Mit einem umfangreichen Maßnahmenkatalog will die Deutsche Reiterliche Vereinigung alle an Manipulationen beteiligten Personen bestrafen, nicht nur die Reiter, sondern auch Pferdebesitzer und Tierärzte.
Jetzt wirds ernst: Das Präsidium der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) hat am Mittowch bei seiner traditionellen Sitzung während des Bundeschampionats in Warendorf umfangreiche Maßnahmen beschlossen, mit denen Doping und anderen Manipulationen bekämpft werden sollen. Ich bin davon überzeigt, dass wir mit diesen Maßnahmen, denen ein umfangreicher Abstimmungsprozess mit usneren Mitgliedsverbänden vorausgegangen ist, en entscheidenden Schritt tun werden, hofft Reiterpräsident Breido Graf zu Rantzau. Am Ende musste er doch noch ein Bauernopfer bringen, wenn auch nur ein kleines, um die Stallgassen-Affäre der Olympischen Reitwettbewerbe in Hongkong 2008 aus Welt zu schaffen und die Revoluzzer in den Landesverbänden ruhig zu stellen. Reinhardt Wendt, dem Leiter der Abteilung Sport bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), wird zu seiner Entlastung eine zusätzliche Führungskraft an die Seite gestellt. Der 63-Jährige wird damit auch nicht wieder als Chef de Mission die deutsche Reitermannschaft zu den Olympischen Spielen 2012 in London führen. Wendt war im Stall gewesen, als dem Pferd Cornet Obolensky von Marco Kutscher eine nicht genehmigte Spritze mit Lactanase und Arnika verabreicht wurde, worauf es kurzzeitig kollabierte. Er habe davon aber nichts mitbekommen, lediglich einen Rums gehört, hatte Wendt später gesagt. Als sich herausstellte, dass noch andere deutschen Spitzenfunktionäre zu der Zeit im Stall waren, regte sich Widerstand in den Landesverbänden. Unter Wortführung des Landesfürsten von Berlin-Brandenburg, Peter Danckert, zugleich Vorsitzender des Sportausschusses des Bundestages, wurde die Forderung nach Aufklärung und personellen Konsequenzen immer lauter. Auch der ebenfalls auf der Stallgasse anwesende FN-Präsident geriet in die Kritik. Doch spätestens nachdem die als mögliche Nachfolgerin gehandelte Mannschaftsolympiasiegerin von 1988, Ann-Kathrin Linsenhoff, abgewinkt hatte, verstummten die Rufe nach einem Führungswechsel, die wohl ohnehin nicht auf einer Mehrheit in den Landesverbänden beruht hatten. Reinhard Wendt ist nun teilweise entmachtet, ohne dass er seinen Hut nehmen muss.
Die Stallgassenaffäre hatte auch zu einer Untersuchung der Ethik-Kommission des Weltreiterverbandes FEI geführt, die eine ganze Reihe von Empfehlungen zur besseren Kontrolle von Doping- und anderen Manipulationsversuchen gab. Wie das Verhalten der deutschen Funktionäre, des Mannschaftstierarztes Björn Nolting und des Reiters Marco Kutscher letztlich bewertet wurde, darüber allerdings bewahren FN und FEI mit Hinweis auf gegenseitig zugesicherte Vertraulichkeit Stillschweigen. Justitiables Fehlverhalten wurde offenbar nicht diagnostiziert.
Auf einer FN-Präsidiumssitzung in Warendorf am Dienstag wurden ebenfalls Maßnahmen verabschiedet, die eine bessere Kontrolle bei Verstößen gewährleisten sollen. So wurden das Stallbuch und die Trainingskontrollen für Kaderpferde beschlossen, wie auch verstärkte Kontrollen bei Turnieren. Tierärzte werden vermehrt in die Verantwortung genommen und auch Pferdebesitzer büßen künftig mit: Bei Dopingverstößen soll automatisch auch das Pferd gesperrt werden. Die Strafen für Doping werden verschärft auf bis zu fünf Jahre Sperre und 25.000 Euro Geldstrafe. Da hat Isabell Werth noch Glück gehabt: Sie wurde wegen Dopings ihres Pferdes Whisper mit dem Beruhigungsmittel Fluphenazin vom Weltreiterverband nur sechs Monate gesperrt, gerade wenig genug, um noch auf die Olympischen Spiele 2012 in London hoffen zu können. Anders als beim olympischen Dopingsünder Christian Ahlmann plant der deutsche Verband keine Berufung mit dem Wunsch nach Strafverschärfung beim Internationalen Sportgericht Cas. Werth, die zur Zeit ein Kind erwartet, könnte im Dezember bereits wieder starten.
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