Ahlmann-Sponsorin Jauss sieht rot

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Christian Ahlmann und Marion Jauss

Christian Ahlmann und Marion Jauss in Hamburg (© Rau)

Steht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) eine Klage ins Haus? Nach Angaben der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung WAZ erwägt Christian Ahlmanns Mäzenin Marion Jauss rechtliche Schritte gegen den Dachverband. Hintergrund ist ein positiver Dopingtest ihres Pferdes Cöster beim Trainingslager vor den Olympischen Spielen, von dem weder Jauss noch Reiter Ahlmann informiert worden sein wollen. Dabei ging es allerdings nicht um das Mittel Capsaicin.

Die strittigen Medikationsbefunde im Trainingslager betreffen neben Cöster noch Meredith Michaels-Beerbaums Shutterfly und Lord Luis, das Pferd des zweiten Ersatzreiters Alois Pollmann-Schweckhorst. In Hongkong, bei den sogenannten Post-Arrival-Tests waren Heike Kemmers Bonaparte und Frank Ostholts Mr. Medicott betroffen. Bei allen Pferden wurden noch Spuren von Medikamenten gefunden, die in Absprache mit dem Teamtierarzt verabreicht wurden. Ein Reitsportmagazin hatte von den fünf Medikationsfällen berichtet, allerdings ohne die betroffenen Reiter zu befragen.
Heike Kemmer gab auf Nachfrage des ST.GEORG an, Bonaparte habe eine kleine Verletzung gehabt, Mr. Medicott beispielsweise war erkältet. Lord Luis musste einen Entzündungshemmer erhalten, da eine durch Mauke verursachte Phlegmone das Reiten unmöglich machte. Es ist ein ganz normaler Vorgang, dass Pferde behandelt werden, sagte FN-Geschäftsführer Reinhard Wendt gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Auskunft über die Substanzen wollte Mannschaftstierarzt Dr. Björn Nolting, unter Hinweis auf seine ärztliche Schweigepflicht nicht geben. Gleichzeitig stimmt er den Aussagen von Marion Jauss, die in der WAZ behauptet hatte, von der Ergebnissen der Vortests nicht unterrichtet worden zu sein, zu. Das habe ich immer so gehalten, dass ich das nur intern besprochen habe, unter anderem mit dem Bundestrainer, zitiert die dpa den Tierarzt. Im Internetportal Der Westen sagte Nolting, er habe eine Information des Reiters nicht für nötig gehalten. Nolting führt mehrere Gründe für sein Verhalten an. Sein Vertragspartner sei die FN und nicht der einzelne Reiter. Entsprechend habe er die Federation informiert. Außerdem habe ich mich wegen meiner Erfahrung in der Vergangenheit dazu nicht geäußert. Bei einem ähnlichen Fall sind die Informationen aufgebauscht und eine Geschichte kreiert worden. Davor wollte ich mich schützen, wird Nolting auf Der Westen zitiert.
Die FN hatte nach den Medikationsfällen von Ludger Beerbaums Goldfever bei den Olympischen Spielen von Athen und Meredith Michaels-Beerbaums Shutterfly vor dem Weltcupfinale in Italien diese Vortests eingeführt. Sie sollen sicher stellen, dass Wirkstoffe, die zur notwendigen Behandlung eines Pferdes erlaubt sind, im Wettkampf aber als Medikation eingestuft werden, bis zum Start des Pferdes auf einem Championat aus dessen Körper verschwunden sind. Eine Reaktion auch darauf, dass für die vierbeinigen Athleten im Pferdesport die Nulllösung gilt.

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