CHIO Aachen: Goldfevers Abschied aus dem Sport

Von
Madeleine Winter-Schulze bei der Verabschiedung von Goldfever in Aachen 2009.

Goldfevers
letzte Ehrenrunde hat heute die Zuschauer in der Aachener Soers zu Standing
ovations hingerissen. Der Hengst war bei der Zeremonie allerdings kaum an
großen Worten und der Schubkarre voller Möhren interessiert.

Weniger die Zweibeiner als vielmehr die vierbeinigen Ehrengäste hatte der Hannoveraner Fuchshengst im Fokus. Ludger Beerbaum freute sich, „so war er immer schon in Siegerehrungen, schön dass er das Kernige sich erhalten hat“. Schon einmal hatte er hier ein Pferd verabschiedet, damals war es Ratina. Dass er noch einmal vor dem einmaligen Publikum in der Soers ein solches Pferd aus dem Sport verabschieden würde, das hätte er nicht zu träumen gewagt, sagte Ludger Beerbaum. Da war Goldfever in Gedanken aber nicht bei seinem Reiter. Das Interesse des Fuchses galt primär Ratina. Die Olympiasiegerin war neben Europameisterin Gladdys und Derbysieger Champion du Lys in die Soers gekommen, um den Neu-Rentner Goldfever auf sein Altenteil abzuholen.
Goldfever war u.a. Goldmedaillengewinner mit der Mannschaft bei den Olympischen Spielen von Sydney. Das war 2000, 2007 konnte er im Alter von 16 Jahren noch Dritter in der Einzelwertung der Europameisterschaften werden. Dazwischen liegen viele Höhepunkte, unter anderem zwei Siege im Großen Preis von Aachen, dem Triumph bei den German Masters in Stuttgart, aber auch der Tiefpunkt, die Aberkennung des Olympiagolds wegen der Medikation in Athen. Auch wenn er bislang wenig im Deckeinsatz war, gibt es einige erfolgreiche Nachkommen aus der ersten Karriere des Galvano-Sohns als Deckhengst. Allen voran Gotha, die erst achtjährig, mit nur einem Springfehler heute im ersten Umlauf des Großen Preises von Aachen für ihren Vater Ehre einlegte. Gewonnen hat Goldfever in seiner Karriere die stolze Summe von 2,8 Millionen Euro. 

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