Weltcup-Kür London: Vier Briten in Front, Sieg an Bechtolsheimer

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Wie schon im Grand Prix waren die britischen Dressurreiter auch in der Kür des Weltcup-Turniers in der Londoner Olympiahall eine Klasse für sich. Allen voran die dreifache Silbermedaillengewinnerin von Kentucky, die 26-jährige Laura Bechtolsheimer.

Die Freude bei der in Mainz geborenen aber in England aufgewachsenen Bechtolsheimer war riesig. Nach dem Erfolg 2010 bei den Weltreiterspielen in Kentucky hatte sie 2011 eine weniger erfolgreiche Saison. Sowohl beim CHIO Aachen als auch bei den Europameisterschaften in Rotterdam fanden sie und ihr großrahmiger Däne Mistral Hojris genannt Alf nicht so recht zueinander. 

Das war heute vergessen. „Er war heute wunderbar und wir hatten keine Fehler. Ich bin so glücklich, dass ich diese Sicherheit mit ihn wieder habe. Die Prüfungen beim CHIO und bei der EM waren nicht meine besten. Deshalb wollte ich zeigen, dass Alf und ich noch mehr drauf haben“, sagt sie nach ihrem Ritt.
Unter dem Strich kam das Paar auf 83,975 Prozent. Gepunktet haben sie vor allen Dingen bei den bekannten Stärken, des Fuchses, den mit dem Koeffizienten 2 versehenen Piaffen dafür gab es zweimal die 9,0, zweimal die 9,5 und lediglich der Richter bei E, der Däne Leif Törnblad, gab „nur“ eine 8,5. Ebenso gut waren die Übergänge zwischen Piaffe und Passage.
In der B-Note für die künstlerische Darstellung (bei denen die Kriterien Rhythmus, Energie und Elastizität der Grundgangarten sowie Harmonie zwischen Reiter und Pferd den Fußnoten der regulären Protokolle entsprechen) wurden die beiden gleichmäßig mit Noten zwischen 8,0 (sechsmal) und 9,5 (einmal Richter bei H,Jean Michel Roudier, für die Musik und Interpretation) bedacht.
Platz zwei ging an das Siegerpaar des Grand Prix, Charlotte Dujardin und Valegro. Der neunjährige hoch talentierte Wallach stand in der Kür leicht unter Spannung, wie seine Reiterin berichtete. „Ich war sehr zufrieden mit der Prüfung, Valegro war etwas heißer als gestern. Er kam etwas unter Spannung, so dass ich nicht beim Einreiten nicht zum Halten kam und Fehler in den „Zweiern“ und den „Einern“ hatte. Aber ich konnte sie weiderholen.“ Dujardin weiß, dass die große Zeit ihres Pferdes erst noch kommen wird. „Es ist erst meine zweite Kür mit Valegro und für einen Neunjährigen ist es unglaublich hier herein zu kommen und so zu gehen.“
Tatsächlich hätte Valegro den erfahrenen Alf ohne die Fehler wohl geschlagen. Für seinen Starken Trab gab es dreimal die 10,0 und auch bei der Piaffe zückte der Franzose Jean Michel Roudier einmal die Höchstnote. Dagegen standen dann die Sechser- und Fünfernoten bei den Fliegenden Wechseln. Und auch im Schritt hatte Valegro schon deutlich bessere Wertnoten bekommen. In der B-Note, deren Kriterien vierfach gewertet werden, gab es viermal „sehr gut“ für die Qualität der Grundgangarten. Die niedrigste Note von 7,5 gab der Däne Leif Törnblad für den Schwierigkeitsgrad. Wobei Jean Michel Roudier hier eine 9,0 gab. Unter dem Strich standen 83,700 Prozent – da ist noch Luft nach oben.
Platz drei ging an den Vize-Europameister von Rotterdam, Carl Hester mit Uthopia. Auch die beiden punkteten mit Höchstnoten im Starken Trab. Dennoch musste der Trainer Carl Hester sich seiner Schülerin Charlotte Dujardin mit 83,450 Prozent knapp geschlagen geben. Hester war dennoch zufrieden: „Ich denke mein Pferd ging heute so gut, wie er kann. Ich glaube nicht, dass es noch viel gibt, was ich verbessern kann.“
Vervollständigt wurde Großbritanniens Totalerfolg auf den vorderen Plätzen der Londoner Weltcup-Qualifikation durch Richard Davison mit Artemis. Deutlich hinter dem Trio auf den ersten drei Plätzen kam er auf solide 75,050 Prozent.
Als beste Nicht-Britin konnte Mannschaftsolympiasiegerin Nadine Capellmann sich mit Elvis auf dem fünften Platz behaupten. 74,600 Prozent lautet das Endergebnis.

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