Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat bestätigt, dass es beim Bundeschampionat in Warendorf zwei positive Medikationskontrollen gegeben hat. Mutmaßlich ist auch ein Bundeschampion betroffen.
Dass es positive Medikationsfälle beim Bundeschampionat gegeben hat, wurde von Seiten der Deutschen Reiterlichen Vereinigung bestätigt. Auf Nachfrage erklärte das Justiziariat gegenüber St.GEORG, dass „bei den Bundeschampionaten Medikationskontrollen entnommen wurden, in Bezug auf die von unserem Analyselabor positive Analyseergebnisse zurückgemeldet wurden.“ Später erklärte die FN, dass es zwei positive Proben waren.
Weiter hieß es: „Diese Fälle befinden sich derzeit in der Bearbeitung durch die zuständigen Abteilungen und Verbandsgremien. Zu konkreten Inhalten wie im einzelnen betroffenen Pferden oder Personen äußern wir uns nicht.“ Das gilt auch für die Frage, wie denn der derzeitige Stand der Ermittlungen ist, also ob es bereits ein Disziplinarverfahren gibt: „Zum Stand und den Inhalten laufender Ermittlungs- und Ordnungsverfahren geben wir keine Auskunft.“
Früher sei es zwar üblich gewesen, Entscheidungen nach abgeschlossenen Disziplinarverfahren bekannt zu geben, doch dies sei „außer Kraft gesetzt“, da dies mit dem derzeit geltenden staatlichen Datenschutzrecht kollidiere.
Etwas anderes gelte jedoch, wenn in Bezug auf eine konkrete Entscheidung ein besonderes Interesse an einer Information der Öffentlichkeit begründet werden könne. Wie dieses „besondere Interesse“ denn definiert sei, wollten wir wissen. Daraufhin erklärte Justiziarin Winter: „Es gibt keine allgemein gültige Definition. Es sind vielmehr immer die Umstände des konkreten Einzelfalles zu berücksichtigen. In entsprechenden Fällen wird die Öffentlichkeit mittels einer Pressemitteilung über die Ergebnisse informiert.“
Medikationskontrollen: Sieger im Bundeschampionat betroffen?
Das Züchterforum berichtete, dass einer dieser positiven Fälle der Bundeschampion der vierjährigen Hengste, San To Alati, sein soll. Der wunderschöne Hannoveraner Hengst v. Secret-Belissimo M war knapp vier Wochen vor dem Bundeschampionat bereits Hannoveraner Champion geworden.
Auf Nachfrage des Züchterforums bei der Reiterin Mareike Mimberg-Hess antwortete die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Bemmann, Kruschke und Kollegen in Verden. Diese Antwort besagte, man könne auf einen Großteil der Fragen nicht eingehen, weil „das Verfahren sich noch im Ermittlungsstadium“ befinde. Offenbar wird also ermittelt. Gleichzeitig „wäre es schlechter Stil“, für die Mandantin „eine Verteidigung über die Presse abzugeben“, wenn es noch gar keine Stellungnahme gegenüber der Ermittlungsbehörde gebe und auch noch gar nicht feststehe, ob das Verfahren vor dem Schiedsgericht (Disziplinarkommission) verhandelt werde. Man könne aber sagen, dass das Pferd „zu keinem Zeitpunkt“ bei ihrer Mandantin im Stall gestanden habe.
Mit anderen Worten: Es gibt Ermittlungen wegen der Medikationsfälle und Mareike Mimberg lässt sich durch eine renommierte Kanzlei verteidigen.
Wir haben auch mit San To Alatis Besitzerin, Bernadette Brune, gesprochen. Sie wollte die Angelegenheit weder bestätigen noch dementieren, sagte aber so viel: „Ich kann nur sagen, dass ich den Hengst drei Monate lang zuhause hatte. Er war jeden Tag so, wie er sich beim Hengsttest, beim Hannoveraner Championat und dann auch beim Bundeschampionat gezeigt hat. Er lernt superschnell und macht einfach Spaß zu reiten.“
Zum Wirkstoff
Der Wirkstoff Firocoxib, den man bei dem Hengst anlässlich der Medikationskontrollen beim Bundeschampionat gefunden haben soll, kam 2017 öffentlich ins Gespräch, als Julia Krajewskis Samourai du Thot positiv darauf getestet wurde. Es handelt sich um ein Medikament mit schmerzlindernden, entzündungshemmenden und fiebersenkenden Eigenschaften.
Firocoxib gehört zu den nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAID) und wird bei Pferden sowie Hunden vor allem zur Behandlung von Arthrose eingesetzt. Es war in Deutschland unter dem Produktnamen „Equioxx“ bekannt, ist aber aktuell nicht mehr verfügbar.
Gleichwohl wird das Präparat „Previcox“, das alten Hunden die Schmerzen nimmt, auch häufig umgewidmet Rentnerpferden verabreicht. Sie können so schmerzfrei – und vergleichsweise magenschonend – ihren Ruhestand genießen. Unter Tierärzten heißt es, aufgrund der ähnlich aussehenden Verpackung sei das Firocoxib-Präparat mitunter mit einem gängigen Magenpräparat verwechselt worden.
In den Anti-Doping und Medikamentenkontroll-Regeln (ADMR) der FN, die beim Bundeschampionat zur Anwendung kommen, wird das mutmaßlich bei San to Alati gefundene Firocoxib im „Anhang II Liste der verbotenen Substanzen – unerlaubte Medikation (im Wettkampf verboten)“ geführt. Die Karenzzeit beträgt 30 Tage.cheap air jordan 1 mid | is the air jordan outlet store legit
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