Adelinde Cornelissen hat das Weltcupfinale in der Dressur gewonnen. Mit 84,804 Prozent setzte sie sich klar vom Feld ab. Zweite wurde Nathalie zu Sayn-Wittgenstein mit 80,036 Prozent vor Ulla Salzgeber.
Nussknacker, Schwanensee – Tschaikowsky begleitete die Niederländerin Adeline Cornelissen auf ihrem Weg zum Sieg im Weltcup 2011. Ihrem 14-jährigen Fuchs Parzival v. Jazz unterlief lediglich ein kleiner Fehler in den Einerwechseln. In der Beurteilung des technischen Gehalts der Kür, waren sich die sieben Richter nicht wirklich eins: Zwischen der Topnote 87 Prozent und der niedrigsten, 78,75 Prozent, klafft immerhin eine Diskrepanz von 8,25 Prozent. Ob die Juroren ein und denselben Ritt zwischen 71 Prozent und 62,25 Prozent beurteilen würden? Man sollte meine, solch eklatante Unterschiede sollten erkennbar sein. Unabhängig davon, von welcher Sitzposition man die Prüfung zu bewerten hat. Einmütiger die Einschätzung der B-Note für den künstlerischen Wert: Zwischen 85 und 91 Prozent, immerhin auch satte sechs Prozent Unterschied. Die Siegerin war glücklich: Großartig, er war so entspannt, er er wollte mit mir gewinnen. Das nächste Projekt? Erstmal die Siegerehrung überleben, lachte die Niederländerin, die auch nicht die ganz große Party plante: Wir fahren noch diese Nacht nach Hause. Morgen wird gearbeitet.
Für Nathalie zu Sayn-Wittgenstein wird das Finale von Leipzig ein ganz besonderes bleiben. Ihr selbstgezogener Digby v. Donnerhall erzielte über 80 Prozent für eine sehr harmonische Runde zu Klängen der Westside Story. Es war ein zu jeder Zeit kontrollierter und perfekt abgestimmter Ritt mit vielen Höhepunkten wie den fliegenden Galoppwechseln und sehr dynamischen Passage-Piaffe-Touren. Bestechend durch Präzision und Losgelassenheit.
Für Ulla Salzgeber wurde mit Platz drei ein kleiner Traum wahr. Herzrufs Erbe war zwar weniger entspannt als in der sehr guten Grand Prix-Darstellung am Donnerstag. Aber es gelang alles zu Melodien aus dem Musical Les Miserable: 78,821 Prozent waren der Lohn für eine Kür, die am Ende noch einmal technisch aufgemotzt worden war: Aus dem starken Galopp in eine Piaffe-Pirouette auf der Mittellinie, dann eine 180-Grad-Drehung und im starken Trab auf die Richter zu. Platz vier ging an Edward Gal und Sisther de Jeu, Fünfte wurde Isabell Werth mit einer couragierten Darbietung auf Satchmo.
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