Horses & Dreams in Hagen: Siege für Kemmer, Klimke und Burfeind

Von
Hartwig Burfeind mit Goofy de Lully

(© Foto: Frieler)

Das schönste Geburtstagsgeschenk machte sie sich selbst: Zum Auftakt der grünen Saison gelang der seit heute 47-jährigen Heike Kemmer mit ihrem 16-jährigen Hannoveraner Bonaparte der Sieg im Grand Prix. Ihr Vorsprung betrug immerhin satte zwei Prozent.

„Das war ein ordentlicher Anfang“, freute sich Kemmer über ihren Ritt. Höhepunkte waren die Verstärkungen in Trab und Galopp mit sichtbarer Rahmenerweiterung und die geraden Wechsel, kleinere Probleme zeigten sich in den Piaffe-Passage-Übergängen und den Pirouetten. Kemmer setzte sich mit diesem Ergebnis vor die Russin Alexandra Korelova mit ihrem mittlerweile 19-jährigen Piaffierwunder Balagur (70,426 Prozent). Dem Schimmel sieht man sein Alter – zumindest in dieser Lektion – nicht an. Erfreulich das junge Blut, das sich mit einer guten Leistung auf den dritten Rang schieben konnte: Die zehnjährige Oldenburger Stute Responsible zeigte unter ihrer Reiterin Helen Langehanenberg eine feine Leistung (68,681) und konnte damit Olympiareiter Imke Schellekens-Bartels mit dem leichtfüßigen KWPN-Wallach Ferero (68,0/Platz 5)  und Hubertus Schmidt auf dem zwölfjährigen KWPN-Hengst Prego (67,872/Platz 6) verdrängen.
Ein Einstieg nach Maß gelang auch Ingrid Klimke, die mit ihrem neunjährigen westfälischen Hengst Damon Hill die Einlaufprüfung zum Nachwuchspferde-Grand Prix (Medien-Cup) für sich entschied. 72,8 Prozent standen am Ende auf der Anzeigentafel für eine fast fehlerfreie Leistung. Der Donnerhall-Sohn bestach durch sichere Anlehnung in allen Lektionen und zeigte sich in keinem Moment auch nur im geringsten beeindruckt von der großen Kulisse des Hagener Dressurvierecks. Alles bis auf die beiden Pirouetten lief „wie am Schnürchen“ und hier und dort fragte man sich, warum eine solche Leistung nicht noch höher bewertet wird. Das einzige, was dem jungen Grand Prix-Pferd noch fehlt, ist vielleicht das Quäntchen mehr „positive Spannung“ und noch etwas mehr Bereitschaft zur Versammlung in Piaffe und Passage – alles Dinge, die ein Nachwuchs-Grand Prix Pferd auch noch nicht in Perfektion zeigen muss. Mit 71,0 Prozent setzte sich Reitmeister Hubertus Schmidt mit dem erst achtjährigen Westfalen Donnelly v. Donnerruf auf Rang zwei, es folgte Bianca Kasselmann mit Deja vu, einem neunjährigen Württemberger v. Dr. Jackson.

Die erste Qualifikation des Berufsreiterchampionats, ein Grand Prix,  in der Dressur entschied der Pferdewirtschaftsmeister Hartwig Burfeind auf dem 15-jährigen Hengst Goofy de Lully mit 69,107 Prozent für sich. Goofy stammt ab von Gauguin de Lully, der früher unter Christine Stückelberger Furore gemacht hatte. Burfeind, der kürzlich zum dritten Mal in Folge das Hamburger Berufsreiterchampionat gewonnen hatte, nimmt erstmals an der Deutschen Meisterschaft der Berufsreiter teil. Der Weg zum Finale allerdings führt über eine zweite Wertungsprüfung, einen Grand Prix Special, der am Samstag auf dem Programm steht. Dicht auf den Fersen des 42-jährigen Ausbilders sind derzeit Johannes Augustin mit Norblin (68,213), Sonja Bolz mit dem Holsteiner Cockney (68,085) und der Norderstedter Wieger de Boer mit dem 17-jährigen Holsteiner Cosmopolitan. Die Vorjahressiegerin Bianca Kasselmann steht nach der ersten Wertungsprüfung auf Rang sieben (65,574). Das Finale mit Pferdewechsel erreichen die drei punktbesten Reiter aus Grand Prix und Grand Prix Special, es wird am Sonntag ausgetragen.

Infos über alle Ergebnisse finden Sie hier.

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