Es juckt und juckt und juckt. Wenn das Sommerekzem bei Pferden durchkommt, gibt es meist keine Heilung. Aber die Symptome lassen sich lindern.
Wenn nach einem heißen Sommertag langsam die Sonne untergeht, ist dies für manche die schönste Zeit des Tages. Nicht so für Ekzemerpferde.
Im Gegenlicht der untergehenden Sonne ist schnell zu erkennen, warum: In Scharen fallen blutsaugende Insekten wie Pferdebremsen oder Kriebelmücken einher und beißen als ob es kein Morgen gäbe. Je mehr Blutsauger, desto mehr Bisse und desto schlimmer wird die Krankheit.
Für die Pferde gibt es jetzt nur noch eines: sich kratzen und scheuern, auch wenn die Stellen schon wund sind. Das Leiden durchs Sommerekzem bei Pferden kann mit einigen Tipps und Tricks verbessert werden.
So entsteht das Sommerekzem
Das Sommerekzem ist eine allergische Reaktion auf den Biss blutsaugender Insekten (vor allem Gnitzen und Kriebelmücken): Im Speichel der Insekten befinden sich Proteine, auf die das Immunsystem mancher Pferde negativ reagiert: Der Pferdekörper schüttet viel Histamin aus, das im Immunsystem als einer der Botenstoffe in der Entzündungsreaktion dient. Die Folge: Die Haut schwillt an und juckt.
Studie zum Sommerekzem bei Pferden
Bisher war die Krankheit vor allem bei Isländern erforscht worden: Hier konnte man schon in den 80er Jahren einen Zusammenhang zwischen Vererbung und dem Auftreten des Sommerekzems ableiten. Rassen, die aus Regionen mit geringem oder ohne Gnitzen-Vorkommen stammen (Island, Küstengebiete, Hochgebirge, Wüstengebiete) sind allgemein anfälliger für die Krankheit (z.B. Isländer, Shire Horses, Friesen, Shetlandponys).
Mit einer Studie aus Berlin ist es gelungen, einen ersten deutschlandweiten und rasseübergreifenden Überblick über das Problem zu bekommen. 399 Besitzer von Pferden mit Sommerekzem nahmen teil und schickten Daten über die Ausprägung der Krankheit und deren Behandlung ein. „Man darf jedoch nicht vergessen, dass die Daten nicht von Tierärzten, die entsprechende Sachkenntnis haben und objektiv urteilen, erhoben wurden, sondern von den Pferdebesitzern und wie diese die Krankheit empfunden haben“, gibt Prof. Gehlen zu bedenken – dennoch liefert die Umfrage für den einen oder anderen hilfreiche Anregungen.
Betroffen waren in der Studie Pferde fast jeden Alters, die jüngsten waren zwei, die ältesten 20. Deutlich wurde bei der Befragung, dass mit zunehmendem Alter die Schwere der Erkrankung zunimmt. Pferde, die schon länger als zwei Jahre am Sommerekzem litten, zeigten stärker ausgeprägte Symptome.
Während zu Beginn am häufigsten Mähnenkamm und Schweif betroffen waren, erstreckte sich das Ekzem später auch über Unterbauch, das Gesicht und die Ohren. Der Juckreiz war bei knapp 77 Prozent der Pferde stark ausgeprägt. Bei den meisten Tieren zeigten sich haarlose Stellen. Schuppen und Wunden mit blutigen Krusten traten bei drei Viertel der Pferde auf.
Produkte gegen den Juckreiz
Auch wenn es Sommer-Ekzem heißt, so beschränkt sich die Krankheit keinesfalls nur auf diese Zeit. Im März geht es allmählich los, im Sommer erreicht die Allergie ihren Höhepunkt und geht mit nur leichter Besserung in den Herbst über. Ein halbes Jahr lang stellt die Krankheit betroffene Pferdebesitzer vor eine Herausforderung – finanziell wie auch haltungstechnisch.
Eine Investition, die sich für die meisten lohnt, ist eine Ekzemerdecke. Das feste Material verhindert, dass blutsaugende Insekten hindurchstechen können. Für die Befragten der Berliner Studie war es die wirksamste Therapie, denn die Blutsauger müssen von den Pferden ferngehalten werden. Aus diesem Grund spielen auch Abwehrmittel im Zusammenhang mit anderen Maßnahmen eine wichtige Rolle.
Cremes und Lotionen sind hilfreich, um die Haut geschmeidig zu halten, ihre Schutzbarriere zu unterstützen und Entzündungen entgegen zu wirken. In schlimmen Fällen kann ein Medikament mit Glucocorticoiden helfen – dies sollte aber nur kurzzeitig angewendet werden, da es die Risiken einer Hufrehe, Osteoporose und Muskelschwund birgt. Immer häufiger wird der Pilzimpfstoff Insol auch bei Sommerekzemern ausprobiert – bei einigen Pferden der Studie wurde das Problem damit besser.
Die Tierseuchenkasse rät:
- Weidegang von 9 bis 16 Uhr. In der Dämmerung, nachts und bei hoher Luftfeuchtigkeit sind Gnitzen bevorzugt aktiv. Dann die Pferde aufstallen oder eine Weidehütte mit Plastik-vorhängen an Aus- und Eingängen anbieten.
- Windige Weiden (z.B. am Hang oder in Küstennähe) sind vorteilhaft, da Gnitzen Luftbewegung meiden.
