Als
letztem Starter des 15köpfigen Stechens gelang Mario Stevens und Mac Kinley der
Hattrick: drei Siege in drei aufeinanderfolgenden Großen Preises – Oldenburg,
Dresden und jetzt der Sieg im mit 150.000 Euro dotierten Großen Preis von
Hessen, zugleich dem Finale der Masters League! „Ich hätte nicht gedacht, dass
ich hier gewinnen würde. Ich hätte auf Reiter wie Ludger Beerbaum und Marco
Kutscher getippt,“ so der 27jährige Lastruper.
Ich hätte auf Reiter wie Ludger Beerbaum und Marco Kutscher getippt, so der 27jährige Lastruper, Er hatte bereits mit Mac Kinley das Eröffnungsspringen gewonnen, aber er war schon im Umlauf super in Form und ich hatte ein sehr, sehr gutes Gefühl. Aber ich glaubte, es sei im Stechen schwer zu schaffen, die Zeit von Ludger und Marco zu schlagen. Der Antrieb, es doch zu versuchen, ist eigentlich von Ludger gekommen, der meinte, ich könnte es schaffen. Ganz unbeteiligt sind die beiden an seiner Seite auf dem Podium sitzenden Reiter an seinem Erfolg ohnehin nicht. Ludger Beerbaum, bei dem Mario Stevens öfters trainiert, hatte ihn vor zwei Jahren mit Mac Kinley zusammengebracht, und beide Reiter haben ihm mit Tipps beim Parcoursabgehen geholfen, den richtigen und schnellsten Weg zu finden. Im Stechen hatte Ludger Beerbaum mit Couleur Rubin in fehlerfreien 38,50 Sekunden die zu schlagende Marke vorgelegt und Marco Kutscher und Cornet Obolensky eine Sekunde abgeknüpft. Am Ende unterbot Mario Stevens die Zeit Beerbaums noch einmal um 67 Hunderstel Sekunden.
Der Sieger wollte allerdings auch andere an seiner Freude teilhaben lassen. Ich möchte denjenigen, die nicht so wie ich auf der Sonnenseite des Lebens stehen, etwas spenden. 5000 Euro meines Preisgeldes werden an die Ann-Kathrin-Linsenhoff-UNICEF-Stiftung gehen, um möglichst vielen Menschen damit zu helfen, hatte der Reiter bereits bei der Siegerehrung angekündigt und hoffentlich viele Menschen unter den Reitern und Zuschauern angeregt, seinem Beispiel zu folgen. Im erstmals ausgetragenen Young Masters League-Finale der unter 25jährigen stahl die erst 17jährige US-Amerikanerin Lucy Davis den Europäern die Schau und erlebte ihre zweite Überraschung. Die erste war schon gewesen, dass sie überhaupt nach Frankfurt fliegen konnte. Vor ein paar Monaten kam ein Freund bei einem Turnier auf mich zu und meinte, wie aufregend es sei, dass ich nach Frankfurt zum Turnier reisen würde. Ich hatte davon noch gar nichts gewusst! Eigentlich so stellte sich heraus, hatten die drei Medaillengewinner der Nord-Amerikanischen Meisterschaften einen Startplatz im Young Masters League Finale in Frankfurt, doch die Silbermedaillengewinnerin war die einzige, die am Ende die Reise auch wirklich antreten konnte. Ich war so aufgeregt, nach Deutschland zu kommen, lacht die zierliche, sympathische Kalifornierin, Ich hätte nie geglaubt, dass ich das Finale gewinnen würde. Ich war schon glücklich, dass ich mich mit meinen Leistungen an den ersten beiden Tagen für das eigentliche Finale am Sonntag qualifizieren konnte. Alle Reiter hier sind so gut. Ich habe wirklich meinem Pferd True Love zu danken. Er ist oft ehrgeiziger als ich und ich brauche obendrauf eigentlich gar nicht viel zu tun. Mit dem 15jährigen, belgischen Wallach, den die Reiterin aus Los Angeles seit eineinhalb Jahren unter ihrem Sattelbesitzt, war sie im fünfköpfigen Stechen als einzige fehlerfrei geblieben und hatte außerdem exakt eine Zehntel Sekunde weniger als die mit einem Abwurf zweitplatzierte Baden-Württembergerin Linda Marschall und Ravel benötigt. Dritte wurde ebenfalls mit einem Abwurf Lara Schneider mit Carry On.
