Was für ein Wochenende für die deutschen Springreiter bei der Göteborg Horse Show! An allen Tagen gewannen sie die wichtigsten Prüfungen. Marco Kutscher und Satisfaction am Donnerstag, Christian Ahlmann und Taloubet Z am Freitag, gestern Marcus Ehning mit Plot Blue (ST.GEORG berichtete). Und nun setzte Kutscher noch eins drauf.
Wieder hatte Kutscher den Hannoveraner Hengst Satisfaction FRH (v. Stakkato) gesattelt. Als eines von insgesamt nur fünf Paaren erreichten die beiden das Stechen. Hier lieferten sie in 39,40 Sekunden die schnellste fehlerfreie Runde ab. Das bedeutete sie ansehnliche Siegprämie von über 46.000 Euro für den 36-jährigen Europameister von 2005 und die letzten 20 Qualifikationspunkte der Weltcupsaison 2011/2012.
Marco Kutscher meinte nach seinem Auftritt: „Es war mein erster Weltcup mit diesem Pferd. Als ich den Parcours heute gesehen habe, dachte ich, dass es wahrscheinlich nicht die beste Idee war, ihn zu reiten. Es war ein schweres Springen für dieses Pferd. Er gab mir ein fantastisches Gefühl und er kämpft wirklich für mich. Er mag nicht das meiste Vermögen haben, aber er kämpft. Ich reite ihn seit einem dreiviertel Jahr. Zuerst hatten wir ein paar Probleme. Er hat mir nicht vertraut und wir kamen noch nicht einmal über ein 1,40 Meter-Springen. Es wurde besser und besser. Kurz vor Weihnachten begann ich, ein wirklich gutes Gefühl zu haben. Dennoch habe ich den Sieg heute nicht erwartet. Ich muss meiner Freundin Eva Bitter danken, die ihn vorher geritten ist und die ihm die Fähigkeit gegeben hat, auf diesem Niveau zu springen.“ (Quelle)
Platz zwei ging an den Belgier Ludo Philippaerts (Belgien) auf Holsteiner Hengst Kassini Jaq (v. Cassini II). Die beiden blieben ebenfalls strafpunktfrei, waren mit 45,35 Sekunden jedoch deutlich langsamer unterwegs als die Sieger.
Die Zeit des Drittplatzierten hätte hingegen gereicht, um Kutscher den Sieg noch streitig zu machen. Frankreichs Kevin Staut war mit Le Prestige St Lois De Hus 37,41 Sekunden schnell, leistete sich jedoch einen Springfehler.
Der zweite Deutsche, der es ins Stechen geschafft hatte, war Kutscher Trainingskollege, Philipp Weishaupt mit dem westfälischen einstigen Bundeschampion Monte Bellini. Neun Strafpunkte bedeuteten Platz fünf.
Christian Ahlmann und Taloubet Z hatten zwei Abwürfe im Normalumlauf.
Vier deutsche Reiter haben sich für das Weltcupfinale in s’Hertogenbosch (NED) vom 18. bis 22. April qualifiziert: Marco Kutscher als Vierter der Gesamtwertung mit 73 Punkten, Ludger Beerbaum (Platz acht, 49 Punkte), Marcus Ehning (45 Punkte, Platz 13), Philipp Weishaupt (Platz 14, 44 Punkte).
Bei den Dressurreitern haben sich drei deutsche Paare für das Weltcupfinale 2012 qualifizieren können. Auch dieses findet vomn 18. bis 22. April in s’Hertogenbosch statt. Mit dabei sind Helen Langehanenberg (70 Punkte, Platz zwei), Isabell Werth (66 Punkte, Rang drei) und Nadine Capellmann (51 Punkte, Platz acht).
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