Mit einem sensationellen Ritt etablierte sich der bereits im Vorfeld favorisierte Brite Carl Hester auf Uthopia als Weltstar auf dem Dressurviereck und die Briten bauten ihren Vorsprung auf rund 14 Prozent aus. Die Deutschen kämpfen jetzt um Silber.
Das war kein Zirkus, was Carl Hester auf dem zehnjährigen KWPN-Hengst Uthopia im Grand Prix der Dressureuropameisterschaft Rotterdam zeigte, das war einfach herzerfrischendes Reiten, ohne falsche Spannung, ohne zusammengezogenen Hals, ohne wildes Gestrampel in alle möglichen Richtungen – wunderbar! Bis auf den Schritt, der einfach nur genügt, nicht mehr, zeigte das Paar keine Schwäche. Alle Lektionen gelangen ohne Fehler, aber das war natürlich nicht alles. Im starken Trab mit deutlichem Schub aus der Hinterhand, hagelte es Neunen und Zehnen und am Schluss gab es sogar unisono von allen sieben Richtern die zehn. Das Publikum raunte und Carl Hester wollte sich schon umgucken, ob nicht etwa ein Hund oder ein Vogel hinter seinem Pferd auf dem Viereck lief. Die Piaffen waren gesetzt, auf der Stelle, im Takt, die Galoppwechsel nach vorne und fehlerfrei, in den Galopptraversalen sind vielleicht noch mehr Punkte drin. Das alles mit einem statiösen, dabei anmutigen Pferd in großzügigem Rahmen und einem perfekt sitzenden Reiter, der für seinen Sitz viermal die zehn und dreimal die neun erhielt. 82,568 Prozent war das bisherige Bestergebnis, noch rund fünf Prozent mehr als Hesters bis dahin sensationell in Führung liegende Schülerin Charlotte Dujardin auf Valegro.
Auch die deutsche Entourage klatschte, aber die Gesichter waren dabei nicht wirklich fröhlich. Kein Wunder. Isbell Werth hatte zwar einen glanzvollen Ritt auf El Santo hingelegt, schwungvoll, sauber, mit tollen Traversalen, sehr gutem Schritt, und fehlerlosen Serienwechseln. Aber die Piaffen!!! Mühsames Getrippel, Marke heiße Herdplatte, gesetzt zwar, und entsprechend die Übergänge. Ich verliere derzeit ein Unmenge Punkte in den Piaffen, sagte die fünffache Olympiasiegerin. Mein Pferd zeigt einfach zuviel Rückwärtstendenz, ihm fehlt im Moment noch die Kraft. Mit 75,213 Prozent liegt sie derzeit als beste Deutsche auf Platz drei.
Matthias Rath auf Totilas kann heute nachmittag entspannt ins Viereck gehen, das Gold ist eh weg. Aber erst nach dem Ritt der letzten Niederländerin Adelinde Cornelissen auf Parzifal um 17.20 Uhr steht fest, ob es noch zur Silbermedaille reicht.
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