Während Kollegin Bechtolsheimer sich in Lingen eine gelbe Schleife anheften lassen konnte, schlugen Carl Hester und Uthopia in Fritzens, Österreich, zu.
Mit 77,340 Prozent war auch Hester auf seinem elfjährigen Metall-Inspekteur-Sohn der Konkurrenz einigermaßen überlegen. Allerdings war bei der Vorstellung der beiden noch Luft nach oben. Das Rückwärtsrichten war etwas eilig, genau wie der Starke Schritt, und im Versammelten Schritt zackelte der Hengst einmal an. Dem gegenüber standen Noten bis 10,0 im Starken Trab, taktmäßige Piaffen, die zeitweise allerdings etwas sehr im Vorwärts angelegt waren, und gute Passagen mit harmonischen Übergängen. Bis auf den letzten von der Passage in den Galopp, da gab es eine Störung. Bei den doppelt bewärteten Pirouetten setzte Uthopia sich schon fast zu sehr, so dass er beim letzten Sprung etwas die Balance verlor. Fazit: Da geht noch was!
Der 44-jährige war jedenfalls zufrieden mit seinem Sieg, Dass mein Ritt heute nicht perfekt war, konnte jeder sehen. Vor allem in der Galopptour war Uthopia nicht so einfach unter Kontrolle zu halten, aber es war sein erstes Freilandturnier seit den Europameisterschaften in Rotterdam im August 2011. Ich denke, er ist in vielen Punkten im Vergleich zum Vorjahr noch verbessert, in den Piaffen tritt er fleißiger, die Traversalen sind deutlicher vom Boden abfußend. Alles in allem bin ich sehr zufrieden und froh, dass ich hierher gekommen bin.
Platz zwei belegte das spanische Spitzenpaar, Juan Manuel Munoz Diaz auf dem PRE-Hengst Fuego de Cardenas. Der 14-jährige Schimmel, der bei den Weltreiterspielen in Kentucky nur knapp an einer Einzelmedaille vorbeigeschrammt war, besticht nach wie vor durch seinen Ausdruck. Doch fürchtet man immer, dass dies ein wenig auf Kosten der Losgelassenheit geht. Für den doppelt benoteten Starken Schritt erhielt er Bewertungen von 5 bis 6,5. Beim Rückwärtsrichten gab es eine 4. Doch mit seinen lebhaften Piaffen und Passagen kann der Hengst punkten. Am Ende kam er auf 74,787 Prozent.
Spanische Farben gab es auch auf dem dritten Rang. Hier reihte sich Beatrix Ferrer-Salat mit – mal wieder – einem Sohn des De Niro ein, dem zwölfjährigen Westfalen Delgado. Ihre Bewertung: 74,383 Prozent.
Ein deutscher Reiter war unter den Platzierten: Matthias Kempkes, der mit dem zehnjährigen Rivero II-Alcatraz-Sohn Riccoletto Zehnter wurde (64,681).
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