Deutsche Springreiter dürfen weiter an Furusiyya-Nationenpreisen teilnehmen

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Nachdem die deutschen Springreiter zur Schonung ihrer Pferde auf einen Start im Nationenpreis von St. Gallen verzichteten, der unter widrigsten Wetter- und Bodenbedingungen ausgetragen wurde, sah es zunächst so aus, als würden sie gemäß der Regeln aus der Top-Liga ausgeschlossen. Nun wurde dem Einspruch der FN stattgegeben.

Der Ausschuss Springen im Weltreiterverband (FEI) hat entschieden, dass die Deutschen wie geplant an den weiteren Nationenpreisen der Top-Liga in Rotterdam, Aachen und Hickstead teilnehmen können und die Möglichkeit haben, sich für das Finale in Barcelona zu qualifizieren.

Laut dem neuen Reglement führt die Nichtteilnahme an einem genannten Nationenpreisturnier zum Ausschluss der entsprechenden Nation an der weiteren Saison und zum Verlust sämtlicher Punkte. Nur bei höherer Gewalt kann von dieser Regel eine Ausnahme gemacht werden. Was als höhere Gewalt anzusehen ist, ist nun Auslegungssache. Die Verhältnisse in St.Gallen waren es jedenfalls nicht. Zwar hatte der Nationenpreis anders als sonst nur einen Umlauf und war in den Anforderungen deutlich heruntergestuft worden. Und überhaupt wurde das Turnier später abgebrochen, aber der Vertreter des FEI-Springausschusses, John Roche, hatte den anwesenden Equipen noch einmal vor Augen geführt, welche Konsequenzen ein Nicht-Start haben würde. Danach waren die Deutschen die einzigen, die trotzdem standhaft blieben und ihre Pferde den widrigen Bedingungen nicht auszusetzen bereit waren. Bundestrainer Otto Becker: „Wir haben bewusst in Kauf genommen, dass diese Haltung negative Konsequenzen haben könnte, aber das Wohl unserer Pferde hat für uns oberste Priorität.“

Der Weltreiterverband hat den Deutschen nun zugute gehalten, dass sie ja angereist waren, und somit offensichtliche Startbereitschaft bekundet hatten, sie aber die Entscheidung der Pferdebesitzer berücksichtigen mussten, die ihre Pferde unter den gegebenen Bedingungen nicht starten lassen wollten. So dürfen sie nun weiter in der ersten Liga reiten und versuchen sich für das lukrative Finale der Serie (Preisgeld: 1,5 Millionen Euro) zu qualifizieren. Ob dies gelingt, ist allerdings ungewiss, da es in St.Gallen ja gar keine Punkte gab und alle anderen Nationen auf die Ergebnisse aus vier Qualifikationen bauen können, die Deutschen dementsprechend aber nur auf die von dreien. Die FN hatte versucht, eine Wildcard für das Finale zu bekommen, doch das wurde von der FEI abgelehnt.

FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach erläuterte: „Wir haben mit allem Nachdruck der FEI gegenüber deutlich gemacht, dass unsere Pferdebesitzer aus Verantwortung für die Pferde gegen den Einsatz in St. Gallen gestimmt haben. Eine solche Entscheidung steht im Einklang mit unseren Ethischen Grundsätzen und mit dem Code of Conduct for the Wellfare of the Horse der FEI. Dafür dürfen wir nicht bestraft werden. Jetzt sind wir zunächst erleichtert, dass der Weltverband den deutschen Springreitern auch weiterhin die Möglichkeit gibt, in der Division I Punkte zu sammeln.“ Lauterbach fügt hinzu: „Letztlich hat sowohl die St. Gallener Turnierabsage nach dem Nationenpreis als auch der Beschluss des FEI-Springausschusses unsere Entscheidung, nicht zu starten, voll und ganz bestätigt.“

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