Die deutschen Vierspännerfahrer können am Sonntag den Aachen den Nationenpreis gewinnen. Der 21-jährige Michael Brauchle setzte mit seinem Sieg im Marathon die erste Marke zum Erfolg in der Soers.
Dr. Wolfgang Asendorf ist zum elften Mal Parcourschef beim Marathon der Vierspänner in Aachen. Dieses Jahr musste er sich auf eine Neuerung einstellen: Erstmals sind alle acht Fahrhindernisse mobil, nicht nur einige. Der Parcoursaufbau hat was von Lego bauen, verrät Asendorf. Tatsächlich plant er am Computer die Hindernisse.
Mit den neuen Hindernissen hat sich das Bild verändert, erfordert eine neue Wegführung und eine komplett neue Reihenfolge der Hindernisse. Zuschauerfreundlicher ist die Neuerung allemal, kürzere Wege durch enger zusammen gerückte Hindernisse sind auch mit weniger geländegängigem Schuhwerk zu bewältigen. Wesentliche Mehrarbeit gibt es dagegen für die diversen Bautrupps, das neue System ist erheblich störanfälliger. Schon ein leichter Rumpler mit der Kutsche verschiebt die Hindernissteile. Abwerfbare Teile an vielen Stellen bedeuten Risiko sich Strafpunkte einzuhandeln. Es galt also nicht nur schnell, sondern auch strafpunktfrei zu fahren. Das erfordert gut ausgebildete, durchlässige Pferde die auf den Zentimeter genau durch die schmalen Durchfahrten gelenkt werden können, wildes Durchjagen und grobes Einwirken auf die Pferdemäuler bringt bei dem modernen Aufbau eher Nachteile. Insoweit wirkt auch der Aufbau einer Geländestrecke erzieherisch auf die Fahrer. Geübt wird immer nur was auch in der Prüfung verlangt wird. Und wenn der Erfolg davon abhängt, mit möglichst viel Gefühl für das Machbare Erfolg zu haben statt in wilder Jagd, wird die Fahrweise dem angepasst. Gut für die Pferde!
Perfekte Bodenverhältnisse und ideales Wetter boten beste Bedingungen, die neun Kilometer lange Strecke mit acht Hindernissen zu bewältigen. Das gelang am Besten dem erst 21-jährigen Michael Brauchle aus Baden Württemberg, der sich mit total 89,36 Strafpunkten an die Spitze setzte und für seinen Sieg 8.600 Euro kassierte. Daran konnte auch der amtierende Weltmeister Boyd Exell aus Australien nicht heranfahren, 90,76 Strafpunkte sein Ergebnis. An dritter Stelle rangierte der Niederländer Isbrand Chardon, (92,97 ) der seinen erfolgreichen Start einem Aachener Vorstandsmitglied zu verdanken hatte. Chardons Start stand auf Grund einiger Ausfälle unter seinen Pferden auf der Kippe, kurzerhand stellte ihm Baron Wolf von Buchholz, Vize-Präsident des Aachen- Laurensberger Rennvereins, sein Pferd Tryon zur Verfügung, somit war der Start gesichert. Auf Rang sieben fuhr Georg von Stein (Murnautal) mit 99,11 Strafpunkten. Leichte Probleme an Hindernis eins verhinderten ein besseres Ergebnis, unter dem Strich lieferte der 36-Jährige eine hervorragende Leistung.
Nach der Marathonfahrt stand das Ergebnis in der Einzelwertung um den Preis der Familie Talbot, der wichtigste Titel außerhalb eines Championats und so etwas wie eine inoffizielle Weltmeisterschaft, bereits fest. Nach 2003, 2009 und 2010 gewann zum vierten Mal Boyd Exell (126,73), momentan ohnehin das Maß aller Dinge im Fahrsport. Ich habe gesehen, dass Michael Freund und Isbrand Chardon über Jahrzehnte hier in Aachen gewonnen haben, das möchte ich auch, sagt er. An zweiter Stelle mit deutlichem Abstand fuhr Isbrand Chardon (133,73), der nach dem Ausfall seiner Top-Pferde sehr glücklich war mit dieser Platzierung. Der US-Amerikaner Chester Weber erreichte mit 137,76 Punkten Platz drei. Georg von Stein arbeitet sich Schritt für Schritt an die Weltspitze heran, Platz vier imTalbot-Preis ist sein bisher bestes Ergebnis in dieser Konkurrenz. Zwar ist der Abstand zu dem führenden Trio (150,31) noch deutlich, er arbeitet sich jedoch kontinuierlich nach vorne.
Auch die Platzierung auf Platz elf von Rainer Duen, der als Einzelfahrer unterwegs war, spiegelt eine gute Leistung wider.
Christoph Sandmann aus Lähden hat in Aachen schon größere Erfolge gefeiert, Platz fünfzehn im Endergebnis war sicher nicht sein Ziel. Derzeit hat er auf Grund mangelnder Wettkampfpraxis und Umstellung seines Gespanns noch nicht zur gewohnten Einheit mit seinem Gespann gefunden. Es gab zwar kein eklatanten Fehler, die fehlende Feinabstimmung zwischen Gespann und Fahrer ließ zwar eine ordentliche Leistung, nicht aber eine Platzierung auf den vorderen Plätzen zu.
Nach zwei Teilprüfungen für das Team das entscheidenden Kegelfahren für die Mannschaft findet erst am Sonntag statt führen die Deutschen ganz knapp vor den Niederländern. Es wird also spannend, wenn Michael Brauchle, Georg von Stein und Christoph Sandmann morgen alles geben, um ohne Fehler den Kegelparcours zu bewältigen und nach sechs Jahren erstmals wieder den Nationenpreis zu gewinnen.
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