Unfreundliches Regenwetter sorgte dafür, dass nur wenige Zuschauer der ersten Prüfung der Dressurmeisterschaften zusahen.
Der Grand Prix, die erste von drei Wertungsprüfungen für die Deutsche Meisterschaft und ein Pflichtauftritt für die Reiter mit Olympiaambitionen gewannen in Balve Matthias Rath und Totilas mit 83,234 Prozent. Rath selbst bezeichnete seinen Ritt als etwas vorsichtig. Fast alle Lektionen gelangen weitgehend fehlerlos, die Zweierwechsel waren allerdings stark schwankend. Dagegen standen taktmäßige Piaffen und Passagen, die Stärke des Rappen, wenn auch nicht so energisch, wie man es schon von ihm gesehen hat. Die Galopp-Pirouetten wurden nahezu perfekt auf ganzkleinem Kreis gesprungen. Insgesamt wirkte der Reiter deutlicher mit der Hand ein, als man es von ihm gewöhnt ist. Das Vorbereitungstraining des Rapphengstes wurde von zahlreichen Experten, unter ihnen Bundestrainer Jonny Hilberath und Assistenztrainer Jürgen Koschel, mit kritischem Interesse verfolgt. Immer wieder machte Rath den Hengst extrem kurz im Hals, aber nicht länger als einige Minuten. Deswegen sah auch die geballte Führungsriege der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Sportchef Dennis Peiler, Generalsekretär Soenke Lauterbach und Ausbildungsleiter Thies Kasapreit keinen Grund zur Kritik. Schon gar nicht in Anbetracht der Medaillen, die man in London zu gewinnen hofft.
Zweite wurde mit dem persönlichen Bestergebnis von 81,489 Prozent Helen Langehanenberg auf Damon Hill, ein Paar, das sich in den letzten Monaten überzeugend nach vorne gearbeitet hat, imApril Zweite im Weltcupfinale geworden war. Besonders imponieren bei Damon Hill die lebhaften Piaffen und Passagen mit deutlichem Engagement der Hinterhand. Das gilt auch für die Trabverstärkungen. Der Hengst verwarf sich allerdings hin und wieder im Genick, etwa in den Trabtraversalen, auch war das Maul nicht immer geschlossen. Der elegante Fuchs hat noch Luft nach oben, auf der letzten Linie schlichen sich einige vermeidbare Fehler ein. Totilas und Damon Hill sind zwei von einem halben Dutzend Pferden, die in London bei der Medaillenvergabe mitreden können.
Als Dritte erhielt Kristina Sprehe mit Desperados 80,383 Prozent. Nur diese drei Reiter übersprangen die 80-Prozent-Grenze. Im vergangenen Jahr ritt die 21-Jährige hier noch in der Nachwuchstour und hat nun Chancen, ins London-Team zu kommen, eine wahrhaft kometenhaften Karriere. Auch bei Desperados ist noch Raum für Verbesserung: In den Passagen gab es mehrfach Taktfehler und in den Trabverstärkungen winkt die Hinterhand hinten heraus, statt unter den Schwerpunkt zu schwingen.
Chancen auf ein London-Ticket hat auch Anabel Balkenhol, mit deutlichem Abstand Vierte auf Dablino (76,298 Prozent). Auch sie stellte ihren Fuchs noch etwas vorsichtig vor. Isabell Werth wurde Fünfte mit El Santo, der erneut in den Piaffen enttäuschte, untaktmäßig hin und her trippelte oder sogar ganz aufhörte. Das konnten die Verstärkungen diesmal nicht herausreißen. Mit ihrer Olympiahoffnung Don Johnson musste Werth aufgeben, weil sich das Pferd vorne links in einer Ecke das Vorderbein gezerrt hatte. Jetzt wird ein London-Start für die fünffache Olympiasiegerin immer schwieriger. Insgesamt gingen 13 Reiter an den Start.
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