Nach dem CIC*** in Luhmühlen wurden die deutschen Olympiakandidaten benannt.
Bettina Hoy gewann auf Ringwood Cockatoo die Olympiasichtung in Luhmühlen, ausgetragen in einer Dreisterne-Kurzprüfung (CIC***). Die Mannschaftsweltmeisterin von 2006, EM-Dritte 2007, die mit ihrem Mann in England trainiert, steht nun ganz oben auf der Liste der Selektoren. Bereits in der Dressur hatte sie die Führung übernommen. Ohne aufs Tempo zu drücken ritt die 45-Jährige über die 3800 Meter lange Geländestrecke mit 25 Hindernissen, nur gelegentlich feuerte sie ihren 16-jährigen irischen Schimmel lautstark an. Ein fehlerloser Springparcours rundete das Bild ab. Ingrid Klimke wurde mit Abraxxas Zweite, lieferte eine von vier zeitfehlerfreien Geländeritten ab. Hinrich Romeike auf seinem Pferd Marius,das im Parcours gerne mal die Stangen mitgehen lässt, aber es gestern bei zwei Abwürfen bewenden ließ, wurde Dritter. Das war gerade noch im Rahmen. Der Zahnarzt aus Nübbel (Kreis Rendsburg-Eckernförde), einer der letzten olympischen Amateure, und sein Holsteiner Schimmel sind aufeinander eingespielt wie ein altes Ehepaar. Unaufgeregt und zielstrebig zogen sie am Samstag ihre Bahn. Marius scheint mit gespitzten Ohren selbst nach dem besten Weg Ausschau zu halten, und das ist natürlich immer der kürzeste. Nach einigen Monaten Verletzungspause ist Marius nun voll wieder da. Diese drei Reiter, schon in Athen dabei,bilden den Kern der Olympia-Longlist, die durch Frank Ostholt mit Mr. Medicott und Peter Thomsen mit The Ghost of Hamish komplettiert wird.
Frank Ostholt fiel mit seiner bisherigen Nummer Eins, Olympiapferd Air Jordan, nach Dressur noch auf Rang drei, durch eine Verweigerung im Gelände auf Rang 20 zurück. Beim Wassereinsprung zog der Fuchs im letzten Moment die Bremse, das sind Fehler, die man einem Championatspferd schwer verzeiht, zumal er sich Ähnliches bereits bei der EM 2007 in Pratoni del Vivaro (Italien) geleistet hatte. Ostholt, der als Leiter des Bundesleistungszentrums in Warendorf eine starke Lobby in derVerbandsspitze hat, konnte dafür mit Mr. Medicott, überzeugen. Er leistete sich nur in der Dressur einen Aussetzer, wurde Sechster. Ostholt unterlief im Springen mit beiden Pferden kein Abwurf unterlief. Peter Thomsen schob sich dem galoppierstarken neuseeländischen Vollblüter Ghost of Hamish in Luhmühlen auf Platz sieben, ist nun fünfter Mann für die Mannschaft in Aachen und Hongkong. Athen-Reiter Andreas Dibowski wurde mit dem vergleichsweise unroutinierten Leon Zehnter und ist nun erste Reservezusammen mit Dirk Schrade auf Huskey und der in England trainierenden Medizinstudentin Anna Warnecke auf Twinkle Bee. Zweite Reserve ist Beeke Kaak auf Sinjang, die ihren dritten Rang nach der Dressur nicht in einen Platz im Olympiateam ummünzen konnte. Einem Vorbeilaufer im Gelände fügte sie gestern einen abwurfreichen Parcours mit19 Fehlern hinzu.
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