Stuttgart German Masters:
Delaveau, Excel, Gal und Bechtolsheimer räumen ab

Von
Edward Gal (NED) und Totilas

Stuttgart Schleyerhalle 21.11.2009 Internat. Reitturnier German Masters hier Dressur Grand Prix KŸr: der Sieger Edward Gal (NED) und Totilas Foto: Julia Rau (© Julia Rau)

Ein französisches Double war beim German Master nicht zu schlagen, in der Dressur wurde genau geguckt, ob die Notenhysterie der EM eine Fortsetzung in der Hallensaison findet und ein paar deutsche Nachwuchshoffnungen konnten sich in Szene setzen.

Die These, wonach Edward Gal Massen in die Stadien locken würde, konnte beim Grand Prix am Freitag in der Stuttgarter Schleyerhalle nicht aufrecht erhalten werden. Vereinzelt gab es Zuschauer, die den Rappen gewinnen sahen. Etwas über 79 Prozent erhielt der amtierende Europameister und landete mit einem Zehn-Prozent-Abstand auf Platz eins und qualifizeirte sich damit für die Kür, die er dann mit 87 Prozent für sich entschied.Einmal mehr flogen dem Rappen die Noten zu wie Herbstlaub im Orkan, lediglich Richterin Marietta Whitages übte mit Wertungen von 81 und 86 Prozent ein wenig Zurückhaltung. Im Qualifikations-Grand Prix für die Kür wurde Anabel Balkenhol mit Rubins Royal Zweite mit knapp 70 Prozent und rechtfertigte ihre Nominierung für den B-Kader auch mit diesem Oldenburger Rubinstein-Sohn.
Für eine kleine Überraschung sorgte der Belgier Jeroen Devroe, der mit Apollo Zweiter in der Kür wurde (73,8 Prozent), nach Platz drei im Grand Prix. Damit ließ er die immer noch im Championatskader geführte Ellen Schulten-Baumer mit Donatha, in beiden Prüfungen Vierte, und Ulla Salzgeber mit Wakana hinter sich.
Une voiture pour Monsieur
Peugeot, Renault, Citroen? „No merci“. Patrick Delaveau fährt ab sofort Mercedes-Benz, in Zeichen der Krise ein auch finanzpolitisch interessanter Umstand. Vive la Konjunktur! Mit Katchina Mail war er neun Hundertstel Sekunden schneller als sein Landsmann, der Springreiter-Grandseigneur Michel Robert. Er tröstete sich mit Kellemoi de Pepita mit 16.000 Euro – im Vergleich zum Monstergewinn beim Finale der Global Champions Tour eher ein kleines Zubrot. Bester Deutscher im Stechen der sechs Nullfehlerreiter aus dem Umlauf war Marcus Ehning mit Leconte (0/38,18 Sekunden) auf Platz drei. Toni Hassmann und Queen Liesa wurden Fünfte (4/38,68) vor Thomas Mühlbauer und Asti Spumante (4/42,11).
Die 4-PS-Rallye der Gespannfahrer, die der Weltcupquali vorgeschaltet ist, ging an den Australier Boyd Exell, der mit einem superschnellen zweiten Umlauf den führenden Niederländer Koos de Ronde noch abfangen konnte. Dritter wurde Ex-Weltmeister Ijsbrand Chardon. Michael Brauchle, der einzige Deutsche, wurde Fünfter. Auch in der Weltcup-Qualifikationsprüfung lautete der Einlauf identisch. Hier deklassierte Boyd Exell das Feld.
In der zweiten Grand Prix-Prüfung, der Qualifikation für den sonntäglichen Grand Prix Special, siegte die Britin Laura Bechtolsheimer mit Mistral Hojris. Die EM-Dritte kam auf 77,191 Prozent. Konkurrnez hatte sie nicht in dem Feld. Monica Theodorescu wurde auf dem Württemberger Whisper v. Welt Hit I Zweite (71,957). Nach vorne arbeiten in punkto internationales Renomee konnte sich Christoph Koschel mit dem finnischen Donnerhall-Sohn Donnperignon, mit dem Koschel neuerdings im B-Kader geführt wird. Der Dunkelfuchs, eines der auffallenden Pferde in der letztjährigen Mediencup-Prüfungsserie, knackte die 71-Prozentmarke, nur die japanische Chefrichterin bei C mochte die Vorstellung nicht so wie ihre Kollegen – Platz drei.
Fuchs-Serie
Hinter der schwedischen EM-Teilnehmerin Tinne Vilhelmson-Silfven mit dem trabstarken Rheinländer Favourit v. Fidermark (70,468) wurde der diesjährige Mediencup-Sieger Dablino mit Anabel Balkenhol Fünfter. Nach sechs Grand Prix-Siegen in Folge ging der De Niro-Sohn das erste Mal gegen ganz dicke Konkurrenz. Die muss er nicht fürchten, mehr sein eigenes Nervenkostüm. Im Schritt schaute er sich die Schleyerhalle genau an. Da fehlte es dem vor großer Bühne noch unroutinierten Fuchs noch an Losgelassenheit. Einmal mehr konnt er aber überzeugen, weil er weder in den Grundgangarten noch in den Lektionen ein „wirkliches Loch“ hat. Dablino erhielt als bestes deutsches Nachwuchspferd den Otto-Lörke-Preis. (weitere Ergebnisse hier).
Stichwort Nachwuchspferde: Im Gespräch war auch der Sieger in der kleinen Tour, Falk Stankus, der mit dem selbstgezogenen Hannoveraner Hakon v. Heraldik xx beide Intermediaire I-Prüfungen gewann. Ein letztes Trainingsturnier vor dem Finale des Nürnberger Burgpokalfinale in vier Wochen. 
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