Um bereits erkrankten Pferden zu helfen und gesunde Pferde fit zu halten, ist es entscheidend, Schimmelpilze im Stall und im Futter zu reduzieren.
Schimmelpilz vorbeugen ist nicht nur eine Frage der Hygiene, sondern auch der richtigen Lagerung, Belüftung und Fütterung. Werden Futter und Einstreu sauber, trocken und sachgerecht gehandhabt, sinkt das Risiko deutlich, dass sich gesundheitsgefährdende Sporen bilden oder verbreiten. Vorbeugung beginnt schon bei der Auswahl des Futters und setzt sich in der täglichen Stallpraxis fort.
Silage sollte beim Pressen möglichst dicht und luftdicht gelagert werden – sonst drohen Fäulnisbakterien und Schimmelpilzbildung. Kraftfutter gehört trocken und sauber gelagert, regelmäßig auf Hygiene und Staubentwicklung kontrollieren. Die Qualität von Streu und Heu lässt sich durch eine Laboruntersuchung zuverlässig prüfen. Bereits geöffnete Silage oder Heulageballen muss man innerhalb von zwei bis drei Tagen verfüttern. Sobald feuchtes Futter mit Luft in Kontakt kommt, entsteht schnell ein idealer Nährboden für Schimmelpilze.
Im Stall: Schimmelpilz vorbeugen
Staubarmes Einstreu reduziert das Risiko, dass Pilzsporen in die Atemwege gelangen.
Während des mistens sollten Pferde den Stall verlassen. Stroh und Heu besser nicht in der Stallgasse lagern – schon gar nicht dort aufschütteln. Vor dem Fegen den Stallgassenboden leicht anfeuchten, damit sich weniger Staub aufwirbelt. Fenster und Türen möglichst offen lassen, auch in der kalten Jahreszeit. Wärme und Feuchtigkeit in geschlossenen Ställen fördern die Schimmelbildung. Deshalb auf gute Luftzirkulation achten. Tritt Schimmelbefall häufiger auf, kann eine Messung der Luftqualität (inkl. Pilzaerosolen) sinnvoll sein.
Pferde außerhalb des Stalltrakts putzen, Reitböden regelmäßig pflegen und möglichst staubfrei halten. Offenstall, Box mit Fenster oder Paddock sind aus hygienischer Sicht meist die bessere Wahl. Heuraufen mindestens einmal im Monat vollständig leeren und reinigen – in alten Bröckelresten verstecken sich oft Pilzsporen. Einmal im Jahr entfernt man am besten alle Rückstände und Staub gründlich aus dem Heulager.
Mykotoxinbinder: Akute Hilfe
Um zu verhindern, dass Mykotoxine aus dem Futter bei der Verdauung ins Blut des Pferdes gelangen und so die Leber schädigen, bieten verschiedene Futtermittelhersteller sogenannte Mykotoxinbinder an. Dies sind meist Kieselgur, Betonit, Montmorillonit, Aktivkohle oder synthetische Polymere. Im akuten Fall, wenn das Pferd schlechtes Futter aufgenommen hat, können sie helfen.
Sie vorbeugend zu füttern, ist allerdings nicht ratsam, da auch Vitamine und Mineralstoffe im Darm gebunden werden können und es so zu einer Nährstoffunterversorgung kommt. Auch die Wirkung von Medikamenten kann durch Mykotoxinbinder eingeschränkt werden. Viel wichtiger bleibt daher, Schimmelpilzgifte im Futter zu vermeiden.
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