Springreiter-Weltcup: Ahlmann und Kutscher gleichauf in Führung

Von
Taloubet Z und Christian Ahlmann

Leipzig Messe 29.04.2011 Weltcupfinale Springen zweite Wertungsprüfung: Christian Ahlmann (GER) und Taloubet Foto: Julia Rau Am Schinnergraben 57 55129 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 Rüsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (© Julia Rau)

Nach der zweiten von drei Wertungsprüfungen konnten sich die beiden deutschen Kaderreiter an der Spitze des Feldes behaupten, auch wenn das Stechen der zweiten Wertung an den kanadischen Olympiasieger Eric Lamaze auf Hickstead ging.

Für beide wäre ein Weltcupsieg eine Premiere: Christian Ahlmann auf Taloubet Z und Marco Kutscher auf Cash führen gemeinsam nach zwei von drei Wertungsspringen im Springreiterweltcup in Leipzig. Sie gehen beide mit null Fehlerpunkten in die dritte entscheidende Wertung am Sonntag. Zwar gewann der kanadische Olympiasieger Eric Lamaze auf Hickstead gestern die zweite Wertung, aber für Ahlmann und Kutscher, die nach dem Stechen die Plätze zwei und sechs belegten, reichten die Punkte, die sie im Zeitspringen am Donnerstag gesammelt hatten, Kutscher Erster, Ahlmann Dritter, um sich den Spitzenplatz zu sichern.Der Niederländer Gerco Schröder auf New Orleans liegt mit einem Minuspunkt, also mit weniger als einem Springfehler Abstand, auf Rang drei. Die beste Reiterin, Kathie McVean aus Neuseeland, rangiert bereits einen Abwurf hinter den Führenden, mit vier Punkten auf Platz vier. Ihre Stute Delphi wurden von ihren Eltern selbst gezüchtet, Vater Jeff McVean ritt Delphis Mutter Brilliant Invader in Weltcupspringen.

Fand Parcourschef Frank Rothenberger seinen Kurs im ersten Springen im Nachhinein ein bisschen leicht, so wiederholte er den Fehler gestern nicht, nur sieben Reiter erreichten das Stechen, es hagelte Abwürfe, auch bei renommierten Paaren.

Marco Kutscher war erst als Nachrücker in der Westeuropaliga nach Leipzig gekommen. Der unauffällige 15jährige Holsteiner Cash ist zwar eines der gewinnreichsten Pferde der letzten Jahre, wurde aber immer ein wenig unterschätzt. Obwohl Cash niemals wirklich schnell zu galoppieren schien, konnte Kutscher die Kurven im Zeitspringen so geschickt schnibbeln, dass seine Zeit die beste des Tages blieb. Er sollte gestern eigentlich durch den Wallach Allerhand ersetzt werden. Aber ich hatte so ein gutes Gefühl auf Cash, sagte Kutscher, da habe ich beschlossen, ihn weiter zu reiten. Eine gute Entscheidung, wie sich zeigte. Zwar nahm er die ersten beiden Hindernisse recht lässig, von da an war er voll konzentriert, kassierte lediglich einen Abwurf

Christian Ahlmann schuf sich mit dem elfjährigen Hengst Taloubet Z ebenfalls eine hervorragende Ausgangsbasis für seinen ersten Weltcupsieg. Erst vor wenigen Wochen wurde er wieder in den A-Kader aufgenommen, er hatte lange gezögert, die Athletenvereinbarung zu unterschreiben, in der er sich, wie alle Kaderreiter, dazu verpflichtete, ausgedehnte Kontrollen zu akzeptieren. Er war nach den Olympischen Spielen in Hongkong 2008 wegen Dopings acht Monate gesperrt worden. Nach den Regeln des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) sind überführte Dopingsünder für die nächsten Spiele automatisch gesperrt. Doch das IOC gab vor drei Tagen bekannt, diese sogenannten Osaka-Regel überdenken zu wollen, wohl aus Furcht vor Prozessen von betroffenen Athleten. Ahlmann kann also wieder hoffen, zumal er mit dem elfjährigen Hengst Taloubet Z ein erstklassiges Pferd unter dem Sattel hat, dem auch zugetraut wird, bei Championaten und Olympischen Spielen zu bestehen. Der früher gelegentlich als eigensinnig und frech geltende Hengst hat viel Springvermögen und ist überaus vorsichtig.

Vorjahrssieger Marcus Ehning, Zweiter im Zeitspringen, fiel mit zwei Abwürfen von Sabrina gestern auf Rang sieben zurück. Auch für die übrigen deutschen Reiter ist der Weltcup gelaufen. Philipp Weishaupt liegt auf Platz 17, gemeinsam mit Meredith Michaels-Beerbaum, deren Hannoveraner Checkmate gestern einmal den Gehorsam verweigerte und dadurch Zeitfehler kassierte. Auch Michaels-Beerbaums Schwager Ludger Beerbaum musste seine Hoffnungen schon früh begraben, er liegt auf Platz 24, Lars Nieberg auf Rang 25.

Enttäuschend war bisher das Abschneiden der US-Reiter. Zwar konnte sich McLain Ward heute in der zweiten Wertung mit einer spektakulären Runde des Württemberger Schimmels Antares F v. Araconit-Cento fürs Stechen qualifizieren, dort wurde er nach einem Abwurf Fünfter. Die Chancen seines Reiters hatte in der ersten Wertung der Fuchs Rothschild mit zwei Abwürfen bereits dezimiert. Mit gerade Rücken und hängenden Beinen sah er nicht wirklich wie ein Weltklassepferd aus. Als bester US-Reiter liegt Ward derzeit auf Rang zehn.

Noch mehr Bilder aus der zweiten Qualifikation finden Sie hier!

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