Das war Balsam für Bundestrainer Otto Becker: Mit Christian Ahlmann und Daniel Deußer waren zwei deutsche Reiter vorn, mit denen er für künftige Aufgaben rechnen kann.
Christian Ahlmann gewann auf seinem Olympiapferd Codex One v. Contendro das Global Champions Tour Springen. 94.000 Euro Siegprämie kann die Besitzerin des elfjährigen braunen Hannoveranerhengstes, Marion Jauß, kassieren. Ich bekomme meinen Anteil daran, sagte Ahlmann nach seinem Sieg, aber die Hauptsache für mich war, wie gut das Pferd gesprungen ist. 49,33 Sekunden brauchte Ahlmann für seinen fehlerlosen Stechritt und ließ damit Daniel Deußer auf dem zehnjährigen Westfalenhengst Cornet dAmour v. Cornet Obolenksy hinter sich (0/50,25). Der Schimmel ist erst seit zehn Monaten in Deußers Beritt und geht erst seit zwei Monaten Springen dieses Schwierigkeitsgrades. Er wurde kürzlich verkauft, steht Deußer aber nach eigenen Angaben noch bis Ende 2014 zur Verfügung.
Das war heute viel Arbeit für Reiter und Pferd, so Ahlmann, vor allem der erste Umlauf war wirklich sehr schwer. Hinter dem Franzosen Rogert Yves Bost auf der zwölfjährigen Selle Francais-Stute Nippon dElle v. Sherif dElle (0/52,25)wurde Janne Friederike Meyer auf Lambrasco Vierte, auch sie fehlerfrei in beiden Umläufen und im Stechen (0/52,65). Sie hatte vor dem Start noch einige nervenaufrende Momente: Beim Abreiten verlor der 15-jährige Libero-Sohn Lambrasco (Holstein) ein Eisen. Zum Glück haben wir es sofort gefunden und der Schmied konnte es gleich wieder aufnageln, sagte Janne Friederike Meyer nach ihrem Ritt. Als fünfte Reiterin erreichte die für die Ukraine startende Katharina Offel auf dem zehnjährigen westfälischen Polytraum-Sohn Pour le Poussage das Stechen, nach zwei Abwürfen wurde sie Fünfte.
Hans-Dieter Dreher auf Magnus Romeo und Meredith Michaels-Beerbaum auf Bella Donna verpassten das Stechen lediglich durch einen Abwurf. Das war ganz klar ein Reiterfehler, mein Pferd ist toll gesprungen, haderte Michaels-Beerbaum mit sich selbst. Hochzufrieden zeigte sich Bundestrainer Otto Becker mit dem Abschneiden seiner Reiter. Das tat gut nach dem bescheidenen Ergebnis des Weltcupfinales vor zwei Wochen. Dies hier war schon eine Standortbestimmung, sagte er. Der Platz hat seine Tücken, spielte er auf den leicht abschüssigen Rasen an. Da gibt es Fehler, die auf Sandplätzen nicht so schnell passieren. Er sprach von einem Übergangsjahr vor der Weltmeisterschaft 2014 in der Normandie, wo sich die deutsche Mannschaft für die Olympischen Spiele 2016 qualifizieren muss. Wir erleben zur Zeit einen Umbruch bei den Pferden, müssen neue Paare aufbauen. Dabei denkt er wohl vor allem an Daniel Deußer, der mit seinem Schimmel im Frühjahr in USA schon hervorragende Erfolge erzielt hat.
Mit nur je einem Abwurf verpassten die beiden jungen Hoffnungsträger David Will auf Juvina und Patrick Stühlmeyer auf Lacan das Stechen, zeigten aber erneut, dass sie auch in Weltklassegesellschaft bestehen können.Während der Pressekonferenz unterschrieben Turnierchef Volker Wulff und Jan Tops, Chref der Global Champions Tour, einen Vertrag für weitere fünf Jahre.
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