Mit einem Abstand von rund 1,5 Prozent, mit 81,021 Prozent, gewannen Matthias Rath und Totilas den Grand Prix der Deutschen Meisterschaft in Balve, und das trotz mehrerer kleiner Fehler. Nur Isabell Werth auf einem der jüngsten Pferde, dem zehnjährigen El Santo, kam mit 79, 574 Prozent in die Nähe des medien-populären Paares.
Er habe Totilas diesmal sehr gut vor sich gehabt, sensibel am Bein, sagte Matthias Rath und spielte damit auf die Widersetzlichkeiten an, die der in den Niederlanden gezogene elfjährige Hengst v. Gribaldi (Trak) in Wiesbaden gezeigt hatte. So sensibel, dass der Rapphengst schon beim Einreiten einen ungeplanten fliegenden Wechsel einlegte. Im Laufe der Aufgabe kamen weitere Versehen hinzu, Fehler in den Einerwechseln, und eine Schlußpiaffe, die seitwärts-rückwärts von der geraden Linien abwich und, wenn auch nur entfernt, die Erinnerung an Probleme an just dieser Stelle mit Raths WM-Pferd Sterntaler anklingen ließ.
Dagegen standen hervorragende Momente: Piaffen, Passagen, Übergänge und Galoppirouetten, wie man sie auch bei Totilas Vorreiter und Ausbilder Edward Gal nicht besser gesehen hat. Die exaltierten Trabverstärkungen ohne reellen Raumgewinn mit nach oben-vorne geworfenenem Vorderbein und wenig engagierter Hinterhand sind schon fast die schwächsten Lektionen des Millionenhengstes. Ohne diese Versehen hätte Rath wohl um die 84 Prozent und damit Galsche Dimensionen erreichen können, weit weg von den übrigen deutschen Championatsaspiranten.
Am nächsten kamen Rath in Balve Isabell Werth und der kalibrige Rheinländer El Santo v. Ehrentusch. Mögen die Piaffen (noch?) nicht an die von Totilas heranreichen, so imponiert der Braune durch Schwung und Elastatizität. Verbessserungsfähig sind die fliegenden Wechsel, wenig nach vorne, auch tritt El Santo in den Trabverstärkungen hinten reichlich breit. Aber insgesamt ist er muskulöser und athletischer geworden, was seine Reiterin auch auf ein gezieltes Konditionstraining zurückführt. Schon jetzt ist El Santo erste Wahl für die EM in Rotterdam im August und für die olympischen Spiele in London 2012. Ein fester Platz im Team, ist denn auch das erklärte Ziel der fünffachen Olympiasiegerin.
Erst danach reihten sich die beiden WM-Paare Donnperignon mit Christoph Koschel und Dablino mit Anabel Balkenhol mit 76,638 beziehungsweise 76,468 Prozent dicht beieinander, auf Platz drei und vier. Bei Donnperignon, der sich in schönem Seitenbild und schwungvoll präsentierte, sind immer noch die trippelnden unsicheren Piaffen das Problem, da hatte man sich vor anderthalb Jahren, als das Pferd die internationale Bühne zu erobern begann, mehr Weiterentwicklung erhofft.
Dablino wurde sehr vorsichtig vorgestellt, ging locker und zufrieden, die Piaffen ein wenig zu sehr nach vorne in dieser Lektion kann zur Zeit einfach kein deutsches Pferd an Totilas tippen. Auf einem guten Weg ist weiterhin Damon Hill unter Helen Langehanenberg (Platz fünf, 73,106 Prozent). Er begann sehr schön, zeigte seine Möglichkeiten in den Piaffen, aber wurde im Laufe der Aufgabe immer pomadiger, kam zunehmen auf den Kopf und musste am Ende noch mal richtig angepufft werden, um nicht schon zwei Pferdelängen vor dem Grußpunkt stehen zu bleiben. Platz sechs für Isabell Werth und Warum nicht mit 73,021 Prozent für eine relle, schwungvolle Prüfung mit Fehlern in den Einerwechseln zeigt den realistischen Standort, auf dem dieses Paar zur Zeit im deutschen Dressursport steht.
Nadine Capellmann hatte bei ihren beiden Pferden mit disziplinarischen Problemen zu kämpfen. Der im Hals wieder schönere Elvis (71,277, Platz sieben) streikte bei der ersten Piaffe, auch Girasol flippte ein paar Mal aus, hatte dann aber wieder sehr schöne Moment, wie in den Piaffen und Passagen 67,532, Platz 15). Eine fehlte unter den 17 Startern dieser deutschen Meisterschaft, Ulla Salzgeber mit Herzrufs Erbe. Sie ließ sich wegen Magen-Darm-Grippe entschuldigen und muss jetzt beim CHIO Aachen ihr Glück versuchen, wenn sie noch nach Rotterdam will.
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