Mit Nachwuchsreiterin Kristina Sprehe und dem zehnjährigen Rapphengst Desperados siegten die Favoriten im Piaff Förderpreis-Finale 2011 und ließen die anderen ein bisschen als die ‚Verzweifelten’ zurück.
Mit 73,787 Prozent deklassierte das Paar das restliche Teilnehmerfeld geradezu, denn Kirsten Sieber mit Charly und Annabel Frenzen mit Cristobal teilten sich Platz zwei mit 66,468 Prozent.
Die 25jährige Siegerin, die 2009 schon einmal das Finale des Piaff-Förderpreises gewonnen hatte, war mit ihrer glanzvollen Vorstellung auf dem schicken, ausdrucksvollen Hannoveraner Hengst von De Niro Woklenstein II, der selbst schon gekörte Söhne zu seinen Nachkommen zählt, höchst zufrieden: Ich bin froh dass beide Prüfungen so gut gelaufen sind. Gestern hatten wir noch ein paar Fehler, heute war es noch sicherer. Vor allem in der Passage, was mir sehr wichtig ist.
Diese Meinung teilt auch ihr Trainer Jürgen Koschel: Ein solches Ausnahmepferd im Training zu haben, ist etwas ganz Besonderes. Gestern wollte Tina in der Passage zuviel. Heute hat sie umgesetzt, was wir nach dem Ritt besprochen haben, dass sie Desperados mehr alleine arbeiten lassen soll. Das zeichnet sie als eine gute Schülerin aus, dass sie umsetzen kann, was man ihr sagt. Die Piaffe-Passage-Tour hatte bereits Weltklasse-Niveau. In der Zick-Zack-Traversale und in der einen Galopp-Pirouette gab es noch einen kleinen Fehler, da ist noch Potenzial nach oben drinnen. Man darf nicht vergessen, es sieht toll aus, wenn Desperados geht, aber er ist nicht so einfach zu reiten, wie es aussieht. Er ist Hengst und besitzt eine starke Persönlichkeit und er ist noch nie in so einer Halle gegangen. Aber, durch die sichere Führung von Kristina ist er sehr gut gegangen.
Bundestrainer Holger Schmezer war nicht nur von der Leistung des Siegerpaares angetan, Wir sind sehr hoffnungsvoll und froh ein solches Paar zu haben, aber auch mit dem restlichen Niveau des Finales war ich sehr zufrieden. Es sind alles sehr gut sitzende Reiter mit guten Pferden und wie schnell sich die Reihenfolge auf den folgenden Plätzen verändern kann, haben wir heute gegenüber der Einlaufprüfung gesehen.
Nicht an die Leistungen des Vortages anknüpfen, als sie mit 71,463 Prozent auf Platz zwei hinter den Final-Siegern geritten waren, konnten Stella-Charlott Roth und Diva Royal. Ihre Vorstellung litt in der Finalprüfung von Anfang an unter Spannungsproblemen und es unterliefen mehrere Fehler. Mit 63,277 Prozent wurde es nur Platz sechs unter den sieben Startern.
Positiv fiel insgesamt auf, dass es einige Paare mit sehr guten Piaffen gab. Einer Lektion, die selbst bei Deutschlands Championatsreitern häufig zu wünschen übrig lässt. Daran arbeiten wir schon seit zehn Jahren, so Holger Schmezer, nun trägt die Arbeit Früchte.
Und welche Arbeit im Detail ? Natürlich müssen die Pferde zu dieser Lektion eine gewisse Veranlagung besitzen, aber es ist sicherlich auch ein Verdienst des Piaff-Förderpreises, bei dem alle Ritte auf Video aufgenommen und später besprochen werden. Es ist natürlich vor allem die Arbeit der Reiter und ihrer Heimtrainer dies dann auch umzusetzen.
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