Die Vorjahressiegerin strahlt, der Sieger im Grand Prix freut sich auf den Pferdewechsel und der Dritte im Bunde, der Niederländer Aat van Essen, wollte eigentlich nur mal gucken. Das Dressurderby vereint im Finale am Sonntag ganz unterschiedliche Reiter und auch die Pferde sind offensichtlich äußerst unterschiedlich. Heute war Qualifikationstag.
Der Sieg im Grand Prix, der Qualifikation für das 54. Deutsche Dresurderby, ging an Hubertus Schmidt und Lento. Der Holsteiner Hengst piaffierte so gut, dass es sogar Neunen bekam, schöne Traversalen und eine rundum gute Runde summierten sich zu 73,745 Prozent. Da waren sich die Richter einig, was für die restlichen Resultate so nicht galt. Vor allem die französische Chefrichterin bei C, Isabelle Judet, sorgte für Abwechslung: Den viertplatzierten Fontane, das zweite Pferd, das Hubertus Schmidt in die Platzierung ritt und das er auch am Sonntag im Finale satteln möchte, sah die Französin auf Rang 17, die Spanierin Borja Carrascosa Martinez mit Famous Boy, einem Pferd, das im Stall Kasselmann ausgebildet wurde, landete in Judets Abrechnung auf Platz sechs, insgesamt wurde dieses Paar 18. von 25. Auch der ehemalige Berufsreiterchampion Hartwig Burfeind mit De Value, von dem Niederländer Ghislain Fourage – dem „Überrichter“ des Weltreiterverbandes (FEI), quasi dem König Artus an der Tafelrunde der höchstqualifizierten Dressurrichter – auf Platz drei gesehen, sah Judet nur auf Rang zehn.
Der Niederländer Aat van Essen hatte schon viel von dem Hamburger Dressurderby gehört. „Das wollte ich mir immer schon mal angucken“, sagt er. „Es passte in den Turnierplan und jetzt muss ich das reiten!“ Prüfungen mit Pferdewechsel gibt es in den Niederlanden nur für junge Pferde, „nein! – die Grand Prix-Reiter, die wollen das nicht, das jemand anders ihre Pferde reitet“, sagt er und lacht. Es muss ein sehr abwegiger Gedanke sein, für einen Holländer. Sein Jazz-Sohn Premier (70,553 Prozent) ist 15 Jahre alt, steht seit zehn Jahren im Besitz seines Reiters. Seitdem hat lediglich van Essens Schwester den Fuchs geritten, „ein- oder zweimal fünf Minuten“. Aber Premier würde es lieben, wenn das Publikum dicht dran ist am Viereck, „viel Publikum, gute Leistung.“ Insofern, sagt Derbychef Volker Wulff, sei dann ja ein hochklassiges Finale sicher. Denn die Dressur ist eigentlich schon ausverkauft.
Dritte im Bunde ist Vorjahres-Überraschungssiegerin Kathleen Keller mit Wonder FRH. Sie studiert jetzt – „vormittags“ und hat weniger Zeit, zu reiten. Trotzdem freut sie sich. „Letztes Mal waren wir drei Frauen, jetzt habe ich“, sie stutzt, guckt auf die Silberscheitel, die in der Pressekonferenz links und rechts von ihr Platz genommen haben, „nette Mitkonkurrenten“. Einer hat schon mal analysiert, als Kathleen ritt: Hubertus Schmidt, der im vergangenen Jahr noch nach Absprache mit dem Besitzer seines Pferdes auf den Finalstart verzichtet hatte. „Die Schritttour von Wonder habe ich mir genau angeguckt“. Kein Wunder, der braune Hannoveraner, dessen Nervenkostüm nicht das einfachste ist, hatte im vergangenen Jahr die Konkurrentinnen vor Probleme gestellt. Heute landete das Paar auf Rang drei mit 68,872 Prozent.
Den Wallach Fontane, den Hubertus Schmidt im Finale reiten wird, und der in den vergangenen Monaten viel von Schmidts Bereiter vorgestellt wurde, bezeichnet der Reitmeister als Pferd mit einem „schönen Phlegma“. Mit ihm wurde Schmidt Vierter vor der amtierenden Berufsreiter-Championesse Bianca Kasselmann und Weltclassiker (68,17) sowie Hartwig Burfeind/De Value (68,085) und Alexandra Bimschas/Dick Tracy (67,766).
Alle Ergebnisse der Prüfung finden Sie hier.
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