Nach der umstrittenen FEI-Entscheidung zur „Progressive List“ und der damit verbundenen Freigabe von einigen Medikamenten, mit denen kranke Pferde fit für den Wettbewerb gemacht werden können, treten die Öffentlich Rechtlichen Fernsehsender nun auf das Bremspedal. Wie Spiegel online berichtet, haben ARD und ZDF die Verhandlungen um TV-Übertragungen ausgesetzt. Die Veranstalter messen dem Artikel wenig Bedeutung bei.
Zum Jahresende laufen die Verträge mit ARD und ZDF aus. Wie es danach weitergeht, ist jetzt unklarer denn je. Der Spiegel will erfahren haben, dass die Verhandlungen ausgesetzt sind. Hintergrund ist die viel diskutierte Medikationspolitik des Weltreiterverbandes FEI. Spiegel online zitiert den ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz, mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) sei verabredet worden, dass diese mit der FEI die Dopingregelungen prüfe. Gruschwitz verlangt eine „klare, akzeptable Position“ als Verhandlungsgrundlage.
Schon Anfang der Woche hatte auch WDR-Sportchef Steffen Simon über eine deutliche Reduzierung des Reitsports im öffentlich rechtlichen Fernsehen laut nachgedacht. Volker Wulff von der Agentur En garde (u.a. Munich Indoors, Hamburger Derby) bleibt gelassen. Gegenüber ST.GEORG sagte er, der Spiegel-Artikel enthalte für die Verhandlungsparteien keinen neuen Stand. Würden die FEI-Regeln in Deutschland Anwendung finden, käme das einem Verstoß gegen das Tierschutzgesetz gleich. Turniere könne man nicht auf dieser Grundlage durchführen. Eine unhaltbare Situation, die derzeit wenig Möglichkeiten für Spielräume biete. „Ich habe aber keine Signale aus den Verhandlungen, dass es 2010 keinen Reitsport mehr im TV geben wird“, sagte Wulff dem ST.GEORG.
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