Als Titelverteidiger in der Einzel- und in der Mannschaftswertung waren die deutschen Vielseitigkeits-Junioren bei den Europameisterschaften in Bad Segeberg angetreten. Am Ende des CCI* stand fest: Mission geglückt.
Trotz der Ausfälle der Einzel-Europameisterin 2009, Marie Kraack, und der Deutschen Meisterin, Carolin Thenhausen, holten die deutschen Vielseitigkeits-Junioren Mannschafts-Gold im schleswig-holsteinischen Bad Segeberg. Im Team ritten Ben Leuwer mit Cappuccino, Josephine Wilms mit Corvette D, Dustin Albrecht mit Locsley und Alina Meister mit Hill Dream AA. Das Quartett sammelte insgesamt 134,60 Punkte in der CCI*-Prüfung. Silber holten sich die Franzosen (149,50) vor der Mannschaft aus Italien (158,024).
Das Mannschaftsgold für die Vielseitigkeits-Junioren bedeutete einen historischen Erfolg: In allen Alterklassen holte eine einzige Nation nämlich Deutschland sämtliche Mannschaftsgoldmedaillen in den olympischen Disziplinen! Das hat es noch nie gegeben.
Und nicht nur die Teams waren erfolgreich. Neue Europameisterin in der Einzelwertung ist Alina Meister mit dem 15-jährigen Anglo-Araber Hill Dream AA. Die beiden konnten in diesem Jahr bereits den Preis der Besten für sich entscheiden und gehörten auch im vergangenen Jahr zu der Equipe die EM-Gold holte. Bad Segeberg war quasi ein Heimspiel für Alina, die für den Landesverband Schleswig-Holstein reitet. Das Paar beendete die Prüfung mit seinem Dressurergebnis von 39,0 Punkten. „Da muss ich noch eine Nacht drüber schlafen, bevor ich das glauben kann“, sagte Europas neue beste Vielseitigkeits-Juniorin.
Silber ging ebenfalls nach Deutschland: an Celina Nothofer, die auf Simba als Einzelreiterin unterwegs war, und die sich mit 39,60 Minuspunkten dem Gold-Duo nur knapp geschlagen geben musste. Auch Nothofer hatte bereits EM-Erfahrungen gesammelt. Im vergangenen Jahr gewann sie Einzel-Bronze, da allerdings auf Larissa, die in diesem Jahr ausgefallen war. Sowohl Larissa als auch Simba sind quasi hausgemacht. Sie stammen aus der Zucht von Celinas Großvater.
Bronze ging an den Briten Tim Rogers mit dem ebenfalls selbstgezogenen Corrieview Owen (46,30). Die Mannschaft des „Mutterlands der Vielseitigkeitsreiterei“ kam nicht über Platz fünf hinaus.
Wie so oft, hat das Springen die Rangierung noch einmal durcheinander gewürfelt. So hatte Dustin Albrecht, der Schlussreiter des deutschen Teams, bis dato auf Platz zwei gelegen. Zwei Hindernisfehler warfen ihn auf Rang fünf zurück (47,60). Und für Einzelreiterin Lara Adelhelm auf dem Württemberger Gentano wäre ebenfalls noch eine Medaille drin gewesen, hätte sie sich nicht einen Abwurf geleistet. So kam sie auf 46,3 Minuspunkte genauso viele wie Tim Rogers. Allerdings war der Brite im Gelände dichter an der Bestzeit gewesen, so dass das bessere Geländerergebnis ihm Bronze bescherte und Lara Adelhelm sich auf Platz vier wiederfand. Übrigens ist auch Adelhelms Gentano ein Produkt aus eigener Zucht.
Ebenfalls unter die Top Ten ritt die Jüngste im Team, Josephine Wilms mit Corvette D. Die beiden kamen auf 48,0 Minuspunkte und wurden damit Sechste.
Alle Ergebnisse finden Sie hier.
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