Pollmann-Schweckhorst Zweiter in der Global Champions Tour

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Der Ire Denis Lynch auf dem zehnjährigen
Hannoveraner Lantinus v. Landkönig-Argentinus gewann die erste Station der
Global Champions Tour in Doha (Katar) und damit die 100.000 Euro Siegprämie. Im
Stechen, das fünf Reiter erreicht hatten, blieb er mit einer flotten Nullrunde
(49,49 Sekunden) Schnellster.

Diese Zeit konnte auch Alois Pollmann-Schweckhorst als letzter Starter auf dem zehnjährigen Holsteiner Lord Luis v. Lasino-Alcatraz trotz dessen großzügiger Galoppade und gewagt kurzer Wege nicht mehr unterbieten (0/49,95). Immerhin nimmt auch er noch 60.000 Euro mit nach Hause. Es ist der bisher größte Erfolg des Paares, Lord Luis war zunächst kein einfacher Sportpartner, hat aber durch diesen Erfolg die hohe Einschätzung seines Reiters und auch des Bundestrainers bestätigt.
Dritter wurde der Schweizer Steve Gueradt auf der elfjährigen französischen Stute Jalisca Solier (0/50,69) vor der Belgierin Judy Ann Melchior auf dem zehnjährigen westfälischen Hengst Aktion Pur v. Pilot-Ars Vivendi. Sie ritt als erste Starterin im Stechen ganz auf Sicherheit und riskierte nichts (0/59,76), anders als der Olympiasieger von 2000, der Niederländer Jeroen Dubbledam auf Up and Down, dessen Rechnung mit zwei Abwürfen freilich nicht aufging (8/51,18).
Mit einer Nullrunde im zweiten Umlauf konnte sich Christian Ahlmann auf Lorenzo nach einem Abwurf im ersten auf Platz acht verbessern. Der neunjährige Schimmelhengst Cornet Obolensky erfüllte unter Marco Kutscher mit je einem Abwurf pro Runde seine Aufgabe ordentlich, wenn auch nicht sensationell, und bewies, dass er in der obersten Liga mitspielen kann (16.). Dass er Vermögen satt hat, war bekannt, was ihm jetzt noch fehlt, ist Routine.
Noch ein neunjähriger Schimmelhengst ließ aufmerken: der von dem Belgier Ludo Phillipaerts gerittene Winningmood, ein Sohn seines Erfolgspferdes Darco aus einer Cassini-Mutter. Er machte auch im zweiten Umlauf noch frische kraftvolle Sätze.18 Reiter hatten sich für die zweite Runde qualifiziert, darunter zwei aus den arabischen Staaten. Der Ägypter Karim El Zoghby auf dem Rheinländer Faroukh v. Rembrandt zog sich mit einem Abwurf pro Umlauf achtbar aus der Affäre. Noch besser sah der von Henk Nooren betreute Saudi-Prinz Abdullah Bin Metab aus: Zweimal ohne Abwurf verpasste er auf dem früher von Otto Becker gerittenen Obelix das Stechen nur durch je einen Zeitfehler pro Umlauf.
Einige große Namen hatten sich schon nach dem ersten Umlauf aus dem Kandidatenkreis für den Hauptgewinn herausgeritten: Meredith Michaels-Beerbaum zog Checkmate nach drei Abwürfen resigniert zurück. Von Sprung zu Sprung schien er müder zu werden. Er ist einfach schlapp und nicht voll da, sagte die Weltranglisten-Erste enttäuscht. Nach der turbulenten Anreise, bei der die Pferde 20 Stunden lang in den engen Flugcontainern eingepfercht waren,hatte der Contender-Sohn in der der Turnieranlage angeschlossenen Klinik behandelt werden müssen. Er war richtig krank. Zu denen, die es nicht unter die besten 18 Reiter im ersten Umlauf schafften und damit in der zweiten Runde zugucken mussten, gehörte auch Ludger Beerbaum nach einer ruhigen Vier-Fehler-Runde von All Inclusive und Marcus Ehning, dessen Sandro Boy in der letzten Hindernisfolge einmal die Bremse zog. Das kostete vier Fehler plus einen Zeitfehler. Ein kleiner Trost: Die beiden Hengste von Ehning, Sandro Boy und Vulkano, kassierten das ganze Turnier über nicht einen einzigen Abwurf. Vulkano, den Ehning auf Anraten seines Trainer-Beraters Henk Nooren erstmals mit Hackamore ritt, gewann sogar zwei Springen der kleinen Tour. Auch der Brite John Whitaker, seit Jahrzehnten eine Institution des internationalen Springsports, parierte vorzeitig durch. Für seinen elfjährigen belgischen Scheckenhengst Utah van Erpekom, ein Sohn übrigens des HolsteinersLandetto, war dies entschieden (noch?) eine Nummer zu groß.
Und eine großartige vierbeinige Sportlerin signalisierte, dass ihr die Lust an den bunten Stangen ziemlich abhanden gekommen ist: Butterfly Flip von Malin Baryard. Die 17-järige Robin Z-Tochter, die nur am Führzügel ihrer Pflegerin zu bewegen war, überhaupt die Arena zu betreten, wurde am ersten Tag abgeklingelt, am zweiten Tag von ihrer Reiterin nach drei Abwürfen angehalten und in der Global Champions Tour schließlich nach zwei hartnäckigen Verweigerungen wieder eliminiert. Selbst zu einem Korrektursprung war sie nicht mehr zu bewegen.
Für andere ging die erste Station der Global Champions Tour in der Wüste erfreulicher zu Ende. Vor dem großen Geld gab es allerdings noch eine kleine Aufgabe zu lösen: Die drei Erstplatzierten absolvierten, als Scheichs verkleidet, die Ehrenrunde auf Kamelen!!
Gabriele Pochhammer

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