Am Wegesrand, in Stallnähe oder sogar auf der Weide – Giftpflanzen für Pferde können überall lauern. Wir haben eine Übersicht zu den giftigsten Pflanzen zusammengestellt und bei welchen Signalen Sie besser den Tierarzt rufen sollten.
Er sieht hübsch aus, wird mit Vorliebe auf Höfen gepflanzt und macht auf den ersten Blick keinen giftigen Eindruck: der Buchsbaum. Doch die Pflanze ist giftig für Pferde. Und auch in Maiglöckchen ist schneller gebissen worden, als man als Pferdebesitzer gucken kann. Wir haben eine Übersicht zu den Giftpflanzen für Pferde zusammengestellt.
Giftige Pflanzen senden Warnsignale in Form eines bitteren Geschmacks oder eines typischen Geruchs aus und halten Tiere damit normalerweise vom Verzehr ab. Aus Langeweile oder Gier nach Grünzeug missachten Pferde diese Warnsignale gelegentlich und fressen giftige Pflanzen trotzdem.
Welche Pflanzen sind giftig?
Es gibt in unseren Breiten rund 450 giftige Pflanzen, doch weil immer mehr exotische Pflanzen in Gärten und Parks Einzug halten, kommen ständig neue dazu.
Wann sind Pflanzen giftig?
Die Toxizität der Pflanzen ist nicht immer gleich. Sie hängt ab von der Jahreszeit, Witterung, Sonneneinstrahlung, Bodenbeschaffenheit, Düngung, Parasitenbefall usw. Bei einigen Wiesenpflanzen wie der Herbstzeitlosen oder dem Jakobskreuzkraut bleiben die toxischen Inhaltsstoffe auch im Heu aktiv.
Wie erkennt man eine Vergiftung bei Pferden?
Da der Magen-Darm-Trakt von Pferden sehr empfindlich ist, kann es bereits bei der Aufnahme geringer Pflanzenmengen zu Vergiftungserscheinungen kommen. Die Anzeichen einer Vergiftung sind vielfältig und reichen von einem veränderten Verhalten, über Schwitzen, Schaum vor dem Maul, Speichelfluss, Atemnot, Zittern, Durchfall und Koliken bis hin zu zentralnervösen Störungen wie Zuckungen, Krämpfen, Gleichgewichtsstörungen, erweiterten Pupillen und zu schneller oder zu langsamer Herztätigkeit.
Was tun bei einer Vergiftung?
- Ist der Vergiftungsverdacht begründet, sofort den Tierarzt rufen!
- Vermeintliche Giftquelle sicherstellen und für den Tierarzt aufheben.
- Bis zum Eintreffen des Tierarztes darf das Pferd nichts mehr fressen, aber Wasser trinken so viel es will.
- Pferd führen oder in eine dick eingestreute Box stellen, um die Verletzungsgefahr bei einem Krampfanfall oder einer Kolik zu vermindern.
Wie wird eine Vergiftung behandelt?
Ist die Giftquelle bekannt, wird der Tierarzt geeignete Behandlungsmaßnahmen (Magenentleerung, Verabreichen von Aktivkohle usw.) einleiten. Weiß man nicht, womit sich das Pferd vergiftet hat, beginnt ein oft mühsames Abklären, zum Beispiel, indem der Mageninhalt untersucht wird.
Wie beugt man Vergiftungen vor?
- Sie sollten als Reiter und Pferdebesitzer die wichtigsten Giftpflanzen erkennen können und vermeiden, dass Ihr Pferd davon frisst.
- Lassen Sie Ihr Pferd beim Ausritt nicht unkontrolliert an unbekannten Zweigen, Ästen und Pflanzen naschen.
- Nehmen Sie fachliche Beratung in Anspruch bevor Sie neue Pflanzen in der Umgebung des Stalls pflanzen oder Holz für einen Zaun kaufen.
Giftpflanzen für Pferde
Die Pflanzenarten sind unterteilt in stark giftig bis sehr stark giftig. Angefangen mit den stark giftigen.
