Es war fast Mitternacht an Pfingstsonntag, aber das Publikum blieb zu Tausenden um die Kür-Sieger Uta Gräf und den Holsteiner Rapphengst Le Noir zu feiern. Begeisterung löste im Grand Prix Special am Pfingstmontag auch die französische Siegerin Jessica Michel mit Riwera de Hus aus.
Die ganz großen Namen fehlten zwar dieses Jahr in Wiesbaden in beiden internationalen Grand-Prix-Touren, dennoch war die Begeisterung der Zuschauer, die das Viereck vor der malerischen Schlosskulisse zu Tausenden säumten, zum Teil überschwänglich. Vor allem in der Nacht von Pfingstsonntag auf -montag, als die Grand Prix-Sieger Uta Gräf und der imposante Leandro-Caletto I-Sohn Le Noir zu der Filmmusik von Men in Black ihre Kür zelebrierten. Ein Hauch von Hollywood wehte gleich mit, hatte der Rappe doch die Sternchen dank Glitzerspray auf seiner Kruppe schimmern. Die Lokalmatadorin aus dem rheinland-pfälzischen Weisenheim am Sande siegte mit einer ihrer höchsten Kürnoten von 77,375 Prozent. Bei dieser Atmosphäre hier vor dem Schloss zu starten, ist etwas ganz Besonderes für mich. Deshalb bin ich auch nach Wiesbaden gekommen, obwohl in wenigen Tagen bereits die Deutschen Meisterschaften in Balve beginnen. Vor einem Jahr hatten Le Noir und ich unseren internationalen Durchbruch hier in Wiesbaden, in diesem Jahr haben wir uns noch einmal gesteigert, freute sich die Reiterin.
Platz zwei (73,825 Prozent) ging an die Finnin Terhi Stegars mit dem 13-jährigen Trakehner Rapphengst Axis TSF, die wie einige ihrer Kaderkollegen die weitgehend aus den Richtern der Olympischen Spiele in London bestehende Richtergruppe nutzten, um sich dem internationalen Urteil zu stellen. Zweitbester Deutscher in der Kür auf Platz drei (71,950) wurde Reitmeister Hubertus Schmidt mit dem 13-jährigen schwedischen Wallach Bukowski, einem Sohn von Jan Brinks Erfolgspferd Briar.
Wie schon der Sieg im Grand Prix der Special-Tour endete auch der Grand Prix Special mit einem französischen Sieg. Die seit fünf Jahren mit dem deutschen Nachwuchs-Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen trainierende Jessica Michel siegte mit der großrahmigen, elfjährigen Welt Hit II-Tochter Riwera de Hus mit 71,333 Prozent. Mit ihren Siegen hatte die 26-jährige Französin nicht gerechnet. Ganz unerwartet kamen sie allerdings nicht hatte sie doch bei internationalen Turnieren bereits zweimal in diesem Jahr in der Grand Prix-Kür 76 Prozent erzielt. Erst im September 2011 waren Pferd und Reiterin ihren für beide ersten Grand Prix geritten und hatten mir ihren Erfolgen im Frühjahr Frankreich einen Startplatz in der Dressur für die Olympischen Spiele in London gesichert, den sie aller Voraussicht nach auch wahrnehmen werden.
Zweite im Special wurde die Belgierin Vicky Smits-Vanderhasselt mit der 13-jährigen Hannoveraner Stute Daianira v. Dream of Glory (70,600 Prozent) vor der in Hessen stationierten Britin Emma Hindle mit dem 15-jährigen Deckhengst und Oldenburger Don Schufro-Sohn Diamond Hit (70,422).
Beste deutsche Reiterin in der mit 17.700 Euro dotierten Prüfung wurde Ingrid Klimke, die am Samstag die internationale Drei-Sterne-Kurz-Vielseitigkeit gewonnen hatte und dann in den Dressursattel umgestiegen war. Sie saß im Sattel ihres Grand-Prix-Nachwuchspferdes Liostro (69,600). Die Tochter der Dressurlegende Dr. Reiner Klimke hatte in Hagen bereits den Nachwuchspferde-Grand-Prix mit dem zehnjährigen Oldenburger Wallach gewonnen. Für Liostro ist es der erste internationale Grand Prix und Grand Prix Special gewesen. Heute war ich schon sehr zufrieden mit ihm, aber er ist im Viereck noch sehr schüchtern. Ich möchte ihm mehr Selbstvertrauen geben, so die Münsteranerin. Mein Ziel ist es, mit ihm in die internationale Dressurspitze vorzudringen. Hubertus Schmidt, der am Vortag im Grand Prix mit Lento noch Zweiter geworden war, hatte zum Teil in der Piaffe Probleme, seiner sonstigen Paradelektion mit dem Holsteiner Hengst, und wurde im Special nur Sechster.
Birgit Popp
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