Von Rentierfell bis Gelpads: Das sagt unsere Community zu Sattelunterlagen

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Wir haben Sie um Ihre Meinungen und Erfahrungen gebeten, ob und wenn ja welche Sattelunterlagen Sie für Ihr Pferd nutzen – und viele unterschiedliche Antworten bekommen. Orientierungshilfe bietet die neue St.GEORG-Ausgabe, die ab sofort im Handel und online erhältlich ist.

In einem Punkt stimmen die meisten der Kommentare mit den Experten überein: Grundsätzlich ist ein passender Sattel unerlässlich! Dafür sollte jeder Reiter in regelmäßigen Abständen den Sitz des Sattels durch einen Sattler überprüfen lassen.

Doch manchmal muss man auf dem Weg zum Ideal Kompromisse eingehen. Sattelunterlagen und Pads sind da eine gute Möglichkeit. Das Angebot auf dem Markt ist vielfältig – ebenso wie die Meinungen darüber.

Was davon ist aber nachweislich sinnvoll? In St.GEORG 10/2019 stellen wir sowohl verschiedene Produkte vor als auch Studien, die zeigen, was wann einzusetzen ist. Das Heft ist ab sofort im Handel erhältlich oder hier bestellbar.

Meinungen und Tipps der St.GEORG-Leser

„Vielen Dank für das informative St-Georg-Extra zum Thema Sattelunterlage. Ich benutze seit mehr als 3 Jahren als Sattelunterlage ausschließlich Lammfell-Unterlagen ohne zusätzlich Schabracken o.ä. Die Reinigung in der Waschmaschine, wie von Ihnen beschrieben, funktioniert wunderbar. Anders als viele Schabracken, sind die Fellunterlagen sehr robust. In einem Punkt muss ich Ihnen allerdings widersprechen: Die gewaschenen Felle gehören sehr wohl in den Trockner. Wollprogramm/kalt/15 Minuten. Die Felle werden wunderbar „fluffig“ und sehen aus wie neu. Die Baumwollunterlage ist natürlich noch feucht, trocknet bei Zimmertemperatur aber in etwa 24 Stunden!“

„Weniger ist mehr! Einfache Satteldecke welche man gut waschen kann und fertig. Ein schönes und gut gepflegtes Pferd braucht kein Bling Bling, es strahlt von sich aus. Ich finde oft, dass „too much“ sogar vom Pferd ablenkt und eher an einen Zirkus erinnert.“

„So sieht es aus, wenn man unter einen zu breiten nicht passenden Sattel irgendwelche Turmbauten errichtet, vorzugsweise gerne von der Abteilung Wendy-Wissen Hauptsache es hat viel Plüsch, Marke und glitzert. Ein Sattel hat zu passen! Und die Satteldecke sollte bei Kochwäsche waschbar sein! Old school und langweilig ohne Chichi aber immer noch gültig!“

„Eine Satteldecke oder Schabracke sowie regelmäßige Kontrolle und Anpassung durch einen guten Sattler. Felle und dicke Unterlagen verengen meist die Kammer.“

„Meine Meinung, ein Sattel muss ohne jegliche Unterlage/Pad etc. passen. Hier Flauschi drunter, da Keilkissen finde ich schrecklich!“

„Ein passender Sattel braucht keine Pads/Lammfell etc.! Wenn, dann nur in einer Aufbauphase, z.B. nach längerer Krankheit. Dann mit dem Sattler absprechen, was die beste Lösung ist.“

„Das Beste was ich je hatte ist eine Satteldecke aus echtem Wollfilz. Sieht zwar old school aus, nimmt aber hervorragend Feuchtigkeit auf und bleibt immer in Form. Zudem ist sie leicht zu reinigen, man braucht sie nur trocknen und ausbürsten. Durch den Fettgehalt des Wollfilzes wirkt sie auch gegen Scheuern und pflegt quasi sie Sattelunterseite gleich mit.“

„Grundsätzlich hat der Sattel zu passen! Hanni benützt die von St-eb. Klasse unterm Sattel 100% naturbelassene und kochfeste Sattelunterlage.“

„Ich liebe die guten, alten Filzsatteldecken. Die saugen den Schweiß auf, rutschen nicht, verteilen den Druck gleichmäßig und lassen sich gut ausbürsten. Was will man mehr…“

Naturmaterial

„Klaus Schöneich vom Zentrum für Anatomisch richtiges Reiten ARR www.arr.de empfiehlt (Schweizer) Militärreitdecken, der sog. Woilach, um geringe Unpässlichkeiten des Sattels zu überbrücken, bis dass der Sattler kommt oder das Pferd über ausreichend Muskulatur verfügt.“

