Bei der Europameisterschaft der Vielseitigkeitsreiter haben
die deutschen Starter im Gelände ihre Spitzenpositionen sowohl in der Einzel-
als auch in der Mannschaftswertung verteidigt. Ingrid Klimke führt, Weltmeister Michael Jung ist Zweiter. Die Pferde waren gefordert im Cross – 13 Reiter schieden aus.
Begleitet von frenetischem Jubel der Zuschauer absolvierten die deutschen Vielseitigkeitsreiter heute die zweite Teilprüfung der EM im Gelände. 27.000 Buschfans waren in die Lüneburger Heide gekommen und trotzten den Regenmassen, die während der Prüfung vom Himmel kamen. Eine, die frenetisch gefeiert wurde, war Mannschaftsreiterin Ingrid Klimke. Ihr sensationeller Einstieg in die EM mit der Spitzenposition nach der Dressur setzte sich im Gelände fort. Frisch und motiviert galoppierte der 14-jährige Heraldik xx-Sohn Butts Abraxxas über die 5750 Meter lange Geländestrecke absolvierte die Anforderungen mit Leichtigkeit und kam ohne Hindernis- und Zeitfehler ins Ziel. Damit verteidigte sie ihre Führung vor dem abschließenden Springen morgen mit 30,0 Minuspunkten auf dem Konto. Ich hatte Spaß pur, fasste die Reiterin ihre Runde im Gelände zusammen. Braxxi ist Strich galoppiert, immer konzentriert auf die nächste Aufgabe.
Als letzter Starter ging Teamreiter Michael Jung mit dem elfjährigen Sam v. Stan the Man xx auf die Strecke. Angespannte Stille herrschte bei den Zuschauern an jedem Hinderniskomplex, den das Paar absolvierte um dann in begeistertes Johlen und Klatschen auszubrechen, sobald Sams Hufe hinter dem letzten Sprung den Boden berührten. Die Massen von Menschen, die einen hier feiern, sind unglaublich, sagte der Reiter direkt nach seinem Ritt. und die Strecke war super zu reiten. Sam war in einer grandiosen Form. Er lernt von jeder Strecke dazu und ist eine richtige Crossmaschine. So war die Strecke fast zu reiten wie eine Geländepferdeprüfung. Mit 33,3 Minuspunkten geht er morgen in die letzte Teilprüfung Springen.
Platz drei mit 36,0 Minuspunkten liegt momentan in schwedischer Hand: Sara Algotsson-Ostholt arbeitete sich im Sattel von Wega, deren Mutter sie schon auf Dreisterne-Niveau geritten hat, vom siebten Platz nach der Dressur nach vorn. Die Reiterin ist begeistert von der schwedischen Warmblutstute v. Irco Mena: Das ist die beste Prüfung, die Wega je hatte. Sie hat den Boden im Gelände fast gefressen, so motiviert war sie. Sie gab mir das Gefühl, eine Gymnastikreihe zu reiten.
Mannschaftsreiterin Sandra Auffarth verteidigte auf dem neunjährigen Selle Francais Wallach Opgun Louvo, Spitzname Wolle, ihren vierten Platz aus der Dressurprüfung mit 37,0 Minuspunkten. Lediglich 1,6 Zeitstrafpunkte musste sich das Paar anrechnen lassen für eine flüssige, dynamische Runde im Cross. Der Fuchs hatte an jedem Sprung noch viel Luft und galoppierte auch am Ende der Strecke motiviert und kraftvoll. Auch sie wurde von den Zuschauern bejubelt, besonders von Wolles persönlichem Fanclub, die an ihren hellgrünen Oberteilen zu erkennen waren, auf denen stand: Viel Glück Wolle & Sandra. Ich bin schwer nervös zu bekommen, aber heute war ich dann doch etwas hibbelig und habe nach meinem Ritt mit Michi bis zum letzten Sprung mitgefiebert, so die Reiterin, die ihr Championatsdebut im Reiterlager feiert. Und das aus gutem Grund, denn Michael Jung musste auf jeden Fall die Prüfung beenden, damit die deutsche Mannschaft nicht platzt. Denn: Der Pechvogel des Tages, Andreas Dibowski, ging mit Fantasia als erster Mannschaftsreiter auf die Strecke und stürzte an Sprung 22, ausgeschieden. Fantasia sprang den Oxer nicht zu Ende, erklärte Dibowski aber ich kann mir nicht erklären warum, denn bis dato waren wir gut unterwegs. Aber das ist der Sport. Das erhöhte den Druck auf die anderen drei Teamreiter. Doch besser hätte es für die nicht ausgehen können: Mit 42,3 Punkten Vorsprung führt das deutsche Team (100,3) vor Großbritannien (142,6) und Frankreich (151,1).
Die Geländestrecke war anspruchsvoll: elf Reiter schieden aus, darunter der deutsche Einzelreiter Andreas Ostholt mit Franco Jeas und Mannschaftsreiter Andreas Dibowski. Die größte Klippe stellte Sprung 9b, eine schmale Ecke, und 22, ein tiefer, geschlossener Oxer, dar. Zwei Reiter gaben auf, eine war die Einzelreiterin Julia Krajewski ihr Pferd After the Battle hatte sich vertreten.
Die anderen deutschen Einzelreiter machten Werbung für „eventing made in Germany“: Sieben liegen unter den besten 20 der momentanen Zwischenwertung. Frank Ostholt beendete mit dem 13-jährigen Nitron-Sohn Little Paint die Prüfung ohne Hindernisfehler. Lediglich sechs Zeitstrafpunkte kamen zum Dressurergebnis hinzu, so dass der Warendorfer nun 37,0 Minuspunkte auf dem Konto hat und momentan Platz fünf belegt.
Auf Platz sieben liegt Dirk Schrade, der mit King Artus v. King Milford xx ebenfalls nur sechs Zeitstrafpunkte kassierte (42,7). Der jüngste der deutschen Truppe überzeugte besonders: Benjamin Winter kletterte mit dem westfälischen Wallach Wild Thing v. Wessex vom 30. auf den 13. Rang in der aktuellen Zwischenwertung (50,6). Der 22-Jährige ist zum ersten Mal bei einer EM der Reiter am Start und flog nur so durch das Gelände, nahm immer den direkten Weg und ließ es dabei leicht und locker aussehen.
Peter Thomsen liegt im Sattel des neunjährigen Holsteiner Wallachs Barny auf Rang 17 (56,6). Julia Mestern war mit dem Hannoveraner Hengst Schorsch wie immer schnell unterwegs, kassierte dann aber an Sprung 23 b, einem schmalen Element, einen Vorbeiläufer. Damit fiel sie auf Rang 24 zurück (61,4).
Morgen gehen die Teilnehmer im Parcours ab 11 Uhr an den Start.
Ingrid Klimke trennt weniger als ein Springfehler von Michael Jung und Butts Abraxxas Stärke liegt nicht in dieser Teildisziplin. Doch die Reiterin nimmt es mit Humor: Wir hoffen morgen auf das gewisse Quäntchen Glück und heute wird erst einmal gefeiert.
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