Heute hat die so genannte Steiner-Kommission ihren
Abschlussbericht in Warendorf vorgestellt. Nach den Dopingvorkommnissen war das
Gremium gebeten worden, die Vorkommnisse im deutschen Spitzensport zu
untersuchen. Die Kommission kam nun mit Forderungen, die so nicht unbedingt
erwartet wurden. Sie betreffen u.a. die Nulllösung und den Springreiter Rene
Tebbel.
Zwar wiederholte Professor Udo Steiner seine Ansicht, der deutsche Reitsport sei strukturell nicht unredlich, er wiederholte auch seinen Standpunkt, bei den aktuellen Doping- und Medikationsfällen handele es sich um einzelne Brandherde und nicht um einen Flächenbrand. Dennoch hat die Kommission des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), die unter seiner Leitung im Auftrag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) das Dopingproblem untersuchen sollte und dazu rund 100 Personen befragte, einige Schlüsse gezogen, die zu strengeren Kontrollen führen werden. Viele dieser Maßnahmen wurden bereits vom FN-Präsidium auf seiner September-Sitzung beschlossen.
Bereits in ihrem Zwischenbericht hatte die Kommission, bestehend aus dem ehemaligen Verfassungsrichter Udo Steiner, dem früheren Landgerichtspräsidenten Heinz Fassbender und dem emeritierten Veterinärprofessor Erich Klug, für die drei in Dopingfälle beziehungsweise -diskussionen verwickelten Springreiter Ludger Beerbaum, Marco Kutscher und Daniel Deußer empfohlen die Kaderzugehörigkeit an verschiedene Auflagen, wie die Genehmigungspflicht für jede Medikation, zu knüpfen. Jetzt wurde ein vierter Name hinzugefügt: Rene Tebbel. Zwar wurden mehrere Doping/Medikationsvorwürfe gegen den Reiter in der Vergangenheit eingestellt, aber immer aus juristischen Gründen. Deswegen gehöre er in die gleiche Kategorie wie die oben genannten Reiter, so Professor Steiner.
Auch den Fall Isabell Werth beurteilte er anders als noch vor sechs Wochen. Die Reiterin wurde inzwischen vom FEI-Tribunal (Weltreiterverband) wegen Dopings für sechs Monate gesperrt. Die Kommission empfahl darüber hinaus eine Kadersperre von einem Jahr. Weil es sich hier eindeutig um Doping handelt, so Steiner, und zwar mit einem Mittel, das geeignet ist, dem Pferd schweren gesundheitlichen Schaden zuzufügen. Strikter als erwartet plädierte die Kommission für die Null-Lösung, also für das Verbot jeglicher Medikation während eines Wettkampfes. Es darf keine Obergrenzen geben, jede noch so winzige Menge eines Medikamentes muss verboten bleiben, und wenn es bis zu 20 Stellen hinter dem Komma ist, so Steiner. Er sei sich bewusst, dass er sich damit in Gegensatz zur Meinung vieler Reiter stelle. Aber solange noch nicht hinreichend erforscht ist, wie lange ein Medikament wirklich wirkt und die Leistung beeinflusst, sehe ich keine Alternative.
Weitere Maßnahmen, die zum Teil bereits beschlossen wurden, sind die Einführung eines Anti-Doping-Codes Pferd, basierend auf dem NADA-Rechtssystem (Nationale Anti Doping Agentur), strengere Strafen, schärfere Kaderbestimmungen, automatische Sperre auch von Pferden bei Dopingverstößen, Trainingskontrollen, Führen eines Stallbuches und die Unterwerfung der Tierärzte unter das Regelwerk und das Rechtssystem.
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