„In erster Linie muss ein Sattel einfach passen! Aber um mal bis zum Sattlertermin überbrücken zu können, habe ich das Mattes Lammfellpad und, besser gesagt oder, das superdünne Antirutschpad von Eskadron. Aber ansonsten möchte ich nichts als einen passenden Sattel.“

„Mattes Lammfell, sonst nichts. Der Sattel sollte immer passen – nicht am Sattler sparen!“

„Ich hab unter meinem angepassten Benz Dressursattel eine hochwertige Mattes Schabracke ohne Fell und ein dünnes Eskadron Echt-Lammfell darunter direkt auf dem Pferderücken. So lässt sich beides ideal pflegen. Mein Springsattel, den ich nur ein bis zweimal pro Woche nutze, ist mit einer Mattes Lammfell Correction System Schabracke bestückt. Mit dünnem Lammfell direkt aufm Pferderücken habe ich die besten Erfahrungen gemacht. Alle Pads zusätzlich sind eher störend. Mit dem Corrrection System in der Schabracke selber kann man notfalls mal was ausgleichen.“

„Ich reite junge Pferde grundsätzlich erst einmal mit Springsattel, bis sie genügend Muskulatur aufgebaut haben. Vorher kommt kein Dressursattel drauf. Als Unterlage benutze ich gerne ein Woilach aus Baumwolle. Gleicht Unebenheiten aus, gibt (wenn richtig gefaltet) keine Druckstellen, gibt keinen Hitzestau und Reibestellen. Die alten Meister beim Militär haben vieles richtig gemacht. Ist halt nicht so schön bunt … “

„Gelpads heizen den Rücken wahnsinnig auf, die würden never ever auf dem Rücken meines Pferdes landen!!!! Passender Sattel, Lammfellschabaracke von Mattes, fertig!“

„Mir hat mal jemand erklärt, dass der Muskel sich auch ausdehnen können muss- da hilft ein Lammfell sehr – auch wenn der Sattel passt. Es gibt auch andere Schabracken, die das ermöglichen. Gel m.E. nicht …“

„Aus Sicht einer Reitschule: Als Sattelzubehör finde ich grundsätzlich den „Sattelanfassriemen“ (SOS-Riemchen) nützlich. Sind die Reiter noch nicht geübt und fein im Sitz, wird ein Lammfellpad zusätzlich zur Schabracke verwendet.“

„Nach dem wirklich passenden Sattel: Ein Lamm- oder Rentierfell als Pad, eine einfach gesteppte Baumwoll-Schabracke und ein passender beidseits elastischer Gelgurt. Ich habe sehr viel ausprobiert, meine Pferde fanden und finden diese Kombination am besten!“

„Gar nichts außer Lammfell Schabracke von Premier Equine. Ein Sattel sollte ohne massenhaft Pads passen“

„Reite immer mit Lammfell. Manchmal – kurz bevor der Sattel nachgepolstert werden muss, lege ich hinten eine Bandagierunterlage zwischen Sattel und Lammfell.“

Synthetische Materialien

„Ich bin eher für das Gelpad statt Lammfell … Mit Fell ist man gefühlt weit weg vom Pferd und es verengt die Kammer.“

„An erster Stelle ein passender Sattel, der dem Pferd UND dem Reiter passt (wir haben zwei Sättel weil ich 1,65m und mein Freund 1,94 m groß sind). Unser Pferd hat einen hohen Widerrist und häufig das Problem, dass sich die Satteldecken auf das Pferd ziehen. Ich bin auf die Schabracken von Le Mieux gestossen, die an den D-Ringen befestigt werden, somit sich nicht runterziehen. Außerdem ist ein Gurt in der richtigen Länge unfassbar wichtig. Wir haben uns für einen anatomisch geformten Kurzgurt von ProLite entschieden und unser Pferd dankt es uns, da die Druckverteilung super ist.“

„Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Flexipad von Passier gemacht. Es hat keine festgenähten Strupfen, sodass es auch keine Nähte vorne hat, die dem Pferd in den Trapezmuskel drücken. Bei vielen normalen Schabracken ist das der Fall. Zudem ist es etwas dicker gepolstert. Den Tipp habe ich von Gabriele Rachen-Schöneich bekommen.“

