48. Internationales Mannheimer Maimarkt-Turnier

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33 Nationen sind in Mannheim am Start. Birgit Popp berichtet vom Maimarkt-Turnier – heute über den Grand Prix auf dem Viereck, die Entscheidungen bei den Para-Dressurreitern und über die Qualifikation der Springreiter für das Championat von Mannheim.

DRESSUR

So international wie noch nie zuvor gestaltet sich das 48. Internationale Mannheimer Maimarkt-Turnier bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen knapp unter der 30-Grad-Marke. Insgesamt sind Reiter aus 33 Nationen am Start. Im kleinen, aber feinen Starterfeld in der erstmals international ausgeschriebenen Grand-Prix-Dressurprüfung siegte wie im Vorjahr Isabell Werth, dieses Mal mit ihrem neunjährigen Grand Prix-Nachwuchspferd Don Johnson (72,277 Prozent). Die fünffache Dressur-Olympiasiegerin aus Rheinberg äußerte sich sehr zufrieden über ihren Ritt, Es war erst Don Johnsons vierter oder fünfter Grand Prix überhaupt und sein erstes Freilandturnier in diesem Jahr. Ich hätte gar nicht damit gerechnet, dass er so gut geht. Außen auf dem Abreiteplatz hatte er noch ein paar Kunststückchen gemacht, aber im Viereck ging er sehr gut und konzentriert. Er wird immer stabiler, nur im Schritt hätte er etwas gelassener sein können, das hat mich viele Punkte gekostet, aber er hat sich schnell wieder gefangen. Mit einem groben Fehler in den Galoppwechseln zu zwei Sprüngen hatte ihre schärfste Konkurrentin, die zweifache Olympiasiegerin Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen) mit Wakana einen deutlichen Patzer. Auch die Schlusslinie verlief nicht optimal und das Paar wurde mit 67,489 Prozent Zweiter. Platz drei ging an den Niederländer Marcel Schoenmakers mit Glocks Flirt D (66,638). 

PARA-DRESSUR

In der Grade-III-Prüfung der Para-Dressurreiter dominierten die zweifachen Goldmedaillen-Gewinner der Paralympics in Hongkong, Hannelore Brenner (Wachenheim) und Women of the World mit 74,568 Prozent vor Sanne Voets aus den Niederlanden mit Vedet PB (70,741). Im Grade IV ging der Sieg an die Belgierin Michele George mit dem Baden-Württemberger FBW Rainman (72,344). Beste Deutsche war auf Platz drei (71,354) Lena Weifen mit Don Turner. Den seit 2003 beim Maimarktturnier bereits international ausgeschriebenen Prüfungen für behinderte Dressurreiter widerfuhr in diesem Jahr eine weitere Aufwertung, so Turnierchef Peter Hofmann: „Erstmals haben wir sie als Drei-Sterne-Turnier ausgeschrieben, womit die Reiter ihre FEI-Qualifikation für die Paralympics 2012 in London erzielen können. Außerdem haben wir in diesem Jahr erstmals einen Mannschaftswettbewerb ausgeschrieben, was das Turnier weiter aufwertet, und haben die Para-Dressurprüfungen nun auch am Samstag und Sonntag in das Programm integriert. Sie finden nun nicht mehr nur am Montag und Dienstag statt. Für die Zukunft denken wir über einen Nationenpreis nach. Damit wären wir auch in dieser Hinsicht Vorreiter. Von dem großen Interesse und den 63 Startern bei den Para-Dressurprüfungen wurden wir zwar etwas überrascht, aber auch damit kommen wir zurecht.“

SPRINGEN

Die baden-württembergischen Springreiter hatten am Samstagnachmittag in der Qualifikation zum Championat von Mannheim, das am Sonntagnachmittag ausgetragen wird, einen guten Lauf. Den Sieg im Berrang-Preis sicherte sich der aus der Nähe von Weil am Rhein stammende Hans-Dieter Dreher auf dem neunjährigen Constantin mit einem fehlerfreien Ritt in 57,37 Sekunden vor der für die Ukraine startenden, ehemaligen Deutschen Meisterin Katharina Offel mit Otelo Star (0/58,14) und dem ebenfalls für Baden-Württemberg reitenden Tim Hoster (Altheim) mit Look at me (0/59,29). Auch Platz vier blieb mit Timo Beck (Lahr) auf Askaban (0/60,20) in Baden-Württemberg.

Dreher, dessen größter Erfolg beim Maimarkt-Turnier bisher der Gewinn einer Qualifikation zum Großen Preis war, hatte schon auf einen Sieg spekuliert, „Constantin besitzt eine große Grundschnelligkeit, da muss ich gar nicht viel riskieren, um eine schnelle Zeit zu erzielen.“ Auch für das Championat am Sonntag rechnet sich der 39-Jährige Chancen auf eine vordere Platzierung aus, dann allerdings mit dem zehnjährigen, in Argentinien geborenen Hengst Magnus Romeo, den er vor vier Wochen von dem ehemaligen Schweizer-Weltcup-Champion Beat Mändli übernommen hat. Gleich bei seinem ersten gemeinsamen Turnier vor zwei Wochen hatte das neue Paar beim Drei-Sterne-CSI in Pioltello bei Mailand den Großen Preis gewonnen. Im Championat von Mannheim werden die Karten allerdings neu gemischt, so hatte Vize-Europameister Carsten-Otto Nagel mit seinem EM-Pferd Corradina zwar null Strafpunkte in der Qualifikation aber eine zu langsame Zeit für eine vordere Platzierung. Noch stärker wird die Konkurrenz am traditionellen Abschlusstag des Maimarkt-Turnieres, dem Maimarkt-Dienstag, im Großen Preis sein, denn dann wird auch Vorjahressieger und frischgebackene Weltcup-Champion Christian Ahlmann am Start sein.

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