Mit überwältigender Souveränität dominierte Olympiasieger Michael Jung das Vielseitigkeitsturnier in Schenefeld, gewann sowohl das CIC*** als auch das CCI***: zwei Siege und ein zweiter Platz.
Er wollte es wohl nur noch ein bisschen spannend machen: Als Leopin von Michael Jung im Parcoursspringen eine Stange mitgehen ließ, durfte Ingrid Klimke noch mal hoffen. Ein zweiter Abwurf hätte den totalen Jung-Sieg verhindert, aber soweit kam es nicht. Mit 38,8 Minuspunkten gewann der Olympiasieger die Dreisterne-Kurzprüfung vor Ingrid Klimke auf dem Trakehner Heraldik-xx-Sohn Tabasco mit ihrem Dressurergebnis von 39,00 Punkten. Anders als ihr Championatspferd Abraxxas enttäuscht der Dunkelbraune im Springen nicht, sondern lieferte in Schenefeld zum wiederholten Mal eine sichere Nullrunde ab. Das muss ein gutes Gefühl sein für Ingrid Klimke, die eine zeit- und hindernisfehlerfreie Runde im Gelände geritten hatte, so mühelos, dass sie ihre Freunde am Rande noch gut gelaunt grüßen konnte. Mit der Embassy-Tochter Escada wurde Klimke ebenfalls mit ihrem Dressurergebnis (45,00) auch noch Dritte vor Michael Jungs Schüler Kenki Sato aus Japan auf Chippieh, der zwar die Dressur gewonnen hatte, aber im Springen vier Fehler kassierte. Andreas Dibowski wurde mit Butts Avedon nach einem Abwurf Fünfter.
Mit zwei fehlerfreien Parcoursrunden im CCI** sicherte sich Michael Jung auf Halunke (32,60) und Rocana (37,00) jeweils mit seinem Dressurergebnis auch noch Platz eins und zwei in der langen Zweisterne-Prüfung. Julia Weiser auf Quintana konnte sich mit einer ebenfalls fehlerfreien Runde auf Platz drei vorarbeiten (39,00) , während Dirk Schrade nach zwei Abwürfen von Edino um einen Platz zurückfiel und mit 43,70 Punkten Vierter wurde.
Für Diskussionen hatte die Entscheidung der CIC***-Jury gesorgt, zwei Reitern 25 Strafpunkte plus eine Gelbe Karte wegen gefährlichen Reitens aufzubrummen. Auf der nicht durch Seile begrenzten Trasse hatten sie in einem Maisfeld einen anderen Abzweig gewählt, als offiziell vorgesehen, was aber für die beiden Reiter, die ihre erste schwere Prüfung ritten, nicht unbedingt erkennbar war. Zuschauer wurden nicht in Gefahr gebracht, auch bedeutete der Sonderweg keine Zeitersparnis, weswegen nach Intervention unter anderem von Bundestrainer Hans Melzer die Abmahnung zurückgenommen wurde.
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