1st Youth Olympic Games – Arabiens Frauen erobern Olympia

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Zum ersten Mal überhaupt fanden in Singapur Olympische Spiele für Jugendliche statt. Auch Reiten, genauer gesagt Springreiten für Junioren von 16 bis 18 Jahren auf zugelosten Leih-Pferden, ist mit im Programm der „Youth Olympic Games“. Ein in vielerlei Hinsicht historisches Ereignis.

Und wieder einmal zeigt sich: Sport kann Völker verbinden. In Singapur ging nämlich zum ersten Mal überhaupt ein weiblicher Athlet aus dem Königreich Saudi-Arabien in einem olympischen Wettbewerb an den Start. Und zwar im Sattel. Dalma Rushdi Malhas war bei den Team-Wettbewerben außer Konkurrenz mit dabei, weil sie für keine Mannschaft ritt (die Teams setzen sich aus Reitern unterschiedlicher Nationalitäten zusammen). In der Einzelwertung zählte ihr Ergebnis dann. Und siehe da, sie holte Bronze. Überhaupt waren es andere Nationen als sonst, die sich auf dem Treppchen tummelten. So ging die Goldmedaille in der Einzelwertung an Marcelo Chirico aus Uruguay, der als einziger Reiter mit vollkommen weißer Weste sowohl die Umläufe als auch das Stechen hinter sich brachte. Und Silber gewann ein junger Kolumbianer, Mario Gamboa, der mit einem Abwurf das Stechen beendete. Um die Bronzemedaille kämpften gleich sechs Reiter, die mit jeweils vier Fehlerpunkten aus dem Umlauf kamen. Dabei erwies sich Saudi-Arabiens „Quotenfrau“, Dalma Rushdi Malhas, als die absolut Schnellste. Hätte man das Stechen einzeln platziert, hätte sie sogar den Sieger geschlagen, denn mit 38,05 Sekunden war sie deutlich schneller als Chirico (42,35) und trotzdem ebenfalls fehlerfrei.
Bester Europäer war der Pole Wojciech Dahlke auf Platz sechs. Der überglückliche frisch gebackene Jugend-Olympiasieger, Marcelo Chirico, verkündete auch gleich, welches seine nächsten Ziele bzw. Träume sind: „Jetzt hoffe ich, dass ich eines Tages Olympiasieger sein kann, vielleicht in London oder Rio?“

Jugend-Olympiasieger in der Mannschaftswertung wurden die Europäer. Nach den ersten Umläufen lagen drei Mannschaften mit jeweils acht Strafpunkten in Führung: Europa, Australasia und Afrika. Das machte ein Stechen erforderlich und auch hier wurde es spannend. Sowohl die Europäer als auch die Australasiaten leisteten sich nur einen Abwurf und hatten dementsprechend vier Fehler auf dem Konto. Die bessere Zeit der Junioren aus Europa (141,03 Sekunden) bescherte ihnen schließlich Gold vor Australasien (154,26 Sekunden). Für Europa ritten Nicola Philippaerts aus Belgien, Martin Fuchs aus der Schweiz, Wojciech Dahlke aus Polen, Carian Scudamore aus Großbritannien und Valentina Isoardi aus Italien. Das Team Australasia setzte sich zusammen aus Jasmine Zin Man Lai für Hongkong, Jake Lambert aus Neuseeland, Zhengyang Xu aus China, Sultan Al Toogi aus Oman sowie Thomas McDermott aus Australien. Die Afrikaner mit Samantha McIntosh (Süd-Afrika), Mohammed Abdallah (Ägypten), Abduladim Mlitan (Libyen) und Yara Hanssen (Simbabwe) erlebten im Stechen einen kleinen Einbruch. Sie sammelten nämlich 24 Fehlerpunkte. Trotzdem, Bronze konnte ihnen niemand mehr nehmen. Platz vier ging an das Team Asien vor Süd-Amerika und der zusammengesetzten Mannschaft aus Nordamerika und Kanada.

Die europäischen Junioren mussten sich bei den Nachwuchs-Europameisterschaften 2009 für die Olympischen Jugend-Spiele qualifizieren. Deutschland ergatterte damals einen Nachrückerplatz, der aber vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) nicht berücksichtigt werden konnte, weil jedes Land nur 70 Athleten nominieren durfte. Zum Pech der Reiter und und auch anderer Sportler gab es genausoviele direkt qualifizierte Athleten (die sich bei ihrer jeweiligen Sichtung unter den Erstplatzierten befanden) wie Startplätze, so dass aus keiner Sportart Nachrücker mit nach Singapur reisen konnten. Bei den Reitern hätte der Olympia-Traum sich am ehesten für Helena Hackländer erfüllen können, die bei der Junioren-EM 2009 als beste Deutsche Platz fünf belegte.

Weitere Infos gibt es unter: www.fei.org

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