Horses and Dreams: Englands Reiter dominieren den Grand Prix de Dressage

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Gelungene Vorstellung: Mit 81

Hagen a.T.W. Horses and Dreams 06.05.2011 Dressur Grand Prix (Special-Tour): Foto: Julia Rau Am Schinnergraben 57 55129 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 Rüsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (© Rau)

Mit einer gelungenen Mischung aus alten und neuen Paaren haben die Engländer auf dem Dressurviereck in Hagen gezeigt, wo ihre Reise in diesem Jahr hingehen soll. Die Plätze eins, drei und sieben gingen an England. Allen voran brillierte WM-Silbermedaillengewinnerin Laura Bechtolsheimer.

Die Vorstellung der Britin ließ wenig zu wünschen übrig, was sich in den hohen Einzelnoten widerspiegelte: aktive Verstärkungen ihres 16-jährigen Erfolgsgaranten Mistral Hojris wechselten sich ab mit sehr guten Phasen der Versammlung, die Trabtraversalen (die zweifach gewertet werden) mit viel Übertritt und schön im Takt, Piaffen, nach denen man die Uhr stellen kann – dafür gab es sogar einmal die Note zehn. Dass die dreifache WM-Silbermedaillengewinnerin nicht nur auf gute Lektionen, sondern auch pingelig auf jedes Detail achtet, hat sich unter anderem bei den Übergängen ausgezahlt – auch dafür kassierte sie zum Teil die Höchstnote zehn. Bei keinem anderen der 25 Starter aus insgesamt 12 Nationen waren sich die Richter so einig wie bei der Vorstellung Bechtolsheimers mit dem gewaltigen Fuchswallach, dem gelegentlich bei Lektionen wie den Serienwechseln oder den Zick-Zack-Traversalen die 60 Meter Viereckslänge fast zu kurz zu sein scheinen.
Mit knapp fünf Prozentpunkten weniger (76,723) musste sich die Zweitplatzierte Anabel Balkenhol zufrieden geben. Ihr elfjähriger De Niro-Sohn Dablino hatte viele Höhepunkte, unter anderen sehr sauber bergauf gesprungene Wechsel und gute Pirouetten. Generell wirkte der Fuchs recht kernig und nicht immer ganz konzentriert, was z.B. in der ersten Piaffe zur Folge hatte, dass er in der Anlehnung nicht die gewohnte Stabilität zeigte. Die letzte Trabverstärkung ritt die Mannschaftsbronzemedaillengewinnerin von Kentucky denn auch nicht mit dem letzten Mut.
Auf Rang drei dann erneut England – Carl Hester hatte Uthopia mitgebracht, einen zehnjährigen KWPN-Hengst, für den der Grand Prix relatives Neuland ist. Im letzten Jahr hatte Hester den Schwarzbraunen nur auf zwei Turnieren vorgestellt, anschließend musste der Hengst für den Rest der Saison wegen einer Deckverletzung pausieren. Erst eine Woche vor dem Turnier in Hagen war Hester dann mit Uthopia ins französische Saumur gefahren und hatte prompt Grand Prix und Grand Prix Special gewonnen. Zum Sieg hat es zwar in Hagen nicht ganz gereicht (75,426 Prozent), dafür gab es in der Galopptour noch zu viele Details, an denen der Ausbilder feilen muss: Die Zweierwechsel noch schwankend, Fehler in den Einerwechseln, generell braucht der Hengst in der Galopptour noch ein bisschen mehr Kraft – was eine Frage der Zeit ist. In der Trabarbeit präsentierte sich das Paar in Bestform – die Verstärkungen mit aktiver Hinterhand, weit unterfußend und mit deutlichem Raumgewinn, die Piaffen und Passagen mit einer federleichten Verbindung, sicher im Takt und mit der Nase ausnahmslos vor der Senkrechten. Der Hengst ist Hesters Zweitpferd – seine erste Wahl Valegro hat er derzeit seiner Schülerin und Mitarbeiterin Charlotte Dujardin zur Verfügung gestellt. In Saumur war sie jeweils hinter Hester platziert – in Hagen saß sie dann allerdings im Sattel eines anderen Pferdes: Fernandez, ein elfjähriger Florestan-Sohn, der nicht ganz den Glanz von Valegro hat. Dennoch, mit einer sauberen Runde ohne Patzer, aber auch ohne herausragende Höhepunkte, platzierte sich Dujardin auf Rang sieben (71,128).
Einen wieder gesunden Whisper stellte Monica Theordorescu vor. Der 13-jährige Fuchswallach, mit dem sie 2007 zum EM-Silberteam gehörte, zeigte sich über weite Strecken in guter Form und Kondition, wenngleich die Passage-Touren im Hinterbein nicht immer ganz gleichmäßig waren, was die Richter mit Noten im 6-er Bereich quittierten. Auch in den Pirouetten war der Wallach unter etwas zu viel Spannung, hinzu kam ein ärgerlicher Stolperer in der Trabtour – 71,915 Prozent gingen in Ordnung für die Vorstellung, was für die dreifache Mannschaftsolympiasiegerin Rang fünf bedeutete. 

Davor konnte sich nur noch die Schwedin Tinne Vilhelmson-Silfven mit dem neunjährigen Don Davidoff-Sohn Don Auriello schieben. Eine schwungvolle Trabtour, sehr schöne Pirouetten und schnurgerade gesprungene Wechsel summierten sich auf 73,128 Prozent, Rang vier. 
Mit Spannung erwartet wurde auch der Ritt von Nadine Capellmann mit Girasol, der zehnjährigen Württemberger Stute, die noch im Vorjahr im Besitz von Martin Schaudt gestanden hatte. Die Stute ist auf einem guten Weg, hat aber nach wie vor viel Drang nach vorne und auch nicht an jedem Blumentopf findet sie Gefallen. Diese grundsätzliche „Nicht-ganz-Losgelassenheit“ spiegelte sich in vielen Lektionen wider: Die Verstärkungen mit gebremstem Schaum geritten, die Serienwechsel könnten mehr Raumgriff vertragen. Die Paradelektion der Stute ist die Passage, mit viel Ausdruck, in den Piaffen dann allerdings wieder mit noch zu viel Spannung. Rang neun mit 70,660 Prozent waren der Lohn.
Alle Ergebnisse und mehr Infos auf: www.horses-and-dreams.de

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