Stark giftige Pflanzen
Buchsbaum (Buxus sempervirens)
Toxizitätsgrad: stark giftig, 700 bis 900 Gramm Blätter sind tödlich
Vorkommen: als Hecke in Gärten, Parks, selten im Laubwald
Symptome: Kolik, starker Durchfall, Taumeln, Bewegungsstörung, zentrale Krämpfe, Schluckbeschwerden, Koma, Tod durch Atemlähmung
Eiche (Quercus robur)
Toxizitätsgrad: stark giftig, Pferde reagieren empfindlich auf die in Eicheln, Blättern und Rinde enthaltene Gerbsäure
Vorkommen: weit verbreiteter Waldbaum
Symptome: Apathie, Kolik, erst Verstopfung dann Durchfall, gelbe Schleimhäute, Ödeme, Schwäche, Tod durch Nierenversagen
Gundelrebe (Glechoma hederacea)
Toxizitätsgrad: stark giftig, auch im Heu, in größeren Mengen tödlich (32% im Grünfutter)
Vorkommen: Wiesen, Wälder, Gebüsche, Zäune, Mauern
Symptome: Große Pupillen, Schweißausbruch, Muskelzittern, beschleunigte Atmung, Schleim und Schaum aus Mund und Nase, Husten, Herzrasen, bläuliche Schleimhaut, Fieber, Appetitlosigkeit, Tod durch Herzstillstand
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
Toxizitätsgrad: stark giftig, 0,5 bis 1 Kilogramm auf einmal aufgenommene Blätter sind tödlich
Vorkommen: Parkanlagen und Gärten, als Hecken
Symptome: Speicheln, beschleunigte Atmung, Taumeln, Schleimhäute zuerst hellrot, dann bläulich, zentrale Krämpfe, Festliegen, Tod durch Atemlähmung, im Extremfall Tod innerhalb von Sekunden
Rot-Ahorn (Acer rubrum)
Toxizitätsgrad: stark giftig
Vorkommen: Parkanlagen, Gärten
Symptome: Apathie, braune oder bläuliche Schleimhäute, Herzrasen, gelbe Lederhaut (das Weiße des Auges), Kolik, Fieber oder Untertemperatur, beschleunigte Atmung, Hufrehe, weiße Schleimhäute, blutiger Urin
Rhododendron (Rhododendron sp.)
Toxizitätsgrad: stark giftig
Vorkommen: Zierstrauch in Gärten und Parkanlagen, wild nur im Hochgebirge (als ungiftige Alpenrosen)
Symptome: Speicheln, Kolik, Durchfall oder Verstopfung, zentrale Krämpfe, beschleunigte Atmung (Tod durch Atemlähmung)
Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
Toxizitätsgrad: alle Pflanzenteile stark giftig, besonders die Früchte
Vorkommen: Waldränder, Hecken, Gebüsche, Parks, feuchte schattige Orte
Symptome: Kolik, Verstopfung, Herzrasen, Tod durch Herzversagen (innerhalb weniger Tage nach Fressen von Zweigspitzen möglich)
Wolfsmilch (Euphorbia sp.)
Toxizitätsgrad: stark giftig, auch im Heu
Vorkommen: Wegränder, trockene Wiesen, Äcker, Waldlichtungen, Gärten
Symptome: Kolik, blutiger Durchfall, blutiger Urin, Muskelzittern, Taumeln, Krämpfe, Herzrhythmusstörungen, Kreislaufkollaps, bei Augenkontakt starke Horn- und Bindehautentzündung
Sehr stark giftige Pflanzen
Akazie (Robinia pseudoacacia)
Toxizitätsgrad: sehr stark giftig, schon geringe Mengen (150 g Rinde) können zum Tod führen
Vorkommen: Gärten und Parkanlagen, Wälder
Symptome: Kolik, Ausfallserscheinungen des zentralen Nervensystems, Hufrehe, Tod
Aronstab (Arum maculatum)
Toxizitätsgrad: sehr stark giftig
Vorkommen: schattige, feuchte Laubwälder, unter Hecken
Symptome: Unruhe, Speicheln, allgemeine Schwäche, Fieber, Bewegungs- und Atemstörungen, Durchfall, Darmlähmung, Tod nach 24 Stunden möglich
Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)
Toxizitätsgrad: sehr stark giftig, tödliche Dosis 200 bis 400 Gramm
Vorkommen: feuchte Wiesen,
Hochgebirgswiesen, Gebirgswälder, Ufer, in Gärten
Symptome: Speicheln, Kolik, Durchfall, zentrale Krämpfe, Herz-Rhythmus-Störungen, Tod durch Herz- und Atemlähmung.
Goldregen (Laburnum anagyroides)
Toxizitätsgrad: ganze Pflanze sehr stark giftig, besonders die Samen in den bohnenähnlichen Hülsen
Vorkommen: Gärten und Parkanlagen
Symptome: Kolik, Schweißausbruch, beschleunigte Atmung, zentrale Krämpfe, Koma, Tod
Fingerhut (Digitalis sp.)
