So soll Dressur aussehen! Mit einer dynamischen und ausdrucksstarken, aber dennoch gehorsamen und harmonischen Runde sicherten sich Reitmeisterin Ingrid Klimke und ihr Westfale Dresden Mann die Qualifikation zum Louisdor Preis bei den Horses & Dreams in Hagen.
Es gibt sie noch, die Pferde, die mit absolut lehrbuchreifer Silhouette ganz nach klassischen Grundsätzen ausgebildet und dennoch spektakulär dynamisch gehen. Ingrid Klimkes Dresemann-Florestan-Sohn Dresden Mann ist so einer. Mit ganz viel Ausdruck tanzte der Schwarze durch die Aufgabe für Nachwuchs-Grand Prix-Pferde, dabei stets vor der Reiterin mit dem Genick immer als höchstem Punkt. Highlights waren die Trabverstärkungen, die Passagen, die Fliegenden Wechsel, die Traversalen und die durchlässige Schaukel. Auch die Piaffen gelangen gut. Der Übergang zwischen Passage und Piaffe kann noch fließender werden, aber alles in allem ist das genau das, was man sehen möchte. So gewann Dresden Mann heute auch einigermaßen überlegen mit 76,410 Prozent.
Ein hinsichtlich seiner Abstammung als Exot zu bezeichnendes Pferd wurde heute Zweiter, der zehnjährige Baden-Württemberger Infinio CE v. Indigo-Corofino unter Rudolf Zeilinger. Auch dieser Braune gefiel mit seinem offenem Genick und viel Schwung und Ausdruck. Leider bekam er heute für die Piaffen mehrfach eine 5, was die Gesamtbewertung drückte. Dafür gelangen die Passagen umso kraftvoller. Insgesamt beendete er die Prüfung mit 72,154 Prozent.
Platz drei mit 70,947 Prozent ging Isabell Werth mit ihrer Nachwuchshoffnung Bella Rose, einer westfälischen Belissimo M-Cacir AA-Tochter. Piaffen und Passagen der Fuchsstute suchen ihresgleichen, da gab es sogar die eine oder andere 9. Ein solches Gleichmaß bei derart energischem Abfußen sieht man selten. Überhaupt ist die Trabtour der zierlichen Fuchsstute kaum zu schlagen. Allerdings machen sich im Galopp noch Schwächen in der Losgelassenheit bemerkbar, die sich heute z.B. in einem Umspringen beim Einreiten im versammelten Galopp bemerkbar machten. In den Pirouetten ritt Werth noch sichtlich vorsichtig und auch die Serienwechsel müssten noch fließender nach vorne gesprungen werden – wenngleich sie fehlerfrei gelangen. Wenn Bella Rose an Routine und Kraft gewinnt und sich im Galopp genauso reiten lässt wie im Trab, hat sie ganz sicher eine große Zukunft vor sich.
Ein gutes Nachwuchspferd hat auch Nadine Capellmann mit dem Hannoveraner Don Vino-Hohenstein-Sohn Dark Dynamic unter dem Sattel. Heute wurde sie Vierte mit 70,821 Prozent.
Weitere Ergebnisse dieser Prüfung gibt es hier.
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