EM Luhmühlen: Deutsche Reiterin setzt sich an die Spitze

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Die erste Teilprüfung der
Europameisterschaft der Vielseitigkeitsreiter hat begonnen. 35 Pferde gingen
an Tag eins an den Start. Deutschland liegt in Führung.

Der Shootingstar des Jahres führt das Teilnehmerfeld der Europameisterschaft momentan an: Sandra Auffarth feiert in Luhmühlen ihr Championatsdebut im Reiterlager, nachdem sie sich mit einem zweiten Platz bei ihrem ersten CCI**** in Luhmühlen im Juni empfohlen hatte. Im Sattel des Selle Francais Wallachs Opgun Louvo begeisterte sie heute im Dressurviereck mit einer schwungvollen und losgelassenen Vorstellung. Die Grußaufstellung zu Beginn war bilderbuchreif, dafür gab es dann auch eine 10 (!) von der dänischen Richterin Anne-Mette Binder. Für den starken Galopp, das Halten, die Durchlässigkeit und den Sitz und Einwirkung des Reiters gab es Neunen. Im starken Trab erweiterte der Fuchs den Rahmen und trat weit über die Spur der Vorderbeine, der könnte auch Dressurpferd werden tönte es aus der Zuschauermenge. Zwischendurch schnaubte er immer wieder zufrieden ab. Einziges Manko des Fuchses war der Schritt: verhalten in der Schulter und nur wenig Raumgriff. 76,41 Prozent, 35,4 Minuspunkte bekam das Paar für seine Vorstellung. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass ich so gut in die EM eingestiegen bin, sagte die Reiterin im Anschluss. Opgun Louvo war heute sehr konzentriert.

Knapp hinter Auffarth rangiert die in Warendorf lebende Schwedin Sara Algotsson-Ostholt, Ehefrau von Frank Ostholt, der morgen reiten muss. Mit der zehnjährigen schwedischen Warmblutstute Wega v. Irco Mena zeigte sie eine durchweg dynamische und harmonische Vorstellung. Die Stute war stets vor der Senkrechten, zeigte ein gutes Rückwärtsrichten, schwungvolle Trabverstärkungen und einen losgelassenen, raumgreifenden Schritt. Das bedeuteten insgesamt 76,02 Prozent, 36,0 Minuspunkte. Das war die beste Dressur, die ich mit Wega je hatte, strahlte die Schwedin. Wega war sehr entspannt heute und hat das Beste gegeben. Das Tolle: Saras Mutter hat die Stute gezogen, ihre Mutter hat Sara auf Dreisterne-Niveau geritten, Stand by me, schon beinahe eine Legende der schwedischen Buschreiterei, ging unter Saras Schwester Linda ein Jahrzehnt in schwersten Prüfungen. „Jetzt kommt die nächste Generation“, sagt die Schwedin, deren sympathisches Lächeln bei der Frage nach der Geländestrecke kurz gefriert. Da sei schon einiges gefragt, so ihr erster Eindruck.

Dirk Schrade, Einzelreiter aus Deutschland, liegt momentan auf Platz drei (36,7 Minuspunkte). Er ritt mit dem 15-jährigen Holsteiner Wallach King Artus v. King Milford xx eine lockere Runde mit Höhepunkten im Rückwärtsrichten, in den Trabverstärkungen und besonders im starken Galopp. Dieser begeisterte Richter Christoph Hess derart, dass er sogar aus Versehen die elf zog ­ korrigierte diese allerdings kurz darauf auf zehn.

Auf Platz vier rangiert Piggy French mit Jakata. Die britische Mannschaftsreiterin belegte Platz zwei beim CCI**** in Badminton dieses Jahr und war auch vor zwei Jahren in Fontainbleau Zweite in der Einzelwertung der Europameisterschaft. Für die Vorstellung mit dem 13-jährigen Wallach v. Abdullah bekam sie 40,4 Minuspunkte. Die Plätze fünf bis acht liegen in deutscher Hand: Mit nur 0,2 Punkten Abstand folgt die Einzelreiterin Julia Mestern. Mit Schorsch bekam die 35-jährige Wahlbayerin 40,6 Minuspunkte für einen frischen, schwungvollen Ritt mit Höhepunkten in den Trabverstärkungen. Die Vorstellung von Andreas Ostholt, Deutscher Meister 2011, und Franco Jeas begann etwas holprig, wurde aber besser und besser, für den starken Trab sowie für das Halten gab es eine neun, 42,5 Minuspunkte, Platz sechs. Mannschaftsreiter Andreas Dibowski belegt mit Fantasia momentan Platz sieben (43,8). Der Profi war zufrieden mit Frieda, sie hätte nicht besser gehen können, sagte er nach seinem Ritt – trotz eines verpatzten fliegenden Galoppwechsels. Dicht auf den Fersen ist ihm Julia Krajewski, die zum ersten Mal in Luhmühlen ist und im Sattel von After the Battle 44,4 Minuspunkte auf ihrem Konto hat. Auf Rang zwölf und dreizehn folgen der jüngste deutsche Reiter, der 22-jährige Benjamin Winter mit Wild Thing, und Peter Thomsen mit Barny (jeweils 50,6).

Nach dem ersten Teil der Teilprüfung Dressur liegen in der Mannschaftswertung das deutsche Team an der Spitze (79,2) vor Großbritannien (93,1) und Schweden (97,7). Die beiden anderen Mannschaftsreiter, Ingrid Klimke (12.26 Uhr) und Michael Jung (16.26 Uhr), bestreiten morgen die Dressurprüfung.

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