Stuttgart: Pius Schwizer holt den Mercedes German Master-Titel erstmals in die Schweiz

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Für den ersten Schweizer Sieg im Mercedes German Master, der seit 1987 ausgetragen wird, sorgte Pius Schwizer mit dem neunjährigen, niederländischen Wallach Verdi III. Für das Finale hatten sich die besten zwölf Paare aus zwei vorangegangenen Qualifikationsprüfungen qualifiziert.

Die Chancen für einen erstmaligen Titelträger hatten elf zu eins gestanden. Einzig die US-Amerikanerin Beezie Madden hatte sich schon einmal 2003 in die Siegerliste des German Masters eintragen können. Mit dem neunjährigen, belgischen Wallach Cortes hatte die Mannschafts-Olympiasiegerin jedoch im Stechen am vorletzten Hindernis einen Abwurf und wurde in 37,29 Sekunden Fünfte.

Für das Stechen hatten sich über den von Christa Jung gebauten Parcours sechs Paare aus sechs Nationen qualifiziert. Als zweiter Starter setzte Marco Kutscher mit dem zwölfjährigen, katzengleich springenden Stakkato-Sohn Satisfaction die zuschlagende Marke von fehlerfreien 36,72 Sekunden. Pius Schwizer gelang es gleich als nächstem Teilnehmer mit besonders engen Wendungen zur zweifachen Kombination und zum letzten Hindernis die Zeit mit 35,82 Sekunden noch einmal um fast zwei Sekunden zu unterbieten.
Am Ende gelang es dem Iren Billy Tomey sich mit der 14jährigen, britischen Stute Tinkas Serenade noch vor Marco Kutscher in 36,71 Sekunden auf Platz zwei zu setzen. Vierter (4/36,69) wurde der französische Europameister von 2009 Kevin Staut mit der neunjährigen Oldenburger Stute Banda de Hus.
Besonders hervorzuheben ist die erst 21 Jahre junge Katrin Eckermann, die erneut mit der Oldenburger Stute Lolita H ihre Klasse bewies und sich als eine von nur drei deutschen Teilnehmern für das Finale qualifiziert hatte und mit einem Abwurf im Normalparcours Achte wurde. Philipp Weishaupt kam mit Souvenir auf Platz zwölf. 
 Pius Schwizer wusste die Freude über seinen Sieg kaum in Worte zu fassen, Ich bin extrem stolz auf diesen Sieg, da ich Mercedes-Markenbotschafter bin. Ich war schon die ganzen Tage in Versuchung, die Abdeckung der Siegerautos zu lüften, aber ich dachte, das könnte Unglück bringen und habe lieber darauf gehofft, dass ich sie gewinnen würde.
Seine derzeitige Siegesserie, in deren Folge der gebürtige Luzerner bereits die Weltcup-Springen von Oslo und Helsinki mit Carina gewonnen hat, dankt Schwizer vor allem seinen Pferden und seinem Pferdebesitzer Max Hauri, Ich bin top beritten. Ich kann immer wieder Pferde ruhen lassen und neue mitnehmen, so werden meine Pferde nicht überfordert und müde. Es war immer mein Ziel, viele gute Pferde zu haben, aber das ist nicht so einfach. Wenn Unsummen geboten werden, dann muss man sie auch verkaufen. Ich habe immer mehrere Sechs- und Siebenjährige im Hintergrund, die ich mir aufbaue, damit ich auf sie zurückgreifen kann.
Mit Verdi III hat Pius Schwizer in diesem Herbst bereits das Championat von Donaueschingen gewonnen und einen Drei-Sterne-Große Preis in Italien, In München hatte ich ihn auch dabei, aber da hat er etwas geschaut. Er lässt sich in lauten Hallen leicht ablenken.
Max Hauri hatte Verdi III dreijährig gekauft, seit drei Jahren reitet Schwizer ihn. Bei Verdi, so sein Reiter, treffe der Spruch zu nur das Beste sei gut genug kein Wunder bei diesem Namen!
Mit einem guten Gefühl blickt der Mannschafts-Europameister von 2009 in Richtung Olympische Spiele 2012 in London, Ich denke, wir bekommen ein gutes Team zusammen. Beat Mändli ist wieder in Schuss, Steve Guerdat hat gute neue Pferde und ich habe mit Carina und Verdi gleich zwei Pferde, die die Klasse für Olympische Spiele mitbringen. Man muss mit uns Schweizern rechnen. Ich habe immer gesagt, einmal in meiner Karriere muss ich eine goldene Medaille bei Olympischen Spiele gewinnen. Ich werde auch nicht jünger, aber ich spüre, die Zeit ist gekommen. Wenn nicht jetzt mit Carina, wann soll es dann jemals klappen. 
Birgit Popp

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