„Wir arbeiten mit Akton Gel Pads unter unseren Dressur- und Springsätteln. Dies kann gerade bei einem hohen Widerrist gut abpolstern und das Gewicht verteilen. Ansonsten haben wir gerade in den Aufbauphasen Lammfellpads. Diese gibt es mit Widerrist Aussparung und in unterschiedlichen Dicken. Meist von Mattes. Leichte Balanceänderungen können auch mit einer Bandagierunterlage angepasst werden (gefaltet und zusammen genäht). Auch unterschiedlich dicke Schabracken haben unterschiedliche Wirkungen. Und natürlich werden unsere Sättel regelmäßig angepasst bzw. angeschaut ob etwas zu machen ist. Aber es ist Pferde-schonender sofort zu reagieren, damit auch gerade bei sensiblen Pferden keine Irritationen auftreten.“

„Von der Widerristfreiheit her ist das Passierpad unschlagbar. Für Distanzritte empfehle ich ein Reh-/Rentierfell.“

„Memo Pad! Ich bin absolut begeistert.“

„Ogilvy Pad – die Sättel liegen, die Pferde gehen locker und zufrieden!“

„Per se muss ein Sattel ohne Unterlage passen, sonst sollte man sich mal ernsthaft mit seinem Sattler unterhalten. Wir nutzen trotz dessen das Winderen Pad. Mit dem Pad ist meine Stute deutlich schneller locker und tritt besser von hinten an die Hand ran. Außerdem sind auch meine gelegentlichen Rückenbeschwerden seitdem gänzlich verschwunden.“

„So wenig Schnickschnack wie möglich. Mein Dressursattel passt nahezu perfekt (und das, obwohl es keine Maßanfertigung ist), da habe ich nur ein ganz dünnes Gelpad drunter, damit die Schabracken nicht rutschen. Den Springsattel hat meine Stute von ihrem Vorgänger geerbt, hier habe ich ein Back Riser Gelpad von Acavallo drunter, weil er sonst hinten zu tief kommt. Da ich den Springsattel aber nur 2x wöchentlich zum Ausreiten nutze, finde ich das okay und sie hatte auch noch nie Probleme damit. Mit dicken Lammfell-Pads habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, wurde immer sehr eng im Bereich des Widerrists, obwohl der Sattel an sich passte.“

„‚Fryso Pad‘ von der Sattlerei Tweespan / Fryso. Das ist ein Pad mit 6 Kammern. Dazu gibt es viele verschiedene Einlagen in unterschiedlicher Dicke. So kann man jede Veränderung, z. B. durch Krankheit, Training, Schiefe individuell ausgleichen. Mattes Correctionpad hatte ich auch: Aber hier sind die Möglichkeiten deutlich geringer und der Sattel wird gleich enger und sollte immer durch einen Sattler angepasst werden. Lammfell gehört auf den Rücken. Zu Dekozwecken verliert es seinen Sinn. Wichtig ist auch immer, an den richtigen Gurt, also Länge und Passform, zu denken. Mattes selbst halte ich übrigens für eine qualitativ hochwertige Marke. Das Correctionpad aber für verbesserungswürdig.“

„Beste Erfahrung habe ich mit dem Equitex Rittmanpad gemacht. Sonst Lammfell oder gar nix.“

„Quittpad für den Dressursattel, im Busch und im Parcours. Ideal. Damit läuft sogar mein Opa (24) noch total entspannt durch den Parcours. Das mit Erfolg!“

„Egal was kommt, aber Hauptsache niemals ein Gelpad!“

„Le Mieux Unterlage oder Fellpad!“

„Sättel müssen passen. Bei sehr sensiblen Pferderücken Gelpad (die anatomisch geformten mit Löchern)“

Korrekturfunktion

„Grundsätzlich muss der Sattel passen. Meine Stute hat altersbedingt einen Senkrücken bekommen. Zur Korrektur habe ich ein Keilpad bekommen. Unterseite aus Lammfell und Oberseite aus Gel. Zu meiner Überraschung ist das Pad sehr dünn und wirklich nur hinten erhöht.“

„Bei uns werden die Body-Move-Pads genutzt, um nicht richtig sitzende Sättel auszugleichen. “

„Meine Stute hatte nach Krankheit und Muskelabbau diese berühmten Kuhlen seitlich des Widerrists, die gern als eine besonders gute Sattellage fehlinterpretiert werden. Ich habe für den Übergang das vorne erhöhte Gelpad von Acavallo benutzt. Nach etwa 2 Monaten hatte der Muskel sich wieder so weit herangearbeitet, dass ich drauf verzichten konnte.“

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Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.

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