Eine steigende Zahl von Knochenbrüchen und ein „unerträgliches Maß an Leiden“ für die Pferde befürchten Tierärzte der Sparte Distanzreiten in einem offenen Brief an Prinzessin Haya.
Der Widerstand gegen die Progressive List der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI), die ab 1. Januar 2010 eine medizinische Behandlung angeschlagener Pferde vor dem Wettkampf ermöglicht, zieht immer weitere Kreise. Jetzt meldeten sich auch die Tierärzte aus der Sparte Distanzreiten zu Wort. In einem Brief an FEI-Präsidentin Prinzessin Haya zeigten sie sich äußerst besorgt über die Liste. Sie befürchten sehr ernste schädliche Auswirkungen auf das Wohlergehen des Pferdes und in vielen Fällen ein vorzeitiges Ende seiner sportlichen Karriere. Der bereits alarmierend hohe Anstieg von Knochenbrüchen und anderen Karriere beendenden oder begrenzenden orthopädischen Schäden wird sich durch den schmerzstillenden Effekt weiter verstärken, heißt es. Außerdem warnen die Tierärzte vor Nierenschäden, gerade bei dehydrierten Pferden. Das könne sogar zu lebensbedrohlichen Zuständen führen, heißt es. Durch das Überdecken von Stoffwechsel- und orthopädischen Problemen seien katastrophale Zusammenbrüche in Prüfungen zu befürchten. Es wird schwieriger werden, gefährdete Pferde während der kurzen Untersuchung in den Zwangspausen zu erkennen. Eine effektive Inspektion der Pferde vor dem Wettkampf wird unmöglich. Dies wird zweifellos zu einer erhöhten Zahl von Karriere beendenden katastrophalen Verletzungen und einem Grad von Leiden führen, der völlig unakzeptabel ist. Unterzeichnet ist der Brief von 20 Tierärzten, die im internationalen Distanzsport tätig sind.
Auch der Parcourschef der traditionsreichen Vielseitigkeit im britischen Badminton, Hugh Thomas, hat sich zu Wort gemeldet. In einem offenen Brief an Prinzessin Haya drückt er seine Besorgnis darüber aus, dass Pferde künftig unter Bute (Phenylbutazon) starten dürfen. Wir sind der Ansicht, dass Pferde, die Medikamente benötigen, um gesund zu erscheinen, sei es im Wettbewerb oder in der Verfassungsprüfung, nicht an einem Wettbewerb teilnehmen sollten. Die Gesundheit des Pferdes sei ein wichtiger Bestandteil der Vielseitigkeit, in der nicht nur die Fähigkeiten von Pferd und Reiter getestet werden sollten, sondern auch die Fitness und Gesundheit des Pferdes.
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