Das diesjährige U 25-Dressurderby in Hamburg war denkbar knapp – gut ein Prozentpunkt trennte am Ende die Siegerin von der Zweitplatzierten.
Knapp die Hälfte der Finalritte lagen oberhalb der 70-Prozent-Marke – die Qualität des diesjährigen U 25-Dressurderbys konnte sich sehen lassen. Mit 71,552 Prozentpunkten legte die spätere Siegerin Christina Ellendt auf ihrer selbst ausgebildeten 14-jährigen Hannoveraner Stute Doraya S am Anfang des Finales den Grundstein für ihren späteren Sieg mit einem konzentrierten, flüssigen Ritt. Die Derby-Finalprüfungen werden traditionell im Pferdewechsel entschieden, die besten drei Reiter aus den Qualifikationen reiten jeweils jedes Pferd.
Für Christina Ellendt war der Auftritt in Hamburg ihr bisheriges Karriere-Highlight. Zwar konnte sich die 24-jährige Medizinstudentin bereits mehrfach mit dem Titel Schleswig-Holsteinische Landesmeisterin schmücken, aber „das Dressurderby ist einfach nochmal was anderes“, strahlte sie. Mitstreiterin Claire-Louise Averkorn, die am Ende Vizechampionesse wurde, hatte keinen so guten Start. Ihr Ritt auf dem eigenen Pferd Condio B glänzte zwar durch die feine Einwirkung der Reiterin und schöne, harmonische Übergänge, hatte aber sowohl in den Galoppwechseln zu vier Sprüngen als auch in der halben Linkspirouette kleine Fehler. Das kostete, 68,605 war „nur“ die drittbeste Ausgangsposition des westfälischen Paares vor dem Pferdewechsel. Averkorn hat den 13-jährigen Wallach selbst ausgebildet, bis sechsjährig ging er parallel auch erfolgreich im Parcours. Besser erging es Caroline Wilm, der 25-jährigen Neumünsteranerin, die bereits zum vierten Mal im U-25-Dressurderbyfinale stand – 2015 und 2016 als Siegerin! Sie hatte ihr Erfolgspferd Elfado gesattelt, mit dem sie auch im Vorjahr das Finale bestritten hatte und der letztes Jahr als bestes Pferd aus den drei Ritten hervorging. Der Trakehner Hengst zeigte ausdrucksstarke Wechsel, wirkte sehr losgelassen, einzig sein nicht immer geschlossenes Maul drückte die Note ein wenig. 69,684 Prozentpunkte gab es als Auftaktnote.
Im Pferdewechsel demonstrierten alle drei Reiterinnen, wie wichtig es ist, unbekannte Pferde mit viel Gefühl und eher defensiv vorzustellen – dann entstehen schöne Bilder, die das Hamburger Publikum auch entsprechend hoch honorierte. So gelang es zum Beispiel der späteren Siegerin Christina Ellendt, den Rapphengst Elfado von Caroline Wilm mit echten Höhepunkten in den Verstärkungen und den Serienwechseln zu zeigen, belohnt wurde ihre Mühe mit 71,078 Punkten. Aber auch Claire-Louise Averkorn, die ganz frisch zur Bundeswehr gewechselt ist und damit ihr Lehramts-Studium vorerst für die Reiterei Doraya S als letzte Reiterin frisch im Vorwärts, hatte das Pferd sicher vor den treibenden Hilfen und ritt jede Verstärkung mit vollem Risiko (71,157). Dank dieser Vorstellung wurde die Stute, die vor vier Jahren gerade einmal Prüfungen der Klasse A gewonnen hatte, zum besten Pferd des diesjährigen Finales gekürt.
Alle Ergebnisse im Überblick finden Sie hier.
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