Toxizitätsgrad: sehr stark giftig, 25 Gramm trockene (im Heu!) oder 120 bis1 50 Gramm frische Blätter sind tödlich
Vorkommen: Bergwälder, sonnige Hänge, lichte Wälder, Gärten
Symptome: Kolik, blutig-wässriger Durchfall, blutiger Urin, Benommenheit, Muskelzittern, Taumeln, beschleunigte Atmung, Tod durch Herzstillstand
Engelstrompete (Brugmansia suaveolens)
Toxizitätsgrad: sehr stark giftig
Vorkommen: Gärten, Parks, verwandt mit dem sehr stark giftigen Stechapfel, der auch auf Feldern und an Wegrändern vorkommt
Symptome: Erregung oder Benommenheit, Durst, trockene Schleimhäute, große Pupillen, Herzrasen, zentrale Krämpfe, Tod durch Atemlähmung
Eibe (Taxus baccata)
Toxizitätsgrad: sehr stark giftig, schon geringe Mengen (100 bis 200 Gramm Nadeln) können wenige Minuten nach Aufnahme zum Tod führen
Vorkommen: Gärten und Parkanlagen, Wälder
Symptome: Kolik, Zittern, zentrale Krämpfe, Seitenlage, Tod durch Herz- und Atemlähmung
Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
Toxizitätsgrad: sehr stark giftig, auch noch im Heu
Vorkommen: Feuchte Wiesen, Gärten (selten)
Symptome: Kolik, blutiger Durchfall, Kreislaufversagen
Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea)
Toxizitätsgrad: sehr stark giftig, auch noch in Heu und Silage. Gift kumuliert sich im Körper
Vorkommen: Wegränder, Bahndämme, auf Äckern und feuchten Wiesen
Symptome: Konditionsverlust, Fressunlust, Kolik, Verstopfung oder blutiger Durchfall, gelbe Schleimhäute, Unruhe, Taumeln, Bewegungsstörung, Blindheit, zentrale Krämpfe, Koma, Tod durch Leberversagen
Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Toxizitätsgrad: sehr stark giftig, besonders Blüten
Vorkommen: Laub- und Kieferwälder, Gebüsche, in Gärten
Symptome: Benommenheit, Durchfall, beschleunigte Atmung, Herzrhythmusstörungen, zentrale Krämpfe, Tod durch Herzstillstand
Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
Toxizitätsgrad: sehr stark giftig in größeren Mengen, auch in Heu und Silage
Vorkommen: Sümpfe, nasse Wiesen, Ufer, verwechselbar mit anderen Schachtelhalm-Arten, die ebenfalls giftig sind
Symptome: Taumeln, Bewegungsstörungen, Muskelzittern, Lähmungen der Hinterhand, Zusammenbrechen, Verenden infolge Erschöpfung
Oleander (Nerium oleander)
Toxizitätsgrad: sehr stark giftig, die tödliche Dosis liegt bei 20 bis 60 g grünen Blättern und bei 10 bis 20 g getrockneten Blättern
Vorkommen: Parkanlagen, Gärten, Wintergärten
Symptome: Kolik, Durchfall, Benommenheit, Muskelzittern, große Pupillen, beschleunigte Atmung, Herz-Rhythmus-Störungen, Tod durch Herzstillstand
Schwarze Tollkirsche (Atropa belladonna)
Toxizitätsgrad: ganze Pflanze sehr stark giftig, nicht nur die schwarzen Beeren
Vorkommen: Bergwälder, lichte Laubwälder, Ränder von Waldwegen
Symptome: Erregung oder Benommenheit, Durst, trockene Schleimhäute, große Pupillen, Herzrasen, Krämpfe, Tod durch Atemlähmung
Seidelbast (Daphne mezereum)
Toxizitätsgrad: sehr stark giftig, bereits 30 Gramm Rinde können tödlich sein
Vorkommen: Laub-, Nadel- und Mischwälder, in Gebüschen, an Bachufern, in Gärten
Symptome: Kolik, Durchfall, Appetitlosigkeit, Fieber, Bewegungsstörung, Krämpfe, beschleunigte Atmung, Tod durch Herz- und Atemlähmung
Thuja/Lebensbaum (Thuja sp.)
Toxizitätsgrad: sehr stark giftig, besonders gefährlich für trächtige Stuten
Vorkommen: Gärten, Hecken, Dekoration auf Turnieren, ebenfalls giftig sind der sehr ähnliche Sadebaum sowie Zypressenarten
Symptome: Speicheln, Kolik, Durchfall, Krämpfe (Uteruskrämpfe im letzten Drittel der Trächtigkeit), Tod durch Atemlähmung
Weißer Germer (Veratrum album)
Toxizitätsgrad: sehr stark giftig, auch im Heu
Vorkommen: Alpengebiet, feuchte Wiesen, Lichtungen
Symptome: Speicheln, Kolik, Durchfall, Krämpfe, Herz-Rhythmus-Störungen, Tod durch Herz- und Atemlähmung
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