Beim Abgehen hatte Lucy Davis auf die Hilfe von Meredith Michaels-Beerbaum vertrauen dürfen, Ich bin aus der selben Gegend, in der Meredith geboren wurde. Wir haben gemeinsame Freunde in Los Angeles und ich habe auch schon bei einem Lehrgang von Meredith in den USA mitgeritten. Außer ihren Sieg wird Lucy Davis vor allem den Frankfurter Weihnachtsmarkt am Römer in Erinnerung behalten, Das war mein schönstes Erlebnis außerhalb des Turniers. Ich liebe Weihnachten. Und, Schnee von dem gab es bekanntlich ebenso wie von der Kälte (bis -15 Grad in der Innenstadt) in Frankfurt pünktlich zum Turnier genug. Dass die Pferde direkt von Stall in die Abreitehalle und von dort in die Festhalle gehen können, ohne ins Freie zu müssen, ist natürlich gerade unter diesen Wetterbedingungen optimal gewesen, so Turnierleiter Klaus-Martin Rath, Wir hoffen nur, dass nun auch noch alle Reiter, Pferde und Zuschauer gut nach Hause kommen. Was die Zuschauerzahlen betrifft, so wurde mit 42.000 das Ergebnis vom Vorjahr erzielt. Nach dem überragend guten Vorverkauf hatten wir auf 45.000 gehofft, aber unter diesen Wetterverhältnissen freuen wir uns, dass so viele Zuschauer den Weg in die Festhalle gefunden haben.
Die, die Zuhause bleiben mussten, konnten jedoch nicht wir in den nun zwanzig Jahren seit der Wiederbelebung des Frankfurter Festhallen-Turnieres gewohnt, auf umfangreiche TV-Zeiten beim Hessischen Rundfunk zurückgreifen, sondern mussten auf DSF und Internet umschalten, Die Übertragung des DSF war ohnehin geplant gewesen, so Klaus-Martin Rath, aber wir hatten schon gehofft, dass der HR am Samstag und Sonntag jeweils rund eine dreiviertel Stunde übertragen würde, so Rath, leider ist uns der Entschluss, dies nicht zu tun, auch erst vor wenigen Wochen mitgeteilt worden. Am Ende waren es nun zwölf Minuten im HR am Samstag gewesen, außerdem wird es im ZDF einen kurzen Beitrag am Sonntag geben. Wir können die Entscheidung des HR nicht verstehen, denn schließlich ist das Festhallen-Reitturnier eine der größten und bedeutendsten Sportveranstaltungen dieser Region. Es gab auch nie eine Begründung, warum nicht übertragen wird, und, diese Entscheidung ist sicherlich nicht im Sinne des bestehenden Fernsehvertrages getroffen worden. Wir werden versuchen, auch im Nachhinein mit dem HR-Intendanten zu sprechen. Es ist hinter vorgehaltener Hand aus dem HR zu hören, es sei wegen der Medikations- und Dopingdiskussion, aber damit wird ein Veranstalter abgestraft, der sich als Vorreiter für den Kampf gegen Doping schon seit drei Jahren intensiv mit kostenaufwendigen Kontrollen einsetzt. Die steigenden Zuschauerzahlen zeigen auch, das Interesse in der Region an diesem Turnier besteht. Ich halte alle Medien für wichtig, aber nur auf eine Übertragung im Internet möchte ich nicht beschränkt sein. Gerade beim Fernsehen ist es so, dass TV-Zuschauer häufig auch zufällig in eine Sendung reingeraden, vielleicht Gefallen an unserem Sport finden und dann auch einmal als Zuschauer zum Turnier kommen werden.
Birgit Popp
cheap air jordan 1 mid | vans shoe outlet store near me
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar