München: Und Ernie kann wohl piaffieren! – MIT VIDEOS

Für Isabell Werth dürfte der Fünf-Sterne-Grand Prix der World Dressage Master-Tour, der über die Teilnahme im Grand Prix Special am Samstag oder in der höher dotierten Grand Prix Kür am Sonntag entscheidet, ein deutlicher Schritt voran gewesen sein, denn die fünffache Olympiasiegerin aus Rheinberg durfte sich nicht nur über ihren Sieg mit ihrer Olympia-Hoffnung El Santo NRW freuen, sondern auch darüber, dass der elfjährige Wallach gegenüber den letzten Monaten wieder verbessert in den Piaffen zeigte. Allerdings piaffiert er nach wie vor sehr stark auf dem Teller, will heißen, er schiebt die Hinterhand schon zu deutlich unter, was ihm die Gewichtaufnahme erschwert und das Problem mit dem Piaffieren im Vorjahr hervorgerufen hat. Wie Isabell Werth richtig erkannt hatte, wäre etwas weniger in diesem Fall mehr, aber mit zunehmender Reife gelingt dem Westfalen-Wallach vermutlich auch die Gewichtsaufnahme besser auszubalancieren.

Eine völlig ebenmäßige Vorstellung präsentierten die Dritten des diesjährigen Weltcup-Finales , die Italienerin Valentina Truppa und Eremo del Castegno, der wie ein Uhrwerk mit hervorragenden Piaffen, Serienwechseln und Übergängen ging und sich dabei locker und losgelassen zeigte.

Nur ganz knapp verwies die Italienerin die Österreicherin Victoria Max-Theurer mit ihrem Oldenburger Augustin OLD auf Platz drei. Auch er erhielt zahlreiche Achter, z.B. in den Serien-Wechseln und in den Piaffen. Dabei zeigte er sich äußert gehorsam.

Mit 74,404 Prozent ritt der Brite Richard Davion mit Hiscox Artemis auf Rang vier. Auch bei diesem Paar zählten die Piaffen zu den Höhepunkten der Vorstellung. Ein großer Erfolg war Platz fünf (72,787) für die Österreicherin Renate Voglsang und den Westfalenhengst Fabriano, die sich über einen zweiten Platz am Vortag im CDI3*-Grand Prix für den WDM-Tour noch qualifiziert hatten.

Zweitbestes deutsches Paar war Dorothee Schneider mit Diva Royal als Sechstplatzierte (72,702). Insgesamt war das Niveau der Prüfung mit 16 von 19 Paaren über siebzig Prozent sehr hoch. Die drei Dressurprüfungen sind das Finale der World Dressage Master-Serie, bei dem es an diesem Wochenende 125.000 Euro zu gewinnen gibt.
Im Special der CDI3*-Tour ging der Sieg wie am Tag zuvor im Grand Prix an die Schwedin Tinne Vilhelmson-Silfven mit dem zehnjährigen Hannoveraner Wallach Don Auriello (74,755), der eine sehr gefällige Vorstellung ohne Schwächen bot und sicherlich eine wahre Alternative zu ihrem bisherigen Spitzenpferd Favourit ist, der in der WDM-Tour startete und dort 14. (71,043) wurde. Bester Deutscher im Special wurde Christoph Koschel mit Rostropowitsch als Vierter (71,311). Nadine Capellmann wurde mit Girasol nach einigen groben Patzern mit 68,60 Prozent Sechste.

Birgit Popp

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