Michael Jung hat
beim CIC*** in Luhmühlen, das zugleich als Deutsche Meisterschaft der
Vielseitigkeitsreiter ausgeschrieben ist, nach der ersten Teilprüfung Dressur die Führung übernommen – und mit River of Joy
seinen neuen persönlichen Rekord aufgestellt. Platz
zwei und drei belegt momentan die Familie Ostholt-Algotsson.
Durchweg in einer optimalen Silhouette präsentierte Michael Jung den elfjährigen River of Joy in der Dressurprüfung des CIC*** mit insgesamt 43 Teilnehmern. Er ritt volles Risiko, schöpfte in den Trab- und Galoppverstärkungen das Vermögen des Baden-Württemberger Wallachs v. Rubicell voll aus. Die Richter belohnten das mit mehreren Zehner-Noten im Mitteltrab und im starken Trab. Für den starken Galopp erhielt das Paar Noten im Neuner-Bereich. In den Schlussnoten gab es gleich zweimal die Zehn und einmal die Neun für Sitz und Einwirkung des Reiters. Am Ende standen sensationelle 27,8 Minuspunkte gesamt auf der Anzeigentafel. Damit brach Michael Jung seinen erst Anfang Mai in Marbach mit Sam aufgestellten persönlichen Rekord von 29,8 Minuspunkten. River of Joy war heute auf dem Vorbereitungsplatz noch etwas nervös, weil er das Klatschen aus dem Stadion gehört hat, so Michael Jung. Aber im Dressurviereck war er dann voll bei mir, so dass ich ein bisschen risikofreudig geworden bin.“
Mit fünf Punkten Abstand (32,8 Minuspunkte) platzierte sich Frank Ostholt auf Little Paint an zweiter Stelle in der Zwischenwertung. Das Paar zeigte eine schwungvolle Runde mit dynamischen Trabverstärkungen und weit kreuzenden Trabtraversalen, für die es Noten im Neuner-Bereich gab. Energisch zeigte sich der vierzehnjährige Nitron-Sohn auch im starken Galopp. Nicht ganz so gelungen war die Schritttour: Little Paint drückte den Rücken weg und ging gegen die Hand seines Reiters, blieb aber im Takt. Frank Ostholt erhielt zwei Neunen und eine zehn für Sitz und Einwirkung.
Nur 0,2 Punkte dahinter (34,2 Minuspunkte) liegt Michael Jung mit Zweitpferd Halunke. Der erst achtjährige Heraldik xx-Sohn, der nach Marbach seine zweite Dreisterneprüfung in Luhmühlen bestreitet, präsentierte sich schwungvoll und dynamisch. Besonders die Trabverstärkungen überzeugten: energischer Schub aus der Hinterhand mit deutlicher Rahmenerweiterung. Eine weitere Stärke des hochbeinigen Rappen ist der aktiv durchgesprungene Galopp. Sowohl für den versammelten Galopp als auch für die Verstärkungen gab es Neunen. Beide fliegenden Wechsel gelangen optimal. Einziges Manko: Phasenweise, besonders in engen Wendungen, kippt Halunke im Galopp noch leicht hinter die Senkrechte. Er ist seit drei Jahren im Stall Jung. Wir haben ihn beim Talentschuppen für Vielseitigkeitspferde bei Fritz Pape in Sindlingen entdeckt, erzählt Vater Jung. Die Dressur ist momentan seine stärkste Disziplin. Im Gelände springt er sehr sicher, allerdings hat er eine riesige Galoppade. Das könnte auf dem eng gesteckten Kurs hier in Luhmühlen schwierig werden. Michael wird die Zeit nicht ausreizen. Halunke soll erst einmal Vertrauen und Sicherheit gewinnen.
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