Auch im olympischen Jahr lässt das Thema Doping dem Reitsport keine Ruhe. Beim Turnier in Dortmund hatte Veranstalter Dr. Kaspar Funke versucht, den Start des für den niederländischen Pferdehändler Jan Tops reitenden Deutschen Daniel Deusser zu verhindern. Hintergrund: Deusser, Zweiter im Weltcup auf einem Pferd, in dessen A-Probe ein Beruhigungsmittel gefunden wurde, ist in den USA wegen Dopings auf einem Turnier in Florida rechtskräftig verurteilt. In Deutschland hatte davon bislang kaum jemand Notiz genommen.
Einen überführten Dopingsünder wollte Funke, der das Thema Doping für sich entdeckt hat und auf seinen Turnieren deutlich mehr Dopingproben durchführen lässt als er müsste, nicht in der Westfalenhalle sehen. Die Kosten für seinen Feldzug gegen das Doping trägt Funke selbst, weil er so hofft, die Glaubwürdigkeit des Pferdesports in der öffentlichen Wahrnehmung zu stärken. Ganz und gar nicht glaubwürdig finden viele den 26 Jahre alten Daniel Deusser. Die Freude des Überraschungs-Zweiten im Finale des Springreiterweltcups 2007 währte damals nicht lange. Eine positive A-Probe seines Hengstes Air Jordan ließ den Shooting-Star in zweifelhaftem Licht erscheinen. Der Wirkstoff Reserpin war nachgewiesen worden. Der internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) konnte von Deussers Anwälten ein Verfahrensfehler nachgewiesen werden. Daraufhin war das Verfahren eingestellt worden, Deusser kam mit einem blauen Auge davon. Trotzdem hatte die Deutsche Reiterliche Vereinigung ein eigenes Verfahren eingeleitet. Und auf das wird der neue Kenntnisstand wo möglich Einfluss haben. Ich kann mir vorstellen, dass das Gericht Zweifel an der Unschuldsvermutung hat, sagte Dr. Hanfried Haring, Generalsekretär der FN. Er sprach von einem Worst Case. Bei Deussers Stute Pristanna war in Wellington in Florida im Februar 2007 das Beruhigungsmittel Reserpine nachgewiesen worden. Also derselbe Wirkstoff wie später im April bei Air Jordan. Der zuständige US-amerikanische Reiterverband sprach eine dreimonatige Sperre aus. Außerdem muss Deusser 2000 Dollar Strafe zahlen eine Summe, die wohl niemanden, der im internationalen Springzirkus mitmischt, in Aufregung versetzen dürfte.
In Warendorf wird sich die Disziplinar-Kommission der FN Anfang April mit dem Fall Deusser befassen. Dieser Ausschuss kann über Sanktionen gegen deutsche Reiter befinden. Auch wenn sie, wie Kader-Mitglied Deusser, derzeit keinen Reitausweis in Deutschland beantragt haben. Jedes Kadermitglied muss eine Vereinbarung unterschreiben, die nach Aussagen der FN weitreichendere Konsequenzen hat, als die bloße Unterschrift unter einem Reitausweis.
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REAKTIONEN UNSERER LESER
Da wird ein junger Reiter an den Pranger gestellt, der sicher nur ein kleines, reitendes Würstchen bei einem großen Pferdehändler ist. Hätte er eigenmächtig gedopt, was mehr als unwahrscheinlich ist, hätte ihn ein Jan Tops schon lautstark zum Teufel gejagt. So aber hat er wenig Lobby und muss überall das Spießrutenlaufen ertragen.
Ruth Röschmann 31311 Uetze
Herr Deusser ist ein feiner Mensch.
Er muss auf Anordnung Pferde reiten und auf Turniere vorstellen.
Ich wünsche, dass die Auftraggeber verurteilt werden.
Wilhelm Siegert, per e-maildolce gabbana portofino lace up sneakers item | Sneaker News & Release Calendar for 2023 in UK | Grailify | is outlet store legit
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