Spannend bis zum Schluss war das Abschlussspringen des
CCI**** in Luhmühlen. In dem Wimpernschlag-Finale patzte die Favoritin, die
Senkrechtstarterin schlug sich wacker und der Sieger hatte feuchte Augen.
Andreas Dibowski heißt der Sieger der Viersterneprüfung CCI**** in der Lüneburger Heide, eine der sechs weltweit schwersten Vielseitigkeitsprüfungen. Es war mein größter Traum, einmal hier in Luhmühlen zu gewinnen, sagte er strahlend. Und diesen Traum hat er sich souverän verwirklicht. Nach Dressur und Gelände lag er im Sattel des 14-jährigen Heraldik xx-Sohns Butts Leon noch auf Platz drei in der Zwischenwertung. Im abschließenden Springen ritt er dann mit einer fehlerfreien Runde an der Konkurrenz vorbei – Sieg mit 39,8 Minuspunkten. „Seit 22 Jahren versuche ich, in Luhmühlen zu gewinnen – und jetzt hat es endlich geklappt“, sagte Dibowski und es sah so aus, als hätte er dabei feuchte Augen.
Hinter ihm reihte sich Senkrechtstarterin Sandra Auffarth ein, die auf dem erst neunjährigen Selle Francais Wallach Opgun Louvo ihr Viersterne-Debut mit einem fantastischen zweiten Platz krönte. Nach einem Fehler beim Einsprung der dreifachen Kombination beendete sie die Prüfung mit 43,0 Minuspunkten. Erst vergangenes Jahr bestritten die 25-Jährige und der Wallach ihre erste Dreisterneprüfung und bewiesen nun in Luhmühlen Weltklasse-Niveau. „Ich habe im Winter mal gewagt, an Luhmühlen zu denken und zaghaft bei den Bundestrainern nachgefragt“, erzählte die Reiterin nach der Prüfung. „Dass es jetzt so toll geklappt hat, kann ich noch gar nicht richtig glauben.“ Eine schöne Überraschung gab es noch von Bundestrainer Hans Melzer obendrauf. Er verkündete, dass Sandra Auffarth auf der Longlist für die Europameisterschaft Ende August steht. „Das ist wirklich sensationell schön. Das wäre das erste Championat im Lager der Reiter für mich.“
Das deutsche Trio komplett machte Frank Ostholt: Er erreichte Platz drei mit dem 13-jährigen Wallach Little Paint. Das Paar führte nach der Dressur, kassierte im Gelände 6,8 Zeitfehler und beendete die Prüfung mit 46,1 Minuspunkten.“Little Paints Leistungen waren heute vom Allerfeinsten“, lobte Ostholt. „Er hat zwei Jahre lang pausiert und hat sich hier erfolgreich zurückgemeldet.“ Bei Familie Ostholt werde heute gefeiert, erzählte er weiter. Denn Gründe gibt es genug. Nicht nur Frank Ostholt war erfolgreich, sondern auch sein Bruder Andreas, der sich am Vormittag den Deutschen Meistertitel gesichert hat, und seine Frau Sara Algotsson-Ostholt, die im CIC*** ebenfalls Dritte wurde.
Piggy French (GBR) war als Führende der Prüfung als letzte Starterin in den Parcours geritten. Der Beginn der Prüfung sah vielversprechend aus. Doch dann fielen gegen Ende des Parcours zwei Stangen. Damit katapultierte sie sich aus der Top drei und landete mit 46,4 Minuspunkten auf Rang vier.
Veranstalterin Julia Otto gab sich zufrieden mit dem Test-Event für die Europameisterschaft vom 25. bis 28. August auf dem neugestalteten Turniergelände: „Trotz Dauerregen haben die neuen Sandplätzen optimale Bedingungen für die Reiter geboten. Und auch das restliche Areal stieß bei Reitern und Besuchern auf Zuspruch. Insgesamt zählten wir etwa 25.000 Zuschauer.“
Die EM kann also kommen …
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