8,7, Schritt: 7,3, Galopp: 8,3, Durchlässigkeit: 7,2, Gesamteindruck: 7,9
Endresulat: 7,88 Platz elf

Der Hannoveraner Wallach Mango Statesman v. Sandro Hit-Brentano II ist nach dem Poetin-Rezept gezogen, er ist hochbeinig und elegant. Der internationale erfolgreiche Spanier Jordi Domingo Coll hatte beim Halten ein kleines Problem. Sein Prinzip ist: Alles mit der Hand ausgleichen! So lavierte er in den Volten und in den Traversalen, immer bemüht, Defizite in der Anlehnung auszugleichen, trotzdem ging der Wallach häufig verworfen. Auch im Schritt war von steter Anlehnung nicht die Rede, zweitweise fußte der elegante Wallach im Schritt hinten kurz-lang, zwischen den Kurzkehrtwendungen nach nur noch kurz-kurz. Im Galopp dürfte das äußere Hinterbein aktiver mitspringen, die fliegenden Wechsel gelangen, wenn auch hier die Anlehnung als Problem klar zu erkennen war, der Übergang vom Galopp zum Trab misslang. Deutlich nach innen abgestellt galoppierte der Wallach auf der Stelle, ging dann kurz Schritt, um dann wieder anzutraben man kennt diese Übergänge aus Grand Prix-Prüfungen, insofern ist der Hannoveraner wohl prädestiniert für große Aufgaben.
Sehr schöne Kadenz, schön bergauf, sagten die Richter und fanden auch gleich, woran das lag: aber nicht losgelassen im Rücken.

Trab: 8,3, Schritt: 6,6 , Galopp: 8,5, Durchlässigkeit: 7,4, Gesamteindruck: 7,8
Endresultat: 7,72 Platz zwölf

Der ehemalige Warendorfer Landbeschäler Vitalis v. Vivaldi-D-Day (KWPN) hat eine glückliche Reiterin, zumindest grinste die US-Amazone Charlotte Jorst unentwegt im Sattel. Die Anlehnung des recht langen KWPN-Hengstes war recht gut, einzig in der Rechtstraversale waren Stellung und Biegung kaum vorhanden. Der Schritt ist so wie er immer war: bescheiden. Nicht dass der Hengst nicht entspannt wäre, mehr als ein knappes Überfußen gibt sein Gebäude einfach nicht her, die Kurzkehrtwendungen gelangen. Dann kam der Höhepunkt: Die Galopptour, groß und elastisch wenn gefordert, bergauf in der Versammlung. Nur die fliegenden Wechsel waren noch nicht sicher. Der erste war vor der Hilfe, der zweite unter Spannung, der dritte gut aber danach machte sich der Fuchs für einen Augenblick frei, und beim Vierten warf er mit viel Kraft den Hintern hoch und trabte erstmal ein Stück. Das Lächeln der Reiterin konnte das nicht beeindrucken. Am Ende ein perfektes, geschlossenes, ruhiges Halten.

Trab: 8,5, Schritt: 7,0, Galopp: 8,2, Durchlässigkeit: 6,7, Gesamteindruck: 7,8
Endresultat: 7,64 Platz 13

Der Hannoveraner San Andreas v. Sandro Hit-Walt Disney (Z.: Hans Heinrich Oltmann) ging unter dem Australier Jayden Brown, der in Isernhagen bei Hannover reitet. Der Wallach, nicht gerade ein Laufsteg-Beau, sondern typmäßig eher etwas solide bestach durch große schwingende Bewegungen im Trab, die auch in den Seitengängen nichts an Kadenz und Takt verlieren: Über weite Strecken ging er sicher im Schritt, hin und wieder etwas kurz lang, aber nicht durchgängig. Ein Highlight: sehr gute Kurzkehrtwendungen. Das Pferd machte in der ersten Hälfte der Aufgabe zu jedem Zeitpunkt den Eindruck gut durchgeritten zu sein, bis zu den fliegenden Wechseln. Die beiden ersten sprang der Wallach nach, der dritte misslang komplett, der vierte war der einzige der funktionierte. So etwas ist teuer. Die Richter sprachen von einem Pferd, das imponierend im Trab mit schöner Silhouette vorgestellt wurde.

Trab: 8,0, Schritt: 7,8, Galopp: 7,2, Durchlässigkeit: 6,6, Gesamteindruck: 7,2
Endresultat: 7,36 Platz 14

Der KWPN-Hengst Carlton Hill VDL v. Uphill-Vincent ging für Schweden, die dortigen Statuten sehen vor, dass nicht in Schweden gezogene Hengste, die aber für das Schwedische Warmblut anerkannt sind und in Schweden stehen, nominiert werden können. Mia Runesson ritt den mit einem sehr gut arbeitenden Hinterbein ausgestatteten Hengst, der in der Trabverstärkung etwas ins Laufen kam, flüssig durch die Trabtour. Im Schritt trat er gut zwei Huf über. Nach gelungen Kurzkehrtwendungen klemmte er zunächst beim Angaloppieren, beherztes Zulegen an der Zirkelseite gaben dann den nötigen Schwung für den ersten fliegenden Wechsel, der zweite geriet stockend, die gesamte Galopptour ließ das Wort Versammlung zum Fremdwort werden, taktgefährdet und fest. Dabei fasste die Reiterin an der kurzen Seite vor den Richtern immer wieder mächtig zu mit ihren nicht eben kurzen Sporen.
Die Richter: Ansprechende Qualität der Grundgangarten, Trab zwar im Takt aber durchgehend eilig deswegen auch der Taktfehler, laufend, Galopp über seinen natürlichen Rhythmus vorgestellt, es kam nicht zum sicheren Durchschwingen.

Trab: 7,6, Schritt: 7,8, Galopp: 7,2, Durchlässigkeit: 7,0, Gesamteindruck: 7,1
Endresultat 7,34 Platz 15

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