- Eine Überversorgung mit Energie und Eiweiß sowie eine Unterversorgung mit Nährstoffen vermeiden.
- Gute Weide- und Stallhygiene, um Insekten fernzuhalten.
- Einmal wöchentlich das Pferd waschen, um den Geruch zu beseitigen, der Insekten anlockt – aber nicht zu oft waschen, um die Schutzfunktion der Haut nicht zu zerstören.
- Bei manchen Pferden hilft der Pilzimpfstoff Insol.
Ekzemer richtig halten
Trotz aller direkt anzuwendenden Produkte ist auch das Management entscheidend – bei der Fragebogenaktion gab es hier zwar keine signifikant auffälligen Werte, dennoch betont Prof. Gehlen, dass es das A und O sei, die Insekten von den Pferden fernzuhalten, um Stiche zu verhindern. Auch Dr. Uwe Hörügel von der Tierseuchenkasse Sachsen rät, betroffene Pferde nur tagsüber auf die Weide zu bringen. „Eine Stunde vor Sonnenuntergang bis eine Stunde nach Sonnenaufgang sollten die Pferde in einem Stall stehen, in den möglichst wenige Insekten gelangen können.“
Oder man bietet ihnen einen Offenstall an, der luftig ist und durch Plastikvorhänge an den Türen die Insekten abschirmt. Eine windarme, feuchte Umgebung sowie Weiden mit Büschen und Wäldern begünstigen die Krankheit und sollte gemieden werden.
Auch Hygiene auf der Weide und im Stall ist wichtig, um Fliegen allgemein nicht anzulocken – diese setzen sich auf die Hautwunden, es bilden sich Sekrete und die Heilung verzögert sich. „Wenn die Wunden nässen, sind auch Bakterien oder Pilze im Spiel und die Haut sollte mit einer desinfizierenden Waschlotion gewaschen werden“, rät Dr. Hörügel.
Ansonsten ist es hilfreich, das Pferd im Sommer einmal die Woche mit einem milden Shampoo zu waschen, um den Pferdegeruch zu beseitigen, der Insekten anlockt. Auch Öle oder Lotionen, die einen Fettfilm auf der Haut hinterlassen, können etwas schützen. „Das sind aber Begleitmaßnahmen“, betont Dr. Hörügel.
Obacht bei der Fütterung
Bei der Fütterung sollte man darauf achten, dass Pferde nicht übergewichtig sind. „Wir haben beobachtet, dass solche Pferde anfälliger fürs Sommerekzem sind. Viele extensiv genutzte Pferde haben sowieso das Problem, dass sie zum einen energetisch überversorgt sind, aber einen Mangel an essentiellen Nährstoffen haben“, erklärt Dr. Hörügel und rät dazu, mittels Blutprobe zumindest den Selengehalt zu prüfen, um einen möglichen Selenmangel und andere Defizite aufzudecken und dann gegebenenfalls täglich ein Nährstoffgemisch zu füttern.
Allgemein sind Verdauung und Immunsystem eng miteinander verknüpft: Stimmt etwas im Darm nicht, werden Stoffwechselgifte produziert, die von der Haut ausgeschieden werden und diese schädigen. Ein Grund, weshalb man auch Stress vermeiden sollte – das schwächt das Immunsystem und macht den Weg frei für Allergien.
Ein Fazit der Berliner Studie: Mit zunehmender Therapiedauer verbessert sich die Erkrankung stetig – vielleicht können einige Besitzer von Ekzemerpferden den Sonnenuntergang bald wieder genießen.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe Ihren Bericht über Kriebelmücken und andere Plagegeister gelesen.
Ich habe einen Norweger /Isi mix. der bis vor zwei Jahren sich so gescheuert hat, das der Schweif eine Katasrophe war und die Boxentür immer wieder neu geschweißt werden mußte ( es Juckte halt).
Unsere TA empfiehl uns auf Getreidefrei umzustellen also kein Brot und auch kein Müsli mit Getreide.
Wir machen sei 2015 eine Imunisierung mit Ihm und siehe da : Der Schweif ist nicht mehr so ab geschubbert sieht schön aus . Leider sieht man Ihn im Sommer sich immer noch am Hals jucken damit kann man denke ich aber leben.
Eine Lotion verwenden wir auch Equimyl Emulsion und das Shampoo wobei das Shampoo die längere Wirkung zeigt. Nach jedem Reiten wird er von uns abgespritzt damit der Geruch von nassen Schweiß die Mücken nicht anzieht..
Gruß MK
Hallo, unser Pony (Schimmel) hat ebenfalls, seit Jahren dieses Problem. Wir haben alles probiert, auch zusammen mit unserem Tierarzt. Jetzt haben wir, für unser Pony, die Lösung gefunden, und das noch obendrein, ohne grossen Aufwand und extrem günstig.
Honig, noch flüssig ( wichtig: DIREKT VOM IMMER!!!) Und ganz einfaches Rapsöl aus dem Supermarkt, gemischt ca. 1:1. Es muss vor jeder Anwendung wieder verrührt werden, da es sich trennt. Damit alle 4-5 Tage, die befallenen, juckenden Stellen gut einreiben, nicht zu dünn! Unser Pony war nach 14 Tagen, also 3maliger Behandlung, beschwerdefrei. Alle offenen Stellen waren zugeteilt und neues Fell wuchs. Schmieren das Pony, jetzt noch prophylaktisch 1 x die Woche ein und es ist alles gut!😊 Vielleicht hilft es anderen ja auch.