Der DSP-Hengst Belantis v. Benetton Dream-Expo’se, geboren und aufgewachsen im Haupt- und Landgestüt Neustadt/Dosse, zur Hälfte immer noch im Besitz der Stiftung, zur anderen Hälfte inzwischen von Madeleine Winter-Schulze übernommen, wäre auch ein würdiger Champion gewesen. Dieser wunderbare Schimmel mit einem Auge wie gemalt, bewegt sich unter seiner ständigen Reiterin Beatrice Buchwald im Trab federleicht und doch voller Energie und Power mit natürlicher Kadenz. Dafür gab es heute die Tageshöchstnote von 9,8. Etwas mehr Selbsthaltung habe bis zur 10,0 gefehlt, kommentierte die Chefrichterin. Der Schritt ist fleißig, losgelassen mit der gewünschten Dehnung und genügendem Raumgriff. Ein wenig mehr Versammlung hätten die Richter sich gewünscht. Dann wäre noch mehr drin gewesen als 9,4. Viel besser als noch in der Qualifikation präsentierte der Hengst sich heute im Galopp. Die Reiterin hatte ihn deutlich besser vor den treibenden Hilfen, so dass Belantis seine ganze gewaltige Kraft aus der Hinterhand bergauf orientieren konnte. Was anders war als noch am Freitag? „Er war heute zum zweiten Mal in dem Stadion und den vierten Tag hier. Da fühlten wir uns einfach schon heimischer. Und das Wetter war natürlich besser.“ Und sonst? „Ich habe gestern noch einmal Intensiv mit Isabell (Werth, Buchwalds Trainerin und Arbeitgeberin) gearbeitet und sie hat mir eingeschärft, dass ich ihn nach vorne-oben reiten soll.“ Das hat Bea Buchwald ganz offensichtlich beherzigt, 9,5 lautete die Note für den Galopp. Leider waren zwei Wechsel etwas kurz gesprungen und im Vergleich zu Sezuan war Belantis in den Seitengängen nicht ganz so geschmeidig. Vor allem aber war er mit der Nase nicht immer vor der Senkrechten, so dass die Durchlässigkeit heute „nur“ mit 9,0 bewertet werden konnte. Im Gesamteindruck, in den ja auch die Perspektive als Dressurpferd einfließt, gab es die 9,8. Machte in Summe 9,5.
Für Buchwald ist es etwas ganz besonderes, mit Belantis arbeiten zu können: „Ihn zu reiten, ist ein Traum. Ich habe noch nie so ein Gefühl auf dem Pferd gehabt. Er ist im Stall super brav und artig. Aber wenn er das Viereck betritt, ist er plötzlich an und will. Und wenn es dann vorbei ist, ist er wieder ganz ruhig.“ Und das Gute ist: In Tokio könnten Sezuan und er ja zusammen in einer Mannschaft für Deutschland gehen …
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