Bei der Weltmeisterschaft der jungen Vielseitigkeitspferde in Le Lion d’Angers standen zwei deutsche Stuten ganz vorn bei den Siegerehrungen. Anna Lena Schaaf hatte allen Grund zu jubeln.
Zwei deutsche Stuten machten das Rennen im französischen Le Lion d’Angers. Dort ging es vergangenes Wochenende um die Weltmeisterschaften der sechs- und siebenjährigen Vielseitigkeitspferde.
Bei den Siebenjährigen ging der Titel an eine Holsteinerin: Cute Girl v. Coventry-Caligula (Z.: Hobe Magens, Ottenbüttel) gewann unter dem Australier Kevin McNab. Die beiden legten einen Start-Ziel-Sieg hin und beendeten die Prüfung mit dem Dressurergebnis von 26,9 Minuspunkten. Ein doppelt schöner Erfolg, nachdem die beiden letztes Jahr in der Altersklasse der Sechsjährigen disqualifiziert wurden, weil sie im Gelände ein Hindernis ausgelassen hatten.
Zu seiner Geländerunde dieses Jahr sagte Kevin McNab: „Ich war etwas überrascht, dass ich gegen Ende nicht mehr Zeit gebraucht habe, deshalb kam ich etwas schneller ins Ziel als geplant. Aber die Runde fühlte sich sehr gut an, sie (Cute Girl, Anm. d. Redaktion) war sehr stabil und sie ist sehr gereift seit letztem Jahr.“
Die Britin Laura Collett ritt die Trakehner Stute Outback v. Duke of Hearts xx mit 27,2 Minuspunkten auf Platz zwei. Ihre Kollegin Selina Milnes landete mit dem Iren Cooley Snapchat v. Kannan auf dem dritten Platz (28,3) vor Gemma Tattersall (GBR) mit Johan-Some, einem KWPN Wallach v. Lexicon (29,8). Die Plätze fünf bis sieben waren dann wieder in irischer Hand: Heads Up v. O.B.O.S. Quality (Hayden Robert Hankey, GBR), Cooley Rules v. Beach Ball (Izzy Taylor, GBR) und Cooley Rosalent v. Valent (Oliver Townend, GBR).
Ein weiteres deutsches Pferd belegte Rang acht: der Westfale Cinnamon Red v. Cascadello I mit Josephine Schnaufer-Völkel (32,5).
Insgesamt waren 58 Pferde am Start, fünf wurden im Gelände disqualifiziert, drei wurden zurückgezogen und nur 13 schafften es in der vorgegebenen Zeit ins Ziel.
Sechsjährige: Oldenburger Triumph
Lagona heißt die Weltmeisterin der sechsjährigen Vielseitigkeitspferde. Anna Lena Schaaf saß im Sattel der Lavagon-Cartani-Tochter, die aus der Zucht von Theodor Sporkmann aus Bottrop stammt. 25,8 Minuspunkte gab es in der Dressur und dabei beließ es das Oldenburger Springpferd auch. Lagona blieb unter ihrer Ausbilderin, der 20-jährigen Team-Europameisterin der jungen Reiter, fehlerfrei im Gelände und beendete auch den abschließenden Parcours tadellos. „Sie war fokussiert und konzentriert und am Ende hat sie es wirklich genossen, auf der Ehrenrunde zu galoppieren und alle jubeln zu hören. Ich glaube, sie dachte: Ja! Ich bin die Beste!“, lobte Anna Lena Schaaf.
Lagona sicherte sich den WM-Titel vor dem Selle Français Wallach Fibonacci de Lessac unter dem Franzosen Nicolas Touzaint. Der Nachkomme v. Carinjo kam auf 26,8 Minuspunkte. Platz drei ging an den Iren Bonmahon Chelsea v. Chellsini. Rebecca Chiappero (ITA) ritt den Hengst zu 31,7 Minuspunkten.
Auf Platz vier folgte Cil Dara Dallas v. Diarado mit Isabel English (AUS) vor Julia Krajewski, die den Hannoveraner Chintonic v. Contendro I an den Start gebracht hatte (31,9 Minuspunkte). Über ihre frühere Schülerin Anna Lena Schaaf sagte die Junioren-Bundestrainerin: „Anna Lena ist eine ausgezeichnete Reiterin, das hat sie dieses Wochenende bewiesen und auch letztes, als sie ihr erstes Vier Sterne-Event gewonnen hat. Das deutsche Team braucht immer neue Talente, besonders solche, die junge Pferde ausbilden können.“
Hier finden Sie alle Ergebnisse.
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